KORA erforscht natürliche Altlastenbeseitigung
Von den mehr als 26.000 Altlasten und altlastenverdächtigen Flächen in Brandenburg sind bis heute erst rund 15 Prozent bewertet und zwölf Prozent saniert.
Angesichts der vielen verbleibenden Flächen und der hohen aufzuwändenden Finanzmittel setzen Umweltexperten auch auf die Selbstheilungskräfte der Natur.
Das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt KORA prüft nun Möglichkeiten, Altlasten „natürlich“ zu sanieren. KORA steht für „Kontrollierter natürlicher Rückhalt und Abbau von Schadstoffen bei der Sanierung kontaminierter Grundwässer und Böden“.
Auf einem Workshop des Landesumweltamtes wurden am 22. September 2005 in Potsdam die Vorhaben im Land Brandenburg vorgestellt. Rund 170 Vertreter aus wissenschaftlichen Einrichtungen, Fachbehörden, Firmen und Kommunen berieten darüber, ob natürliche Schadstoffbeseitigung eine tatsächliche Alternative zur traditionellen Altlastensanierung darstellt und inwiefern dadurch Kosten zu reduzieren sind.
Seit längerer Zeit ist bekannt, dass Schadstoffe im Boden und im Grundwasser durch chemische und biologische Vorgänge abgebaut werden können. Unklar ist jedoch, mit welcher Intensität, Kontinuität und Geschwindigkeit dies passiert. Zu erforschen bleibt ebenfalls, ob die bei diesem Prozess entstehenden Metabolite eventuell ebenso toxisch oder sogar giftiger sind als die abgebauten Schadstoffe.
Das in acht Themenverbünde mit über 60 Teilprojekten auf die Bundesländer aufgefächerte Projekt KORA fördert der Bund seit 2001 bis 2007 mit rund 20 Millionen Euro.
Zu den Altlasten beziehungsweise altlastenverdächtigen Flächen zählen Altablagerungen (Altdeponien) und Altstandorte (ehemalige Tanklager und -stellen, chemische Reinigungen sowie andere aufgegebene industrielle und gewerbliche Standorte sowie Rüstungsstandorte). Bei den Schadstoffen, die Böden und Grundwasser schädigen könnten, handelt es sich unter anderem um Mineralölkohlenwasserstoffe, halogenierte oder chlorierte Kohlenwasserstoffe sowie Benzol, Blei oder Arsen. Sollte Gefahr für die Bevölkerung bestehen, werden sofort Sanierungsmaßnahmen eingeleitet.
Nähere Information auf der Homepage des KORA-Forschungsverbundes: www.natural-attenuation.de
(Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg, 22.09.2005)
Geonet News vom 26.09.2005