Kohlelagerplatz Schwarzheide erfolgreich saniert

In Brandenburg wurde die umfangreiche Altlastensanierung des Kohlelagerplatzes am Standort Schwarzheide erfolgreich abgeschlossen.

Der vollständige und kontrollierte Rückbau erfolgte im Rahmen des „Ökologischen Großprojektes“ (ÖGP) der BASF Schwarzheide GmbH im vergangenen Jahr innerhalb von nur sieben Monaten im östlichen Teil des Werksgeländes.

Der Kohlelagerplatz, bei dem rund 280.000 Tonnen Rückstände abgetragen und entsorgt sowie die dabei entstehenden Mengendefizite mit unbelastetem Material rückverfüllt wurden, ist jetzt mit über 16 Hektar die größte zusammenhängende Investitionsfläche am Standort. Sie bietet kurze Distanzen zu Schnittstellen der Infrastruktur und besitzt zahlreiche planungsrechtliche Vorteile wie ein vorhandenes Baurecht.

Altlast Kohleschlämme

Die Herkunft dieser Altlast lässt sich historisch begründen. Der Standort Schwarzheide dient seit Jahrzehnten der Produktion von Chemikalien. Bis etwa 1970 wurden Treibstoffe nach der Fischer-Tropsch-Synthese hergestellt. Die anfallenden Produktionsrückstände wie Katalysatoren und Kohleschlämme wurden ungeordnet abgelagert. Anschließend ist oberhalb dieser Ablagerungen das Gelände als Kohlelagerplatz genutzt worden, was diesem Areal letztlich den Namen gab.

Das gesamte Werksgelände wurde 1991/92 systematisch auf Bodenverunreinigungen hin untersucht. Diese Untersuchungen ergaben, dass mehrere Teilbereiche belastet waren. Die Altlasten spiegeln dabei die Phasen der unterschiedlichen Produktionsprofile in der Geschichte des Standortes vor der Übernahme durch die BASF wider. Im Rahmen von Bauvorbereitungen für neue Produktionsanlagen wurde bereits 1991 mit der Altlastensanierung begonnen.

Grundwassersanierung

Nach Abschluss der wichtigsten Bodensanierungen konnte im Jahr 2001 auch mit der Sanierung des Grundwassers begonnen werden. Im Werk fördern nun fünf Brunnen stündlich bis zu 60 Kubikmeter Grundwasser. In Konditionierungsanlagen wird dieses Wasser für das Weiterleiten aufbereitet. Im Anschluss gelangt das Grundwasser zur Behandlung in die Zentrale Abwasserbehandlungsanlage und wird dem örtlichen Vorfluter unter Einhaltung vorgegebener Grenzwerte zugeführt. Die Grundwassersanierung wird im Rahmen des ÖGP zukünftig ein wesentlicher Schwerpunkt der Altlastensanierung sein.

Zusammenarbeit von BASF und BvS

Dies ist nur eine der zahlreichen Sanierungsmaßnahmen, die in den vergangenen Jahren gemeinsam von der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS), dem Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MLUV) und der BASF im Rahmen der Haftungsfreistellung für ökologische Altlasten am Standort Schwarzheide realisiert wurde.

„Seit nunmehr zehn Jahren arbeiten wir im Rahmen des ÖGP in enger Abstimmung mit Bund, Land und den Behörden reibungslos zusammen.“, so Dr. Volker Knabe, Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH.

Seit der Gründung 1990 ist der BASF-Standort Schwarzheide zu einem Zentrum für Chemie– und Kunststoffkompetenz von europäischer Dimension herangewachsen. Eine wichtige Voraussetzung für den Bau neuer Anlagen sowie Erweiterungen und die Erschließung von Ansiedlungsflächen ist die Altlastensanierung des Geländes. Bereits die Styrolcopolymer-Anlage der BASF sowie der Containerumschlagplatz der Bertschi AG, Schweiz, konnten auf saniertem Gelände gebaut werden.

Die Sanierungsarbeiten werden zu 75 % von der BvS und zu 25 % vom MLUV finanziert. Das geschieht im Rahmen der bestehenden Haftungsfreistellung des Unternehmens von den Risiken für die ökologischen Altlasten.

(Quelle: MLUV Brandenburg, 29.06.2005)

Geonet News vom 04.07.2005