Göttinger Wissenschaftlerin erhält Sofja Kovalevskaja-Preis für hervorragende Leistung auf dem Gebiet der experimentellen chemischen Reaktionskinetik

Die Wissenschaftlerin Dr. Kawon Oum vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen wird mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.

Die Auszeichnung, die mit einem Preisgeld von rund 760.000 Euro (1,5 Millionen DM) verbunden ist, würdigt Dr. Oums hervorragende Leistung auf dem Gebiet der experimentellen chemischen Reaktionskinetik. Die 33-jährige aus Korea stammende Chemikerin forscht seit mehreren Jahren an der Göttinger Hochschule und am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie (Göttingen). Der Preis soll junge und besonders qualifizierte ausländische Nachwuchswissenschaftler fördern und sie beim Aufbau einer Forschergruppe im Rahmen eines hochrangigen Forschungsvorhabens unterstützen.

Die Gelder des Sofja Kovalevskaja-Preises sind nach Angaben des Wissenschaftlers als Anschubfinanzierung für eine Arbeitsgruppe gedacht, die den Verlauf chemischer Reaktionen von organischen Radikalen im sogenannten „überkritischen“ Bereich erhöhter Drucke und Temperaturen untersuchen soll. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung könnten in der Praxis unter anderem für eine gefahrlosere Beseitigung chemischer Kampfstoffe, industrieller Abfälle und anderer „Altlasten“ genutzt werden. Das Institut für Physikalische Chemie der Universität Göttingen zählt weltweit zu den führenden Forschungseinrichtungen im Bereich der Reaktionskinetik.

„Ich freue mich über die Möglichkeit, weiter in Deutschland zu arbeiten“, sagte Dr. Oum. „Mir gefällt der Wissenschaftsstil in Deutschland. Anders als in den USA oder in Korea werden die deutschen Studierenden sehr viel früher zu Kreativität und Unabhängigkeit ermuntert.“ Der Sofja Kovalevskaja-Preis umfasst die Finanzierung der Stelle des Preisträgers sowie die Kosten für Aufbau und Betrieb einer selbstständigen Arbeitsgruppe an einer Forschungseinrichtung eigener Wahl in Deutschland. Der Preis wird getragen von der Humboldt-Stiftung, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Zukunftsinvestitionsprogramm (ZIP) der Bundesregierung.

(Quelle: idw, Georg-August-Universität Göttingen, 10.01.2002)

Geonet News vom 11.01.2002