Sicherungsanlagen im niedersächsischen Münchehagen fertiggestellt
Hannover/Wiedensahl. Mit der Fertigstellung des Oberflächen-Abdichtungssystems sind die Arbeiten zur Sicherung der Altlast Münchehagen jetzt abgeschlossen worden.
Damit haben wir eines der schwierigsten und langwierigsten Projekte der niedersächsischen Umweltpolitik zu einem erfolgreichen Ende gebracht“, sagte Umweltminister Wolfgang Jüttner anlässlich eines Besuches der Altlast am Mittwoch. Als symbolischen Akt des Neubeginns pflanzte der Minister auf dem Gelände einen Baum. Anschließend nahm er die Gelegenheit zur Besichtigung der gesicherten Altlast wahr.
Nach Beendigung der Restarbeiten und des Rückbaus durch die Altlastensicherungsgesellschaft (ASG) werde die Altlast ab Januar 2002 in die Nachsorgephase übergehen, in der die Wirkungsweise und Funktionstüchtigkeit der Sicherungsbauwerke kontrolliert würden, teilte Jüttner mit. Mit der Wahrnehmung dieser Aufgabe werde die landeseigene Niedersächsische Sonderabfalldeponie Hoheneggelsen (SDH) betraut, die über jahrzehntelange Erfahrungen in der Deponieüberwachung verfüge und zudem als Muttergesellschaft der ASG mit den spezifischen Problemen Münchehagens bestens vertraut sei. Ausgangspunkt der jetzt abgeschlossenen Arbeiten war das im Juni 1997 von der Landesregierung beschlossene Sicherungskonzept, das die Elemente Dichtwandumschließung und Oberflächenabdichtung sowie ein Überwachungssystem (Monitoring) enthält. Dazu wurden 107 Millionen Mark bereitgestellt; mit der Durchführung wurde die Ende 1997 gegründete ASG beauftragt. Nach Fertigstellung des Monitoringsystems für die Grundwasserüberwachung im Dezember 1998 wurde im März 1999 mit dem Bau der rund 30 Meter tiefen Dichtwand begonnen, die auf einer Länge von 1250 Metern die Altlast allseitig umschließt. Damit wird ein weiterer Austrag von kontaminiertem Deponiewasser in die Umwelt und der Schadstoffeintrag in unbelastetes Grundwasser verhindert. Im Dezember 1999 konnte mit dem Verfüllen der letzten gefrästen Lamelle die Dichtwand vollständig geschlossen werden.
Bei dem Oberflächen-Abdichtungssystem wurden technisch neue Wege beschritten. Statt einer herkömmlichen Kombinationsdichtung wurde eine 2,5 Millimeter starke Kunststoffdichtungsbahn eingebaut, deren Dichtigkeit durch ein „aktives“ Dichtungskontrollsystem laufend überprüft werden kann. Die Oberflächenabdichtung dient dazu, den Eintrag von Regenwasser in den Deponiekörper auszuschließen und den unkontrollierten Austritt von Deponiegasen zu verhindern. Die Arbeiten auf der rund drei Hektar großen Altdeponie dauerten von März bis August 2001.
„Die in der Nachsorgephase erhobenen Mess– und Kontrolldaten sollen Aufschluß darüber geben, ob die Sicherungsmaßnahmen ausreichen oder ob sie durch weitere Maßnahmen ergänzt werden müssen,“ sagte Jüttner. Ein Bewertungsgremium unter Vorsitz des Präsidenten des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie, Meinfried Striegnitz, werde dazu im Herbst 2004 einen ersten Zwischenbericht vorlegen.
(Quelle: Niedersächsisches Umweltministerium,, 22.08.2001)
Geonet News vom 24.08.2001