Gefahren im Grundwasser - Internationaler Workshop zu Tübinger EU-Projekt

Am 21. und 22. Februar findet an der Universität Tübingen ein internationaler öffentlicher Workshop über Grundwassergefahrenbeurteilung auf europäischer Ebene statt.

Seit 1. Februar 2000 besteht das von der Universität Tübingen (Prof. Peter Grathwohl am Zentrum für Angewandte Geowissenschaften) koordinierte EU-Projekt GRACOS (Groundwater Risk Assessment at Contaminated Sites). Auf dem Workshop werden Methoden und Ergebnisse des Projekts, an dem Wissenschaftler aus 6 Ländern beteiligt sind, vorgestellt.

Bei den meisten kontaminierten Standorten in Europa stellt sich die Frage der Gefahr einer Verlagerung von Schadstoffen bis ins Grundwasser. Die Beantwortung dieser Frage ist die wichtigste Voraussetzung für die Entscheidung über Notwendigkeit und Ziele einer Untergrundsanierung und für die Untersuchung von Altstandorten und -ablagerungen. Das Projekt GRACOS konzentriert sich dabei im Gegensatz zu den herkömmlichen Verfahren auf die Entwicklung von Methoden, um mobile Schadstofffraktionen in kontaminierten Böden und Abfallmaterialien zu bestimmen. Bewertet werden daher nur die Schadstoffbestandteile, die sich im Sickerwasser lösen und damit mobil sind, aber nicht der absolute Schadstoffgehalt im Bodenmaterial selbst. Der neue für die Stoffgruppe der flüchtigen Verbindungen (LCKW und BTEX) verfolgte Ansatz beruht auf Bodenluftuntersuchungen mit anschließender Berechnung der Konzentrationen im Wasser.

Zum Projekt gehören auch kontrollierte Freilandexperimente, um Modellergebnisse im großen Maßstab zu gewinnen. Das Ziel ist, Grundlagen für harmonisierte Handlungsanweisungen zur Grundwassergefahrenbeurteilung auf europäischer Ebene zu schaffen.

(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw) – Pressemitteilung

Eberhard-Karls-Universität Tübingen, 19.02.2002)

Geonet News vom 22.02.2002