Sachsen-Anhalt: 98 Millionen Euro für Altlastensanierung

Die Altlastensanierung geht in diesem Jahr ungebremst weiter. Mehr als 98 Millionen Euro stehen bereit, um Umweltgefahren zu beseitigen“, dies teilte Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke anlässlich einer Veranstaltung im der Region Merseburg mit.

Als Schwerpunkte nannte Wernicke die Fortsetzung der Arbeiten in der Region Bitterfeld-Wolfen, wofür rund 34 Millionen Euro eingeplant sind, sowie die Beseitigung der Spuren der Erdgasförderung in der Altmark, wofür 2004 etwa 13 Millionen Euro veranschlagt wurden.

Wernicke hatte zuvor selbst mit Hand angelegt bei den abschließenden Arbeiten für eine rund 40 Meter tiefe und 800 Meter lange Dichtwand, die dafür sorgt, dass in den entstehenden neuen Geiseltalsee kein unliebsames Grundwasser aus dem benachbarten Industriegelände gelangen kann. Die Region Merseburg kommt damit ihrem Ziel immer näher, im Geiseltal in einem ehemaligen Braunkohletagebau den größten künstlichen Binnensee Deutschlands entstehen zu lassen.

Die Dichtwand entstand in rund zweijähriger Bauzeit. Sie grenzt das südliche Ufer des künftigen Sees zum Industriegebiet rund um das einstige Mineralölwerk Lützkendorf (Addinol) ab. Die Kosten für das Gesamtprojekt unter dem Titel Abstromsicherung Nord, zu dem auch eine Grundwasseraufbereitungsanlage gehört, belaufen sich auf rund 4,7 Millionen Euro. Sachsen-Anhalts Umweltministerin Petra Wernicke erklärte: „Altlastensanierung ist mehr als Umweltschutz. Wir bereiten den Boden für regionale Tourismusförderung und aktive Ansiedlungspolitik. Wir sorgen damit für die Standortattraktivität unserer Regionen.“

Die Abstromsicherung am Geisteltalsee ist Teil eines ganzen Paketes von Umweltsanierungsarbeiten in der Region. So wurden jüngst auch ehemals vom Mineralölwerk angelegte Säureharzbecken für rund zehn Millionen Euro sowie eine Hochmülldeponie saniert. Weitere Arbeiten wie die Säuberung von zwei Bitumenbecken befinden sich in der Vorbereitung. Zur Fortsetzung der Sanierungsarbeiten am Addinol-Standort sind für dieses Jahr rund 5,3 Millionen Euro geplant.

Die Flutung des Geiseltalsees wurde Mitte 2003 begonnnen. Es wird davon ausgegangen, dass es bis zu zehn Jahre dauern wird, ehe der Endwasserstand erreicht ist. Die Region erhofft sich von dem Großprojekt einen entscheidenden touristischen Schub. Der See soll als dann größter künstlicher Binnensee Deutschlands auch als Badegewässer genutzt werden können.

(Quelle: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt, 29.01.2004)

Geonet News vom 02.02.2004