Leobener Wissenschaftler leiten UNIDO-Projekt in Indien - Entnahme von Methangas aus zwei Kohlenlagerstätten

Das Institut für Fördertechnik und Konstruktionslehre der Montanuni Leoben übernimmt die Koordination eines 8,1 Mio. Dollar Entwicklungsprojektes in Indien.

Das Projekt wird von der UNIDO (United Nations Industrial Developent Organisation) finanziert. Ziel ist der Aufbau einer sicheren und gezielten Entnahme von Methangas (Grubengas) aus zwei indischen Kohlenlagerstätten im Nordosten Indiens.

Zurzeit werden Angebote für die Bohranlage, die im Nordosten Indiens aufgestellt wird, eingeholt. Nach der Beschaffung der Bohrtürme sollen die Leobener Wissenschaftler auch den Testbetrieb betreuen und das indische Personal schulen. Bereits im Oktober erfolgt die Entsendung zweier Institutsmitarbeiter nach Indien, um mit den Minenbetreibern die praktische Umsetzung abzuklären. „Wenn dieses Pilotprojekt gut läuft“, so Institutsvorstand Franz Kessler, „plant die UNIDO weitere derartige Projekte in Vietnam, Südamerika und Russland.“

In den Hohlräumen von Lagerstätten bildet sich Methangas, das vor dem Kohlenabbau entzogen werden muss. Die Lagerstätte wird angebohrt, das Gas abgesaugt und an der Oberfläche gesammelt. Anschließend wird das Methangas verbrannt und so für die Erzeugung elektrischer Energie genutzt. Neben der Energiegewinnung geht es bei den beiden Kohlenlagerstätten im indischen Bezirk Dhanbad um die Sicherheit der Minenarbeiter. Das Methangas muss zwei bis drei Jahre lang aus der Lagerstätte abgesaugt werden, bis mit dem gefahrlosen Abbau von Kohle begonnen werden kann.

(Quelle: Pressetext Austria, 21.09.2001)

Geonet News vom 28.09.2001