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Titel

Durchführung von Trockengasreinigungen I, II und III

Vergabeverfahren

Vergebener Auftrag
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Weltkulturerbe Völklinger Hütte Europäisches Zentrum für Kunst- und Industriekultur GmbH
Rathausstr. 75-79
66333 Völklingen

Auftragswert

435.403,50 EUR

Ausführungsort

DE-66333 Völklingen

Beschreibung

Abschnitt I:

I.1) Weltkulturerbe Völklinger Hütte

Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur GmbH

Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig

Rathausstraße 75-79

66333 Völklingen

Fax: +49 68989100128

Telefon: +49 68989100126

E-Mail: mira.anna-weigand(at)voelklinger-huette.org

Internet: www.voelklinger-huette.org

Internet: www.voelklinger-huette.org/de/stellenangebote-beschafferprofil/

I.2) Art des öffentlichen Auftraggebers Einrichtung des öffentlichen Rechts

I.3) Haupttätigkeit(en) Weltkulturerbe – Erhalt und touristische Entwicklung Recreation culture and religion

I.4) Auftragsvergabe im Auftrag anderer öffentlicher Auftraggeber Der öffentliche Auftraggeber beschafft im Auftrag anderer öffentlicher Auftraggeber: nein

Abschnitt II: Auftragsgegenstand

II.1) Beschreibung

II.1.1) Bezeichnung des Auftrages Planung und Ausführungsüberwachung einer Schadstoffentsorgung in den Trockengasreinigungsanlagen I-III des Weltkulturerbe Völklinger Hütte unter Bestandserhaltung.

II.1.2) Art des Auftrags und Ort der Ausführung, Lieferung bzw. Dienstleistung

Dienstleistungen Hauptort der Ausführung, Lieferung oder Dienstleistungserbringung: Völklingen, Weltkulturerbe Völklinger Hütte. NUTS-Code DEC01

