Schadstoffeinträge ins Grundwasser immer problematischer

Am GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in Neuherberg hat sich am 01. und 02. Dezember eine internationale Expertengruppe mit Teilnehmern aus Australien, Kanada, USA, Israel und vielen Europäischen Ländern getroffen, um diffuse Schadstoffeinträge ins Grundwasser zu diskutieren.

Großflächige Schadstoffeinträge werden ein immer größeres Problem für die Umwelt und die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung weil man dieser Schadstoffbelastung nicht ausweichen kann. Diskutiert wurden Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe, die mittlerweile selbst in entlegenen Gebieten mit bis zu 1 µg/m2 pro Tag mit den Niederschlägen eingetragen werden.

Besonders problematisch sind allerdings Pestizide und Düngemittel aus der Landwirtschaft, die trotz der modernen Zulassungsvorschriften und neuen Substanzen in so großen Mengen im Grundwasser auftreten, dass vielerorts Brunnen geschlossen werden müssen. Diese Einträge können neben der Filterwirkung des Bodens vor allem durch mikrobiellen Abbau entfernt werden.

Abbauprozesse kann man mittlerweile relativ gut im Labormaßstab und auf kleinen Flächen in der Umwelt messen. Für die Trinkwasserversorgung sind aber sehr große Einzugsbereiche relevant. Im Workshop wurden verschiedene Vorgehensweisen diskutiert, wie man auf Skalenebenen von 1-1000 Quadratkilometer Größe, mikrobiellen Abbau von Schadstoffen ermitteln kann.

Die Wissenschaftler der verschiedenen Disziplinen wie Hydrologen, Chemiker und Biologen haben dazu konkreten Forschungsbedarf für diese Fragestellung und für ihre Bereiche definiert. Diese Wissenslücken sollen in den nächsten Jahren durch verschiedene Forschungsprojekte geklärt werden. Damit sollen Behörden und Wasserversorgern bessere Entscheidungsgrundlagen gegeben werden, mit denen das Grundwasser und damit unsere wichtigste Trinkwasserquelle langfristig geschützt werden kann.

(Quelle: GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit Öffentlichkeitsarbeit, 09.12.2004)

Geonet News vom 13.12.2004