Schadstoffeinträge durch Düngung und Abfallverwertung
Aktuell liegen die Ergebnisse eines vom Umweltbundesamt beauftragten Verbundvorhabens zur „Begrenzung von Schadstoffeinträgen in Böden durch Düngungsmaßnahmen“ vor.
Der Bericht beinhaltet eine Zusammenstellung von Gehalten anorganischer und organischer Schadstoffe in Düngern sowie in landwirtschaftlichen Böden.
In Deutschland werden in der Landwirtschaft in großem Maßstab Düngemittel eingesetzt. Neben Nährstoffen und organischer Substanz werden jedoch auch Schwermetalle und organische Schadstoffe eingetragen, deren Frachten aus Vorsorgegründen auf solch ein Maß begrenzt werden müssen, dass es zu keiner Anreicherung kommen kann. Eine Abfallverwertung auf Böden wird jedoch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Einerseits ist auf die Nützlichkeit der Verwertung durch die in den Materialien enthaltenen Nährstoffe und die organische Substanz hin zu weisen, andererseits ist zu betonen, dass diese positiven Effekte nur dann eintreten können, wenn strenge Grenzwerte für Schadstofffrachten festgelegt werden. Um dies zu erreichen, bedarf es einer systematischen Zusammenstellung von Gehalten von anorganischen und organischen Schadstoffen in den Düngern und parallel dazu in den landwirtschaftlich genutzten Böden. Auf diese Weise kann abgeschätzt werden, in welchem Maße die in Düngern befindlichen Schadstoffe zu einer Beeinträchtigung der Qualität der landwirtschaftlichen Böden führen können.
Ziel des Gesamt-Vorhabens ist zum einen die Bereitstellung aktueller Datensätze zu organischen und anorganischen Schadstoffen in Düngemitteln und ein Abgleich der ermittelten Konzentrationen mit bestehenden Grenz– und Richtwerten. Dies bedeutet für Metalle und ihre Verbindungen eine Aktualisierung der Boysen-Studie sowie die erstmalige umfassende Datenerhebung für organische Schadstoffe. Zum anderen sollen ausreichende Datensätze zu über Dünger in landwirtschaftlich genutzte Böden eingetragenen und sich dort ggf. anreichernden Schadstoffen erhoben werden. Ziel ist dabei die Bereitstellung von validen Informationen zur möglichen Beschränkung dieser Schadstofffrachten. Der Schwerpunkt liegt hier bei den organischen Schadstoffen, während Metalle und ihre Verbindungen, über die bereits Informationen vorliegen, im Sinne von Referenzsubstanzen mit erhoben werden.
Wesentliche Thematik der betreffenden Studie ist die Vorsorge zur Erhaltung eines guten Bodenzustandes, damit der Boden seine zahlreichen Funktionen erfüllen kann. Als wesentliche Hauptgefahren für die Bodenqualität werden genannt:
Bodenkontaminationen durch
Nährstoffungleichgewichte in Böden
Bodenbelastung durch Düngemittel
Verwertung von Abfällen ( z.B. Klärschlamm)
Rückgang der organischen Substanz durch intensive Bewirtschaftungsformen
Rückgang der biologischen Vielfalt in Boden bedingt durch Schadstoffeinträge und Bewirtschaftung
Die gesamte Studie ist beim Bundesumweltamt erhältlich.
Quelle: Bundesumweltamt
Geonet News vom 22.01.2008