Stand der Arbeiten zur Schließung der Schachtanlage Asse II
Das GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit beendete Mitte der 90er Jahre seine Forschungsarbeiten in der Schachtanlage Asse II und bereitet seither die Schließung der Anlage vor.
Die GSF entwickelte dazu ein Schließungskonzept, setzte es in einen Abschlussbetriebsplan um und legte diesen am 29. Januar 2007 der Genehmigungsbehörde zur Prüfung und Zulassung nach Bergrecht vor. Der Abschlussbetriebsplan enthält als wesentliches Element den Sicherheitsbericht mit dem Nachweis der Langzeitsicherheit. Zuständig für die Prüfung der Unterlagen und die Genehmigung ist das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie im Geschäftsbereich des Niedersächsischen Umweltministeriums.
Oberste Priorität bei der Schließung der Schachtanlage Asse II hat sowohl für die GSF als auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) der langfristige Schutz von Mensch und Umwelt auch in ferner Zukunft. Nach dem Verständnis aller am Verfahren Beteiligten weist das bergrechtliche Verfahren keine qualitativen Defizite gegenüber einem Verfahren nach Atomrecht aus.
Im weiteren Verfahren werden auch zukünftig die Besorgnisse der Anwohner aufgegriffen und unter Wahrung der Schutzziele bearbeitet. Im Projektverlauf wird zugleich besonderer Wert auf eine transparente und umfassende Beteiligung der Öffentlichkeit gelegt. Es wurde jedoch auch erörtert, dass wegen der Konvergenz im Grubengebäude die zügige Umsetzung des Schließungskonzeptes ein wesentliches Element der Sicherheit ist.
Der Bundesumweltminister erklärte, dass die Mitarbeiter der GSF sensibel sowohl mit dem Thema Sicherheit als auch mit der Informationspolitik gegenüber der Bevölkerung umgehen. Und er ist froh, dass die zuständigen Ministerien im Bund und im Land Niedersachsen zusammen mit der GSF kritisch nach einer gemeinsamen Lösung suchen.
Während der Grubenfahrt erläuterten die GSF-Mitarbeiter an zahlreichen Orten des Bergwerkes die beabsichtigten Maßnahmen zur sicheren Schließung der Asse. Es wurde deutlich, wie zeitaufwändig und kostenintensiv viele der geplanten bergtechnischen Maßnahmen sind. Dies gilt insbesondere für das Einbringen von speziellem Verfüllmaterial in die Einlagerungskammern und das restliche Grubengebäude sowie für die Errichtung zahlreicher Barrierebauwerke unter Tage. Besonderes Interesse fanden auch die untertägigen technischen Maßnahmen zur Fassung und Handhabung der Salzlösung, die in einer Menge von etwa 12 Kubikmetern pro Tag in das Bergwerk eintritt. Die Fachleute der GSF erklärten, dass der Lösungszutritt auf die starke Durchbauung (Aushöhlung) des Salzstockes zurückzuführen ist, die aus der fast 60-jährigen Vorgeschichte als Kali– und Steinsalzbergwerk herrührt. Die GSF wies darauf hin, dass aufgrund des Alters des Bergwerkes und des Lösungstrittes ein besonderes Schließungskonzept zur sicheren Lagerung der radioaktiven Abfälle gefunden werden musste.
Die GSF – Mitarbeiter betonten abschließend, dass die Asse als Forschungsbergwerk genutzt wurde, und zahlreiche Ergebnisse sowie die Erfahrungen aus der Schließung für den Bau eines künftigen Endlagers von großer Bedeutung sein werden. Dennoch muss betont werden, dass die Asse auf Grund dessen, dass hier ein altes Salz-Bergwerk genutzt wurde, mit einem künftigen Endlager keinesfalls vergleichbar ist.
Die bisherigen Projektkosten belaufen sich auf cirka 200 Millionen EUR und werden bis zum Projektende (2017) auf voraussichtlich 800 Millionen EUR ansteigen.
Quelle: Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit
Geonet News vom 30.04.2007