Umweltstaatssekretär übergibt Sanierungsbescheid für TRI-Halde in Stadtallendorf

Ab sofort können die Vorbereitungsarbeiten zur Errichtung der Stahlbauhalle über der TRI-Halde beginnen und damit ist ein riesiger Schritt in Richtung der Sanierung der TRI-Halde getan“, betonte Staatssekretär Frank Gotthardt am letzten Freitag in Stadtallendorf.

Gotthardt übergab dort den Sanierungsbescheid an den Träger der Altlastensanierung, die Hessische Industriemüll GmbH Bereich Altlastensanierung (HIM-ASG).

„Mit der Sanierung der TRI-Halde leistet die Hessische Landesregierung einen weiteren wichtigen Beitrag zum Schutz von Mensch und Umwelt und macht den dringend notwendigen Schritt zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung im Raum Stadtallendorf und Mittelhessen“, erklärte der Staatssekretär.

„Die Sanierungskosten betragen voraussichtlich rd. 85 Mio. DM. Im Haushaltsentwurf 2002 sind für dieses Projekt acht Mio. DM veranschlagt. Als erste große und sichtbare Maßnahme ist im Jahr 2002 der Bau der Halle über der TRI-Halde vorgesehen. Anschließend wird die Konditionierungsanlage für die kontaminierten Schlämme errichtet. Im Jahr 2003 ist die eigentliche Entfernung der kontaminierten Böden vorgesehen. Nach Abschluss der Sanierung muss die bestehende hydraulische Sicherung voraussichtlich noch 20 Jahre lang weiterbetrieben werden, um die Schadstoffe aus dem Festgestein zu entfernen, die nicht durch die Bodensanierung mit erfasst werden können, „ erläuterte Gotthardt.

„Die HIM-ASG hat mit dem Sanierungsplan ein Konzept vorgelegt, das dem Anwohnerschutz in hohem Maße Rechnung trägt, wobei die vorgesehenen Sicherheitsvorkehrungen über die erforderlichen Standards hinausgehen“, sagte Gotthardt.

„Aus Sicht des Landes ist es besonders erfreulich, dass es uns gelungen ist, den Bund zu verpflichten, sich mit 20 % (jedoch höchstens 20 Mio.DM) an der Sanierung der Halde und der nachlaufenden hydraulischen Sicherung und zu 100% an den Sanierungskosten des so genannten Brandplatzes II an der Warthestraße zu beteiligen“, erklärte Frank Gotthardt abschließend.

Zur Erläuterung

Die Tri-Halde, die 1954 vom Land beim Erwerb des DAG-Geländes mitgekauft werden musste, verblieb im Eigentum des Landes. Aufgrund der exponierten Lage der Halde in der engeren Trinkwasserschutzzone der Wasserwerke Stadtallendorf und des von ihr ausgehenden Gefährdungspotentials auf die Wassergewinnung wurde aus gesundheitlicher und wasserwirtschaftlicher Sicht schon 1954 die Forderung gestellt, die Tri-Halde zu beseitigen. Da allerdings die technischen und wirtschaftlichen Bedingungen zur Umsetzung dieser Forderung nicht gegeben waren, beschränkte man sich auf die Ausführung von Sicherungsmassnahmen.

Nachdem im Jahr 2000 eine Machbarkeitsstudie den Nachweis gebracht hatte, dass eine Sanierung der Halde durch Abtrag und externe Dekontamination der Haldeninhaltsstoffe technisch machbar, aus rechtlicher Sicht genehmigungsfähig und wirtschaftlich vertretbar sei, hat das Land die Vorbereitungen für die Sanierung getroffen.

(Quelle: Presse-Information Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, 23. November 2001)

Geonet News vom 30.11.2001