II.1.4) Kurze Beschreibung des Auftrags oder Beschaffungsvorhabens Die Völklinger Hütte wurde 1994 als erstes Denkmal des Industriezeitalters von der UNESCO als Weltkulturerbe klassifiziert. Seitdem sind viele Maßnahmen zur Sicherung und Sanierung sowie zur Inwertsetzung und Erschließung für Besucher auf dem Hüttenareal umgesetzt worden. Dieser Auftrag bezieht sich auf die Trockengasreinigungen I, II und III, die nach 75 Jahren Betriebszeit und der Stilllegung vor 25 Jahren der Witterung ausgesetzt sind und nun dringend einer Gebäude- und Anlagensicherung sowie einer Dekontamination bedürfen. Die Gebäude bestehen aus Stahlfachwerkkonstruktionen, die Außenwände sind mit Schlackesteinen ausgefacht, die Dachflächen bestehen aus Braschebetonplatten, die Zwischendecken aus Stahlbeton, Stahlgitter, Blechen. Eine Besonderheit ist dabei, dass die 3 Gebäude erst in 7 m bzw. 14 m Höhe beginnen und darunter auf offenen Stahlkonstruktionen aufgeständert sind. Zahlreiche Großrohre verbinden die Gebäude mit anderen Anlagen der Hütte. Zur historischen Verfahrenstechnik: Um die im Hochofenprozess anfallenden, brennbaren Gichtgase auch energietechnisch nutzen zu können, mussten sie durch Entstauben gereinigt werden. Neben der unmittelbar im Bereich der Hochöfen vorgenommenen Grobentstaubung durch Staubsack und Wirbler war vor der Weiterverwendung eine Feinentstaubung der Gichtgase in einer Trockengasreinigung erforderlich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden daher die Trockengasreinigungsanlagen (TGR) zur Gichtgasabreinigung nach dem damals innovativen System Halberg-Beth errichtet. Das vorgeheizte, gichtstaubhaltige Rohgas wurde in Filterkammern über ein Durchleiten durch Baumwollfilterschläuche entstaubt. Der Staub wurde anschließend in der Sinteranlage erneut verwendet und zu einem sogenannten Sinterkuchen verbacken. Im Blickpunkt des vorliegenden Verfahrens stehen die Trockengasreinigungen I, II und III des Weltkulturerbe Völklinger Hütte, die nach 75 Jahren Betriebszeit und der Stilllegung vor 25 Jahren der Witterung ausgesetzt sind. Auf dem Standort Völklinger Hütte wurden drei Trockengasreinigungsanlagen errichtet – TGR I, 1911; TGR II, 1913; TGR III, 1922 – die mit Umbauten, Erweiterungen (letzte große Erweiterung TGR III 1956) und den dazugehörigen Nebenanlagen bis zur Werksstilllegung im Jahr 1986 betrieben wurden. Das technische Prinzip der Anlagen wurde über die gesamte Zeit nicht verändert. Eine technische Nachrüstung erfolgte lediglich durch Verbesserung der Wärmeisolierung der Filterkammerbatterien, Ersatz/ Modernisierung einzelner Anlagenteile, Einführung von Messfühlern zur Temperaturüberwachung etc. Der Stand der Technik zur Trockengasreinigung von Gichtstaub vom ersten Viertel des 20. Jahrhunderts mit den dazugehörigen Nachrüstungen im Sinne des technischen Denkmalschutzes ist daher im gesamten Bestand nach Werksstilllegung deutlich ablesbar. Sieht man von der Durchplünderung und Zerstörung in Teilbereichen, sowie vom Kupferdiebstahl ab, blieben die Anlagen nach Stilllegung bis jetzt unverändert. So haben sich die typischen progredierenden Schäden im Bestand eingestellt, die sich auf fehlende Pflege und die fast unabdingbar eintretende Bestandsbeschädigung durch eindringende Feuchtigkeit zurückführen lassen. Teilbereiche der Gebäudeanlagen gelten als statisch unsicher und können daher nicht mehr oder nur noch unter fachkundiger Führung begangen werden. Neben der statischen Unsicherheit besteht derzeit auch eine gesundheitliche Gefährdung aufgrund der vorhandenen Altlasten und Schadstoffe. In den Trockengasreinigungen befinden sich zahlreiche Schadstoffe in gebundener, loser und staubiger Form: in alten oder teilweise schon erodierten Baustoffen (Amosit-Asbest, KMF, PCB, PAK), in Produktions- und Filterrückständen (Gicht- und Filterstäube mit diversen Schwermetallen u.a.m.) sowie in kontaminierten Wand-, Dach- und Deckenbauteilen. Die Schadstoffmengen sind dabei in erheblicher Größenordnung vorhanden. Anhand einer ersten Pilotsanierung in einem kleinen Teilbereich konnte die technische und praktische Machbarkeit einer Reinigung und Entsorgung nachgewiesen werden. Eine erste grobe Abschätzung des Gesamtaufwandes für die Dekontamination beläuft sich auf einen Betrag von mehreren Mio. EUR netto. Angesichts dessen ist eine kostensparende Schadstoffbehandlung, ggf. mit innovativen Verfahren (eingekapselter Verbleib vor Ort, Rohstoffrückgewinnung u.ä.m.) anzustreben. Sanierungsziel ist zunächst die Sicherstellung von Arbeitsbedingungen für nachfolgende Konstruktionsarbeiten ohne besondere Schutzvorkehrungen (kein Atemschutz, etc.). Für einen schnellen, zeitsparenden Ablauf sind parallele und überlappend getaktete Ausführungen in den drei Gebäuden erforderlich. Die Konstruktionsarbeiten sind Bestandteil einer separaten parallelen Ausschreibung. Die Beauftragung der hier geforderten Leistungen erfolgt unabhängig von den Leistungen der Konstruktionsarbeiten, jedoch wird eine Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem Architekten und Tragwerksplaner erforderlich sein.

II.5) Common procurement vocabulary (CPV) 71300000 Beschreibung: Dienstleistungen von Ingenieurbüros.

II.6) Angaben zum Beschaffungsübereinkommen (GPA) Auftrag fällt unter das Beschaffungsübereinkommen (GPA): ja

II.2.2) Angaben zu Optionen

II.2.1) Gesamtmenge bzw. -umfang: Wert: 435 403,50 EUR ohne MwSt

Abschnitt IV: Verfahren

IV.1) Verfahrensart

IV.1.1) Verfahrensart

IV.2) Zuschlagskriterien

IV.2.1) Zuschlagskriterien das wirtschaftlich günstigste Angebot in Bezug auf die Kriterien, die in den Ausschreibungsunterlagen, der Aufforderung zur Angebotsabgabe oder zur Verhandlung bzw. in der Beschreibung zum wettbewerblichen Dialog aufgeführt sind

