Umwelttechnologien schaffen Wachstum und Beschäftigung
Mit dem Rahmenprogramm Forschung für die Nachhaltigkeit stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Entwicklung für moderne Umwelttechnologien auf eine breite Grundlage.
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn präsentierte ihr Konzept am 30. Juni 2004 im Kabinett. Demnach stehen in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich 160 Millionen Euro für die Forschung für eine nachhaltige Entwicklung zur Verfügung. Bulmahn betonte: „Wir setzen hiermit einen weiteren wichtigen Akzent in der Innovationsinitiative für Wachstum und Beschäftigung und eine zukunftsfähige Gesellschaft.“
Mit dem klaren Bekenntnis der Bundesregierung zu einer Strategie für eine nachhaltige Entwicklung könne die Wirtschaft ihre weltweit herausragende Position bei den Technologien für die Nachhaltigkeit ausbauen, sagte Bulmahn. „Wer weniger Ressourcen verbraucht, der kann seine Produkte auf den Weltmärkten auch günstiger anbieten. Darüber hinaus wird der Export dieser Technologien immer wichtiger und damit ein in jedem Sinne nachhaltiger Faktor für Wirtschaftswachstum.“
Hierfür sei die deutsche Wassertechnologie ein erfolgreiches Beispiel. So habe ein deutsch-iranisches Konsortium nach Förderung durch das BMBF in diesem Jahr ein Abwasser-Großprojekt in Teheran mit deutschen Lieferungen und Leistungen für 100 Millionen Euro gewonnen. Für ein weiteres Projekt im Iran mit deutscher Beteiligung am dortigen Auf– und Ausbau der Wasserinfrastruktur in Höhe von über 600 Millionen Euro sei sie mit den Chefs der deutschen Wasserwirtschaft im Gespräch, sagte Bulmahn. „Hier entstehen durch den Export moderner Umwelttechnologien Arbeitsplätze in Deutschland.“
Das BMBF hat das breit angelegte Nachhaltigkeitsziel auf vier Handlungsfelder fokussiert. Im Schwerpunkt Nachhaltigkeit in Industrie und Wirtschaft wurde eine erste Ausschreibung gestartet. Die Projekte sollen in mindestens drei verschiedenen Wirtschaftsbereichen oder Branchen anwendbar sein. Als Beispiel hierfür können neuartige Konstruktionsprinzipien für Bauteile und Geräte nach dem Vorbild der Natur/Bionik dienen, wie die Nutzung des Lotos-Effektes. Im Bereich nachhaltige Nutzungskonzepte für Regionen liegt ein Schwerpunkt beim Hochwasserschutz. Hier werden Instrumente von der Hochwasservoraussage über technische Innovationen im Deichbau bis hin zum integrierten Hochwassermanagement in Einzugsgebieten erarbeitet und bereitgestellt. Unter dem Titel nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen wird die herausragende Stellung Deutschlands bei regional maßgeschneiderten Wassertechnologien für die Trinkwassergewinnung und Abwasseraufbereitung weiter ausgebaut. Gesellschaftliches Handeln für Nachhaltigkeit fördert als viertes Aktionsfeld unter anderem Konzepte für die Integration von Migranten, Modelle für einen generationengerechten Sozialstaat oder innovative Konsumstrategien.
Mit der neu gestarteten Informations– und Kommunikationsplattform „Forschung für Nachhaltigkeit“ (www.fona.de ) werden aktuelle Informationen rund um die Nachhaltigkeit angeboten.
Deutschland ist mit einem Anteil an den internationalen Umweltschutzmärkten von 16 Prozent zweitgrößter Exporteur hinter den USA und vor Japan . Nach einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes beschäftigte der Umweltschutz in Deutschland im Jahr 2002 fast 1,5 Millionen Menschen. Das waren mit 3,8 Prozent aller Beschäftigten mehr als im Maschinenbau, im Fahrzeugbau oder Ernährungsgewerbe. Das Produktionspotenzial für Umweltschutzgüter wird für das Jahr 2001 in Deutschland auf 41 Milliarden Euro geschätzt. Davon entfielen 80 Prozent auf forschungs– und wissensintensive Industriezweige.
Das Rahmenprogramm finden Sie im Internet unter http://www.bmbf.de/pub/forschung_nachhaltigkeit.pdf.
(Quelle: idw – BMBF, 30.06.2004)
Geonet News vom 05.07.2004