Rüstungsaltlasten: Tri-Halde in Stadtallendorf vollständig abgetragen

Mit der Beendigung des Abtrags der Tri-Halde wird in Stadtallendorf auf dem Gebiet der ehemaligen TNT-Fabrik Allendorf, dem heutigen DAG-Gelände, das letzte große Kapitel der Sanierung der Rüstungsaltlast abgeschlossen sein, dies erklärte der Hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel anlässlich der Abschlussveranstaltung in Stadtallendorf.

„Die Anlage hat bereits rund 46.000 t des Schlamm-/Bodengemisches thermisch behandelt und die dabei angefallenen Reststoffe auf einer Deponie südlich von Leipzig umweltverträglich verwertet. Die durchschnittliche Schadstoffbelastung des Schlamms betrug rd. 13,2 Gramm pro Kilogramm an sprengstofftypischen Verbindungen. Der umgebende Boden war mit 2 Gramm pro Kilogramm sprengstofftypische Verbindungen deutlich geringer belastet. Mit insgesamt 8oo Tonnen an sprengstofftypischen Verbindungen, war der Schadstoffinhalt der Halde deutlich höher als im Vorfeld ermittelt“, berichtete der Umweltminister.

Nach Abschluss der Sanierungsmaßnahme werde die speziell für den Abtrag gebaute Stahlhalle gereinigt und abgebaut. Danach erfolge die Rekultivierung der Fläche auf dem ursprünglichen Geländeniveau. „Abgesehen von der Grundwassernachsorge, die sich voraussichtlich bis ins Jahr 2020 erstrecken wird, ist das Thema Tri-Halde für Stadtallendorf endgültig abgeschlossen“, hob Dietzel heute bei dem Ortstermin hervor. Damit sei auch ein wichtiger Schritt für die langfristige Sicherstellung der Wasserversorgung des Raums Stadtallendorf und somit der Region Mittelhessen getan.

Mit der Sanierung der letzten großen bewohnten Altlast in Lampertheim-Neuschloss wurde im Jahr 2003 begonnen. Im Rahmen der Grundwassersicherung sind bisher über 365.000 m3 mit organischen und anorganischen Schadstoffen belastetes Grundwasser aufbereitet worden. Dabei wurden rund 75 kg Arsen und andere Schadstoffe aus dem Grundwasser entfernt. Im ersten Sanierungsabschnitt sind seit dem Sanierungsbeginn bereits über 47.500 t kontaminierter Boden abgetragen und auf der Deponie in Hünxe (NRW) entsorgt worden. Diese Menge entspricht ca. 25 % der Bodenmassen der Gesamtsanierungsmaßnahme. Die bisher entfernte Schadstofffracht beträgt 78 t Blei, 35 t Arsen und 28 Gramm Dioxine. Die geplanten Sanierungskosten für Boden– und Grundwassersanierung werden auf rund 65 Mio. € geschätzt. Es ist geplant, die Sanierung der Altlast Lampertheim Neuschloss im Jahr 2010 zu beenden.

Daneben laufen bei zahlreichen kleineren Sanierungsprojekten insgesamt 26 Grundwassersanierungsanlagen. „Mit diesen ehrgeizigen Maßnahmen werden wir unserer Verantwortung, wie im Regierungsprogramm 2003 versprochen, gerecht, dass die zügige Altlastensanierung auf dem bisherigen Niveau mit dem Ziel fortgesetzt wird, den Umwelt– und Gesundheitsschutz zu steigern und Investitionshemmnisse zu beseitigen“, äußerte sich Umweltminister Dietzel in Stadtallendorf abschließend.

(Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, 18.10.2004)

Geonet News vom 26.10.2004