FLOrlp - FLächeninformationen Online
Das Internet-basierte Geo-InformationsSystem (GIS) „FLächeninformationen Online - FLOrlp“ wird nach einer Entscheidung des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz vom Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE in Kaiserslautern im Rahmen einer Fallstudie konzipiert und prototypisch realisiert.
„Mit dem System soll die Beantragung flächenbezogener Agrarbeihilfe für den Landwirt vereinfacht werden“, erklärte Harald Glahn, Staatssekretär im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium. Rheinland-Pfalz nehme im eGovernment-Bereich im bundesweiten Vergleich bereits eine führende Rolle ein, die mit diesem richtungsweisenden Projekt aus der Landesverwaltung weiter ausgebaut und gestärkt werde, betonte Glahn. Das Pilotprojekt stelle die erste Ausbaustufe für die geplante interaktive Online-Beantragung landwirtschaftlicher Förderungsmaßnahmen dar.
Jährlich stellen ca. 20 000 Landwirte in Rheinland-Pfalz einen Antrag auf flächenbezogene Beihilfe. Hierfür erstellt der Landwirt eine Auflistung seiner bewirtschafteten Flächen und benennt deren Größe sowie die jeweiligen Flurstücksnummern. Diese Angaben erfolgen teils auf Basis von Katasterinformationen, die der Landwirt beim zuständigen Katasteramt einholt, teils auf Basis selbst durchgeführter Messungen. Mit FLOrlp wird die Beschaffung dieser Informationen erleichtert. Der Landwirt kann sich nun die Lage und Ausdehnung seiner Bewirtschaftungseinheiten („Schläge“) in Form von Karten und Luftbildern über das Internet anzeigen lassen. Er kann ferner flächen– und unternehmensbezogene Sachdaten online abrufen.
Ab April 2004 beginnt der Pilotbetrieb von FLOrlp. Bis Jahresende ist der Ausbau zum Produktivsystem beabsichtigt.
FLOrlp bietet dem Landwirt ebenso wie der Verwaltung insbesondere folgende Vorteile:
Die GIS-Funktionen des Systems (z.B. Messen, Zoomen, Maßstabswahl) ermöglichen es dem Landwirt, zu jeder Zeit präzise Informationen über Lage und Ausdehnung seiner Schläge abzurufen und für die Antragstellung zu nutzen. Dies erhöht die Korrektheit der in den Anträgen gemachten Angaben. Das Risiko, dass auf Grund falscher Flächenangaben dem Landwirt finanzielle Nachteile entstehen, wird somit erheblich reduziert.
Auf Grund der höheren Antragsqualität verringern sich auch die Aufwände zur Kontrolle und Korrektur der Anträge in der Verwaltungs– und in der Vor-Ort-Kontrolle. Hiervon profitieren sowohl der Landwirt als auch die Verwaltung.
FLOrlp greift auf dieselbe Informationsbasis zu wie die verwaltungseigenen GIS-Systeme. Der Landwirt weiß somit stets, welche Informationen über seinen Betrieb und die von ihm beantragten Flächen der Verwaltung aktuell vorliegen. Ferner hat er auf diese Weise Kenntnis von den Katasterinformationen, die die Verwaltung zur Antragsprüfung heranzieht. Das Verwaltungshandeln wird damit für den Landwirt insgesamt transparenter.
Das System basiert auf dem OpenSource Map Server der Universität Minnesota (UMN) und unterstützt die offenen Standards WMS (Web Map Service) und GML (Geography Markup Language) des Open GIS Consortiums (OGC). Die Systemoberfläche wurde mit dem GIS-Client der CCGIS durch die ISB AG realisiert. Die Internetanbindung des webbasierten GIS erfolgt in der Umgebung des rlp-Service24, der eGovernment-Integrationsplattform des Landesbetriebs für Daten und Information (LDI). Der Betrieb ist eingebettet im Gesamtsystem der Geodatenserver zur Erfüllung der Aufgaben des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.
(Quelle: idw – Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE, 18.03.2004)
Geonet News vom 22.03.2004