Freiberger Wissenschaftler erforschen ungewöhnliches Erzvorkommen
Freiberger Forscher erkunden am Mittelatlantischen Rücken im zentralen Nordatlantik ein Erzvorkommen, dass in Gesteinen vorkommt, die in vielen Kilometern Tiefe unterhalb des Meeresbodens entstanden sind.
Am 15. Januar 2004 stechen vier Mitarbeiter des Lehrstuhls für Lagerstättenlehre/ Leibniz-Labor für Angewandte Meeresforschung vom Institut für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg von Fort de France (Martinique, Kleine Antillen) aus in See, um an einer vierwöchigen Forschungsfahrt mit dem deutschen Forschungsschiff METEOR teilzunehmen.
Ihre Reise führt zum so genannten Mittelatlantischen Rücken im zentralen Nordatlantik. „Dort werden wir in 3000 Meter Wassertiefe mit Hilfe eines unbemannten Tauchfahrzeuges ein ungewöhnliches Erzvorkommen, das Logatchev-Hydrothermalfeld, untersuchen“, berichtet Dr. Thomas Kuhn, der als wissenschaftlicher Fahrtleiter fungiert. Dieses Vorkommen wurde erst 1993 von russischen Wissenschaftlern entdeckt.
Seine Besonderheit besteht darin, dass es in Gesteinen vorkommt, die in einigen 10er Kilometern Tiefe unterhalb des Meeresbodens entstanden sind und dann durch umwälzende Prozesse an den Meeresboden transportiert wurden. Hohe Gehalte an Co, Ni, Gold und Platin in den Erzen könnten auf die außergewöhnlichen Gesteine zurückgeführt werden.
„Die Untersuchung dieses Zusammenhangs sowie biologische Prozesse und die Zusammensetzung von heißen Wässern, die am Meeresboden in 3000 m Wassertiefe austreten, sind die zentralen Fragen, die unser internationales Forscherteam aus den USA, Frankreich, Brasilien und Deutschland unter Federführung der Wissenschaftler aus Freiberg beantworten will“, so Thomas Kuhn.
Dabei kommt erstmalig das unbemannte Tauchboot Quest zum wissenschaftlichen Einsatz. Das Tauchboot steht der deutschen marinen Forschung seit Mitte 2003 zur Verfügung und wird vom Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen betrieben. Die Forschungsfahrt endet am 13. Februar 2004 wieder in Fort de France, danach werden die Wissenschaftler in Freiberg ihre Arbeit fortsetzen.
(Quelle: Bergakademie Freiberg, 09.01.2003)
Geonet News vom 12.01.2004