Natürlicher Schadstoffabbau und -rückhalt im Boden

Mit dem vom Umweltbundesamt geförderten Vorhaben wurden die auf einem mit Mineralölprodukten kontaminierten Standort natürlich ablaufenden Abbau- und Rückhalteprozesse in der wasserungesättigten Bodenzone für ausgewählte Schadstoffe nachgewiesen.

Das erfolgte mittels ausgewählter hydrogeologischer, bodenkundlicher, physiko-chemischer und biologischer Parameter sowie geeigneter Probennahme– und Analysenmethoden. Die Erkenntnisse flossen in eine Handlungsempfehlung ein, die eine wissenschaftlich-technische Hilfestellung zur Beurteilung des natürlichen Schadstoffabbaus und -rückhaltes geben soll.

Die vorliegende Handlungsempfehlung wendet sich vorrangig an die für den Bodenschutz zuständigen Behörden, richtet sich aber auch an Sanierungspflichtige, Berater und Planungsbüros, die sich mit der Bearbeitung von Verdachtsflächen und Schadensfällen befassen.

Die Handlungsempfehlung soll eine wissenschaftlich-technische Hilfestellung zur Beurteilung des natürlichen Schadstoffabbaus und –rückhaltes für Böden in der ungesättigten Bodenzone geben. In ihr werden eine praxiserprobte Vorgehensweise dargestellt und allgemein akzeptierte Methoden zur Bestimmung von relevanten Parametern mit einem Einfluss auf natürliche Abbau– und Rückhalteprozesse sowie von Indikatoren für mikrobiologische Abbauprozesse benannt. Sie bezieht sich ausschließlich auf die Beurteilung und Berücksichtigung von Abbau– und Rückhalteprozessen, die ohne jegliche Einflussnahme unter natürlichen Bedingungen ablaufen.

Die Handlungsempfehlung bezieht sich des Weiteren prioritär auf die Schadstoffgruppen Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW) und monoaromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX), weil diese Stoffgruppen in Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen besonders verbreitet sind und ein natürlicher Abbau dieser Stoffgruppen in Umweltmedien hinreichend belegt ist. Den Schwerpunkt der vorliegenden Handlungsempfehlung bildet der Umgang mit Kontaminationen in der wasserungesättigten Bodenzone, wobei Wechselwirkungen mit der wassergesättigten Bodenzone berücksichtigt werden, insbesondere unter dem Aspekt, dass die gesättigte Bodenzone einen potenziellen Austragspfad für Schadstoffe darstellt.

Die fachliche Grundlage bilden insbesondere die Ergebnisse des Forschungsprojektes des Umweltbundesamtes (UFOPLAN FKZ 298 76 712 / 02), die im Abschlussbericht “Langzeituntersuchungen zur Beurteilung des natürlichen Schadstoffabbaus und –rückhaltes in der ungesättigten Bodenzone“ sowie in einer diesbezüglichen Literaturstudie dargestellt sind. Vergleichend wurden Angaben aus Arbeitshilfen und Merkblättern sowie einem Positionspapier zu natürlichen Abbau– und Rückhalteprozessen im Grundwasser herangezogen.

Der gesamte Abschlußbericht und die Handlungsempfehlungen sind ausschließlich als Download unter www.umweltbundesamt.de/fwbs/index.htm verfügbar.

Quelle: Umweltbundesamt

Geonet News vom 14.08.2006