Sachsen: Sanierung der Altlast „Teerteiche Lauta“ kurz vor dem Abschluss
Die Sanierung einer der größten ökologischen Altlasten in Sachsen ist nahezu abgeschlossen.
Schon Ende des Jahres wird von den einst ölig schimmernden und stinkenden Teerteichen in Lauta, an der nordöstlichen Grenze Sachsens gelegen, nichts mehr zu sehen sein. Umwelt– und Landwirtschaftsminister Steffen Flath informierte sich am 12.05.2004 über den Stand der Sanierungsarbeiten am Altlasten-Großprojekt „Teerteiche Lauta“. „Das Großprojekt reiht sich nahtlos ein in die mehr als zehnjährige Erfolgsgeschichte der Altlastensanierung in Sachsen“, so Flath. Lauta stehe beispielhaft für die Fortschritte der vergangenen Jahre.
Der Minister verwies in diesem Zusammenhang auch darauf, dass es bei der Altlastensanierung noch eine Menge zu tun gibt. Auch in Zeiten knapper Kassen dürfe nicht aufgehört werden, ökologische Zeitbomben zu entschärfen. Laut Flath wurden in Sachsen bislang etwa 26.000 altlastenverdächtige Flächen registriert. 20 Prozent davon wurden als akut sanierungsbedürftig eingestuft. Knapp 3 000 schadstoffbelastete Industrie– und Militärbrachen wurden bisher saniert.
Bund und Freistaat haben im Bereich der Altlastenfreistellung für Erkundung und Beseitigung von Altlasten rund 240 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Allein die Sanierung in Lauta kostet 13 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich Bund (8,775 Mio. Euro) und Freistaat (2,925 Mio. Euro) sowie die Sächsische Grundstückssanierungsgesellschaft Leipzig (1,3 Mio. Euro). Darüberhinaus hat der Freistaat bisher 92 Millionen Euro an Fördergeld für die Beseitigung kommunaler Altlasten ausgegeben.
Die Sanierung der vom ehemaligen Aluminiumwerk Lauta hinterlassenen drei Teerteiche begann vor anderthalb Jahren. Auf einer Fläche von 35 000 Quadratmeter wurden bis jetzt rund 142 000 Tonnen belastetes Material abgetragen und entsorgt. Neben Teer und teerähnlichen Materialien musste auch kontaminierter Boden und Bauschnitt abgetragen werden. Die Teiche waren von 1919 bis 1968 zur Einleitung teerölhaltiger Abwässer aus der Gasgeneratorenerzeugung genutzt. Später kamen weitere Abfallablagerungen dazu.
Auf dem sanierten Gelände entsteht ein Industrie– und Gewerbegebiet, erste Unternehmen haben sich bereits angesiedelt. Wie Umweltminister Flath betonte, kann mit der Altlastensanierung auch ein wichtiger Beitrag geleistet werden, um die Inanspruchnahme von Flächen zu reduzieren. Auch hier gehe Lauta mit gutem Beispiel voran. „Denn jede sanierte Brachfläche, die zur Gewerbefläche wird, verhindert Bauwerke auf der Grünen Wiese“, so Flath.
(Quelle: Umwelt– und Landwirtschaftsministerium Sachsen, 12.05.2004)
Geonet News vom 17.05.2004