Hessen: Auftrag zur Sanierung der Tri-Halde in Stadtallendorf ist erteilt
Mit der Auftragserteilung an die Firma Umweltschutz Deutzen GmbH können nun die Arbeiten zur Sanierung der Altlast Tri-Halde aufgenommen werden“, informierte der Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium Frank Gotthardt anlässlich der Auftragsübergabe in Stadtallendorf.
Voraussetzung für die Sanierung war die haushaltstechnische Absicherung der Gesamtfinanzierung. Diese Voraussetzungen hat der Hessische Landtag mit dem Beschluss über den Haushalt 2002 geschaffen“, so Gotthardt. Ende Dezember 2001 habe das Ministerium der HIM-ASG als Trägerin der Altlastensanierung in Hessen über die Finanzierungszusage und Freigabe zur Durchführung der Sanierung informiert.
Unmittelbar danach erteilte die HIM-ASG – nach einem über zweijährigen Ausschreibungsverfahren – den Auftrag zur Behandlung des Tri-Halden Materials.
„Ab Januar 2003 wird die Firma Umweltschutz Deutzen GmbH in einem Zeitraum von etwa 18 Monaten ca. 100.000 Tonnen Boden-Schlamm-Gemisch transportieren, behandeln und verwerten. Zur Verbesserung der Transporteigenschaften wird das Material zuvor vor Ort in einer Konditionierungsanlage vorbehandelt. Für diese Anlage wird noch in diesem Jahr das Genehmigungsverfahren durchgeführt. Bau und Inbetriebnahme dieser Anlage erfolgen voraussichtlich ebenfalls 2002, Sanierungsbeginn ist nach diesen Planungen 2003,“ erläuterte Frank Gotthardt.
„Mit der Sanierung der TRI-Halde wird ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Mensch und Umwelt geleistet, aber auch ein dringend notwendiger Schritt zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung im Raum Stadtallendorf und damit im gesamten mittelhessischen Raum getan“, so Gotthardt.
Die Sanierungskosten belaufen sich voraussichtlich auf rd. 43 Mio. Euro. Im Landeshaushalt 2002 sind für dieses Projekt ca. vier Mio. Euro veranschlagt. Auch die notwendigen Verpflichtungsermächtigungen bis zum Abschluss der Sanierung stehen bereit. „Als erste große und sichtbare Maßnahme ist im Jahr 2002 der Bau der Halle über der TRI-Halde vorgesehen. Mit entsprechenden Einrichtungen zur Unterdruckhaltung und Abluftreinigung wird sie eine wichtige Einrichtung zum Schutz von Anwohnern und Umwelt vor Schadstoffen sein. Aus Landessicht ist es besonders erfreulich, dass wir den Bund verpflichten konnten, sich mit 20 % (höchstens jedoch zehn Mio. Euro) an der Sanierung der Halde zu beteiligen und die nachfolgende hydraulische Sicherung und die Sanierungskosten des so genannten Brandplatzes II an der Warthestraße in voller Höhe zu übernehmen“ erläuterte Frank Gotthardt weiter.
Zum Hintergrund:
Die Tri-Halde, die 1954 vom Land beim Erwerb des DAG-Geländes mitgekauft werden musste, verblieb im Eigentum des Landes.
Auf Grund der exponierten Lage der Halde in der engeren Trinkwasserschutzzone der Wasserwerke Stadtallendorf und des von ihr ausgehenden Gefährdungspotenzials auf die Wassergewinnung wurde aus gesundheitlicher und wasserwirtschaftlicher Sicht schon 1954 die Forderung gestellt, die Tri-Halde zu beseitigen. Da allerdings die technischen und wirtschaftlichen Bedingungen zur Umsetzung dieser Forderung nicht gegeben waren, beschränkte man sich auf die Ausführung von Sicherungsmassnahmen.
Nachdem im Jahr 2000 eine Machbarkeitsstudie den Nachweis gebracht hatte, dass eine Sanierung der Halde durch Abtrag und externe Dekontamination der Haldeninhaltsstoffe technisch machbar, aus rechtlicher Sicht genehmigungsfähig und wirtschaftlich vertretbar sei, weil die vorhandenen Sicherungseinrichtungen ohnehin erneuert werden müssten, hat das Land die Entscheidung getroffen, die Tri-Halde zu sanieren.
(Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, 18. Januar 2002)
Geonet News vom 25.01.2002