Sachsen-Anhalt: Altlastensanierungsprojekte in Hettstedt abgeschlossen

Die Beseitigung von DDR-Industriebrachen im Mansfelder Land schreitet voran.

Im Beisein von Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke konnten am 27. Oktober 2003 in Hettstedt zwei weitere Altlastensanierungsprojekte erfolgreich abgeschlossen werden. Zum einen wurde die Wippergrabenhalde – eine etwa zehn Fußballfelder große Industrieabfalldeponie – rekultiviert. Des weiteren verschwand eine 1964 in Betrieb gegangene und seit 1990 nicht mehr genutzte Zinkhütte aus dem Landschaftsbild.

Beide Projekte wurden aus öffentlichen Haushalten finanziert. Das Land stellte rund 850.000 Euro bereit. Zudem kamen bei der Haldensanierung 35 öffentlich geförderte ABM-Kräfte zum Einsatz.

Umweltministerin Petra Wernicke betonte: „Altlastensanierung ist ein Gewinn für die Umwelt und eröffnet Chancen für die Menschen in der Region. Es werden Gefahrenherde und ärgerliche Schandflecke beseitigt. Zugleich bereitet Altlastensanierung den Boden für regionale und Wirtschaftsentwicklung.“

Die Zinkvitriolanlage stand auf einem Plateau inmitten des ehemaligen Bleihüttenareals in Hettstedt. Dort wurden im Produktionsprozess anfallende Oxide und Flugstäube in einem chemischen Nassverfahren zu Zinkvitriol (Zinksulfat) verarbeitet. Die Anlage wurde 1990 von der Metallwerke Hettstedt GmbH erworben, aber in der Folge nicht mehr betrieben. In den vergangenen Jahren verwahrloste die Zinkhütte zunehmend. Dächer und Anlagen wurden zerstört und zu den ohnehin noch vorhandenen Produktionsresten gesellten sich illegal abgelagerte Abfälle. Mit dem Abriss der Zinkhütte ist der Weg frei für die Sicherung des darunter befindlichen Bleihüttengeländes. Die Planungsarbeiten dazu befinden sich derzeit in der Ausschreibungsphase. Die Kosten betragen rund 2,5 Millionen Euro.

Auf der Wippergrabenhalde wurden früher zunächst Kupferschlacke und später Abfälle der Bleihütte wie etwa verschlissene Filterschläuche und -säcke aus den Gasreinigungssystemen sowie verbrauchte Filtertücher abgekippt. Nach Schließung der Bleihütte folgten Bauschutt und Aushubmassen.

Insgesamt wurden im Mansfelder Land bislang rund 20 Millionen Euro aufgewendet, um Industriebrachen abzureißen und kontaminierte Flächen zu rekultivieren. Laut Planungsansatz bis 2006 sollen weitere Projekte mit einem Kostenvolumen von mehr als zwölf Millionen in Angriff genommen werden. Dazu gehören die weitere Optimierung des Gewässerschutzsystems für Helbra ebenso wie die Rekultivierung von weiteren Halden.

(Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, 27.10.2003)

Geonet News vom 04.11.2003