1. Vorstellung des Bieters zu Organisation und Ablauf im Auftragsfall/ Struktur und interne Koordination des Teams (beabsichtigte Vorgehensweise bei der Projektbearbeitung und Abwicklung, Erläuterung der Konzeption zur Erfüllung der Leistungsinhalte anhand einer bereits realisierten vergleichbaren Maßnahme, geplanter Personaleinsatz, Vorstellungen zur Gewährleistung der Anforderungen des Arbeitsschutzes, Umgang mit veränderten Rahmenbedingungen und Unvorhersehbarem, Zusammenarbeit zwischen Projektbeteiligten und AG, örtliche Verfügbarkeit bei der Bau- und Planungsphase, u. ä.) Gewichtung 50

2. Gesamteindruck im Bietergespräch Gewichtung 20

3. Maßnahmen zur Kostensicherung im Auftragsfall Gewichtung 10

4. Maßnahmen zur Terminsicherung im Auftragsfall Gewichtung 10

5. Honorarangebot Gewichtung 10

IV.2.2) Angaben zur elektronischen Auktion Eine elektronische Auktion wird durchgeführt: nein

IV.3) Verwaltungsangaben

IV.3.2) Frühere Bekanntmachung(en) desselben Auftrags Auftragsbekanntmachung Bekanntmachungsnummer im ABl: 2013/S 212-368098 vom 31.10.2013

Abschnitt V: Auftragsvergabe

Los-Nr: V.1 Tag der Zuschlagsentscheidung: 13.08.2015 Angaben zu den Angeboten Anzahl der eingegangenen Angebote: 5

V.3) Name und Anschrift des Wirtschaftsteilnehmers, zu dessen Gunsten der Zuschlag erteilt wurde SVB Dr. Sedat, Kledrich, WPW GmbH Beraten Planen Steuern c/o WPW GmbH Hochstraße 61 66115 Saarbrücken Telefon: +49 68199200 Fax: +49 6819920100 E-Mail: info(at)wpw.de Internet: www.wpw.de

V.4) Angaben zum Auftragswert Endgültiger Gesamtauftragswert: Wert: 435 403,50 EUR ohne MwSt

V.5) Angaben zur Vergabe von Unteraufträgen Es können Unteraufträge vergeben werden: nein

Abschnitt VI: Weitere Angaben

VI.1) Angaben zu Mitteln der Europäischen Union

Auftrag steht in Verbindung mit einem Vorhaben und/oder Programm, das aus Mitteln der Europäischen Union finanziert wird: ja Operationelles Programm EFRE Saarland „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ 2007-2013: Herrichtung und touristische Erschließung des Hüttenensembles in Völklingen.

VI.1) Zusätzliche Angaben: Die Bewerbung erfolgte formlos. Eine Rücksendung der Bewerbungsunterlagen erfolgte nicht. Für die Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen werden Kosten nicht erstattet. Es gab im Rahmen der Bewerbungsphase keine zusätzlichen Unterlagen, die angefordert werden konnten. Die vorliegenden Unterlagen wurden erst mit der Aufforderung zur Angebotsabgabe an diejenigen Bewerber ausgegeben, die zu den Vergabeverhandlungen eingeladen wurden. Die Teilnahmeanträge einschließlich der Bewerbungsunterlagen mussten auf dem Postweg oder persönlich eingereicht werden.

VI.3) Rechtsbehelfsverfahren/Nachprüfungsverfahren

VI.3.1) Zuständige Stelle für Rechtsbehelfs-/Nachprüfungsverfahren Vergabekammer des Saarlandes beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr Franz-Josef-Röder-Straße 17 66119 Saarbrücken Deutschland E-Mail: vergabekammern(at)wirtschaft.saarland.de Telefon: +49 6815014994 Internet: www.saarland.de/3399.htm Fax: +49 6815013506

VI.3.2) Einlegung von Rechtsbehelfen Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen: Es wird auf die Rügeobliegenheiten des Bewerbers bzw. des Bieters gemäß § 107 GWB hingewiesen. Ein Nachprüfungsantrag ist unzulässig, soweit mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind (§ 107 Abs. 3 Nr. 4 GWB).

VI.3.3) Stelle, die Auskünfte über die Einlegung von Rechtsbehelfen erteilt Vergabekammer des Saarlandes beim Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr Franz-Josef-Röder-Straße 17 66119 Saarbrücken Deutschland E-Mail: vergabekammern(at)wirtschaft.saarland.de Telefon: +49 6815014994 Internet: www.saarland.de/3399.htm Fax: +49 6815013506

VI.4) Date of dispatch of this notice: 03.09.2015

Veröffentlichung

Geonet Vergabe 13483 vom 09.09.2015