Vermessungswesen und Geoinformatik als Bachelorstudiengänge akkreditiert
Nach dem Fall der restriktiven Planungsvorgaben sind nunmehr erstmalig in Nordrhein- Westfalen wieder siebensemestrige Studiengänge akkreditiert worden.
Es handelt sich um den Studiengang Vermessung und den Studiengang Geoinformatik. Beide werden angeboten durch den Fachbereich Vermessungswesen und Geoinformatik der FH Bochum. Die Studiengänge wurden am 08. Dezember 2006 durch die „Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, der Informatik, der Naturwissenschaften und der Mathematik e.V.“ (ASIIN) ohne Auflagen akkreditiert.
„Mit der Durchsetzung von Studiengängen mit sieben Fachsemestern haben wir wesentliche und allgemein anerkannte Vorzüge des bisherigen FH-Studiums in die neuen Bachelorstudiengänge übertragen können. Es gibt ausreichend Zeit für die Lernphasen, für die Modulprüfungen und für eine angemessene Praxisphase innerhalb des Studiums. Damit wird eine Berufsqualifizierung erreicht, die dem bisherigen Dipl.-Ing. (FH) entspricht“, so Prof. Dr. Hans-Peter Fitzen, Dekan des Fachbereichs Vermessungswesen und Geoinformatik der FH Bochum. Hiermit wird auch den Bedenken von Wirtschaft und Freiem Beruf gegen ein sechssemestriges Kurzzeitstudium Rechnung getragen. Die Absolventen dieser neuen siebensemestrigen Bachelorstudiengänge werden vom ersten Berufstag an im Stande sein, die traditionell von Dipl.-Ing. (FH) wahrgenommenen Aufgabenfelder zu übernehmen.
Die Studiengänge sind beide als Ingenieurstudiengänge ausgewiesen: in den Grundlagen werden Mathematik, Physik und angewandte Statistik gelehrt.
Der Studiengang Vermessung befasst sich mit Mess– und Auswertetechnik sowie Landes– und Satellitenvermessung. Weiterhin steht Ingenieurvermessung, Photogrammetrie und Kartographie sowie Liegenschaftskataster und Landmanagement auf dem Lehrplan. Eine dieser drei Richtungen wird über zwei Semester vertieft studiert. Im Abschlusssemester sind eine Praxisphase (12 Wochen) und anschließend die Abschlussarbeit vorgesehen. Nach der Bachelorprüfung sind Vermessungsingenieurinnen und Vermessungsingenieure in der öffentlichen Verwaltung (Vermessungs– und Katasterämter, Wasser– und Schifffahrtsverwaltung u. a. m.), im Freien Beruf (Öffentlich bestellte Vermessungsingenieure, Ingenieurbüros für Spezialmessungen) oder der Wirtschaft (Hoch– und Tiefbaufirmen, Maschinen– und Anlagenbau, Vertrieb von Fachfirmen) tätig.
Im Studiengang Geoinformatik (GI) werden in reduziertem Umfang vermessungstechnische Grundlagen (Mess– und Auswertetechnik, Landesvermessung, Satellitenvermessung u.a.) behandelt. Der Schwerpunkt liegt hier auf der datentechnischen Aufbereitung und Präsentation von Informationen aller Art, die einen Lagebezug haben (georeferenzierte Informationen). Dazu werden Kenntnisse in den Programmiersprachen, Datenbanken und Internet, GIS-Technologien und GIS-Entwicklungsumgebungen vermittelt. Über zwei Semester wird hier an GI-Vertiefer-Projekten gearbeitet. Im Abschlusssemester ist nach der Praxisphase (12 Wochen bei einer Fachinstitution) die Abschlussarbeit vorgesehen. Da Geoinformatik noch ein relativ neuer Ingenieurabschluss ist, gibt es derzeit noch keine typischen Betätigungsfelder. Unsere Absolventinnen und Absolventen finden mit dieser Studienrichtung innerhalb weniger Monate eine angemessene Arbeitsstelle bei IT-Firmen, öffentlicher Verwaltung, Forschungseinrichtungen u.a.m..
Quelle: Fachhochschule Bochum
Geonet News vom 18.12.2006