Umweltbundesamt warnt vor Fehlentwicklungen bei der Abfallbehandlung

Eine Verordnung vom 1. März 2001 lässt erstmals auch mechanisch-biologische Abfallbehandlungsverfahren zu. dass die Pflanzen dabei nicht nur das frei im Boden verfügbare Kalzium sondern auch das im Gestein gebundene Mineral nutzen können. Ihr Trick: Die Bäume lassen sich dabei von gesteinsabbauenden Pilzen helfen.

Es gibt viele positive verfahrenstechnische Ansätze – doch das Umweltbundesamt (UBA) warnt: Mehrere Firmen bieten MBA-Konzepte an,die für die Entsorgung einer schadstoffbelasteten Feinfraktion nicht die Ablagerung auf einer Deponie vorsehen, sondern die Nutzung zur Bodenaufbereitung. Die mit Abfällen vermischten Böden sollen im Landschaftsbau und zur Rekultivierung eingesetzt werden. Ein solches Vorgehen lehnt das UBA aus ökologischer und abfallwirtschaftlicher Sicht ab, da die Schadstoffe der in der MBA behandelten Abfälle unkontrolliert in der Umwelt verteilt werden.

Fast ein Jahrzehnt wurde diskutiert, ob die Ablagerung der MBA-Feinfraktion auf Deponien ökologisch vertretbar sei. Im Bericht zur „Ökologischen Vertretbarkeit der mechanisch-biologischen Vorbehandlung von Restabfällen einschließlich deren Ablagerung“ hat das UBA schon im August 1999 klargestellt, dass Restabfall eine Schadstoffsenke ist, da sich alle in Produkten enthaltenen Schadstoffe dort zwangsläufig wiederfinden. Biologische Verfahren zerstören im Gegensatz zu thermischen Verfahren die organischen Schadstoffgehalte der Abfälle nur unzureichend. Bei der Abfallverwertung müssen mögliche Schadstoffanreicherungen im Boden jedoch sicher ausgeschlossen werden. Die organischen Schadstoffgehalte über Grenzwerte einzuschränken, ist aufgrund der großen Stoffvielfalt nicht möglich. Eine umweltverträgliche und sichere Entsorgung der MBA-Feinfraktion ist daher nur durch thermische Abfallbehandlung oder durch Ablagerung auf Deponien nach den Anforderungen der AbfAblV gewährleistet.

(Quelle: Umweltbundesamt, 20.06.2002)

Geonet News vom 24.06.2002