Nachhaltige Entwicklung der Folgelandschaften des Braunkohlebergbaus

Am 15. und 16. September 2003 findet die Abschlussveranstaltung zum BMBF-Förderschwerpunkt Sanierung und Rekultivierung der Landschaften des Braunkohlebergbaus in den neuen Bundesländern“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt.

Die extensive Gewinnung von Rohbraunkohle in Mitteldeutschland und der Lausitz hat zu irreversiblen Landschaftsschäden von extrem hohem Ausmaß in den neuen Bundesländern geführt. Wie diese Folgen gemindert und Böden und Landschaft saniert werden können, ist Gegenstand eines BMBF-Forschugnsprojekts.

Von den 1989 noch aktiven Tagebauen wurden in kurzer Zeit 32 Tagebaue mit einer Gesamtfläche von 1000 km2 stillgelegt. Diese musste nach ökonomischen und ökologischen Aspekten saniert und in die umgebenden Landschaften wieder eingebunden werden, ohne dass dafür ausreichende Kenntnisse vorhanden waren. Damit verbunden waren die Rekultivierung von ca. 380 km2 Kippenflächen, die Sanierung von 120 Altstandorten, die Stabilisierung und Gestaltung von 1000 km Böschungen und vor allem die Wiederherstellung eines sich selbst regulierenden Wasserhaushaltes in einer Region von mehr als 3000 km2 mit einem Wasserdefizit von 13 Mrd. m3.

Die daraus erwachsenden Sanierungsaufgaben zur Rekultivierung und Gestaltung der Braunkohlenbergbaufolgelandschaften erreichen enorme Dimensionen und können nur als eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und dem Sanierungsbergbau gelöst werden. Zur Realisierung dieser Aufgaben wurde 1994 der Förderschwerpunkt „Sanierung und Rekultivierung der Landschaften des Braunkohlebergbaus in den neuen Bundesländern“ gestartet, der die Entwicklung der Region begleitet hat. In vielfältigen Forschungsverbünden erfolgten interdisziplinäre Grundlagenforschung und die Entwicklung und Implementierung von Sanierungsverfahren.

Die Tagung will Bilanz ziehen über die Ergebnisse der Forschung und deren praktische Umsetzung bei der Sanierung der Bergbauregionen. Ausgehend von den Erkenntnissen und Erwartungen zu Beginn der Förderphase werden die Ergebnisse und deren praktische Umsetzung im Sanierungsbergbau diskutiert. Zusätzlich berichten Vertreter des aktiven Bergbaus sowie Technologietransferunternehmen und Gäste aus Osteuropa über ihre spezifischen Erfahrungen und Aufgaben.

Die Tagung gliedert sich in vier thematische Sitzungen:

Geotechnische Sanierung und Gestaltung

Entwicklung der Gewässer

Rekultivierung und Renaturierung

Landschaftsentwicklung

Ausführliche Informationen im Internet unter den Adressen

http://maps.geographie.uni-halle.de/kongress/index.php

http://www.verwaltung.uni-halle.de/DEZERN1/PRESSE/tagungen/BMBFglae.pdf

(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft – idw – – Pressemitteilung Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 27.08.2003)

Geonet News vom 29.08.2003