Maßnahmenpaket gegen die unbehandelte Lagerung von gefährlichen Abfällen

Umweltministerin Bärbel Höhn und der marokkanische Umweltminister Mohammed El Yazghi haben heute in Casablanca eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit im Bereich der Abfallwirtschaft unterzeichnet.

Danach wird das Land Nordrhein-Westfalen das Königreich Marokko beim Aufbau eines modellhaften Entsorgungs– und Verwertungszentrums für gefährliche Industrie– und Krankenhausabfälle in der Region Casablanca/ Rabat bis zum Jahr 2004 unterstützen. Gleichzeitig hat Umweltministerin Bärbel Höhn in Begleitung einer 17-köpfigen Delegation nordrhein-westfälischer Unternehmen aus der Abfall– und Wasserwirtschaft an der zweiten deutschen Umwelttechnikmesse EnviroMaroc und am Kongress zu „Öffentlich-privaten Partnerschaften zur Lösung von Umweltproblemen“ teilgenommen.

Umweltministerin Bärbel Höhn: „Die Umweltverschmutzung nimmt auch in Marokko durch die wachsende Industrie immer stärker zu. Deshalb wollen wir in einem ersten Schritt gemeinsam mit dem Königreich Marokko Lösungen finden, damit giftige Industrie– und Klinikabfälle nicht mehr unbehandelt auf Deponien gelagert werden. Entscheidend für den Erfolg ist, dass diese Konzepte auf die besondere Situation des Landes abgestimmt sind. Die nordrhein-westfälischen Unternehmen haben das notwendige umwelttechnische Know-how und wir können auf den bereits bestehenden Kontakten aufbauen. Nordafrika ist ein Zukunftsmarkt für Umwelttechnologie, weil es seine wachsenden Umweltprobleme lösen will.“

Das Entsorgungs– und Verwertungszentrum soll die Grundlage für eine nationale Strategie zur zukunftsfähigen Entsorgung gefährlicher Abfälle und zur Festlegung der Anzahl, Kapazität und Finanzierung künftiger Abfallentsorgungsanlagen schaffen. Im Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums und der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit wurden die Menge, die Art und die Lagerung von Industrie– und Klinikabfällen bereits prognostiziert und ein Managementkonzept erarbeitet.

Grundsteine der Zusammenarbeit zwischen Marokko und Nordrhein-Westfalen sind die erste gemeinsame Erklärung zur Kooperation im Umweltbereich im März 1999 und das gemeinsame Protokoll über die Gespräche zur weiteren Zusammenarbeit im Umweltbereich im November 1999.

(Quelle: Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW, 10.01.2001)

Geonet News vom 12.10.2001