Erste Untertagedeponie Thüringens in Betrieb genommen
Der Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Volker Sklenar, hat am 4. Januar 2006 zusammen mit Helmut Springer
, Geschäftsführer des Betreiberunternehmens GSES, der Glückauf Sondershausen Entsorgungs– und Sicherungsgesellschaft mbH, in der ehemaligen Kaligrube Sondershausen die erste Untertagedeponie Thüringens in Betrieb genommen.
„Damit findet ein in Thüringen seit langem geplantes und notwendiges Vorhaben einen positiven Abschluss. Der Gesetzgeber hat hohe Hürden für derartige Untertageanlagen der Abfallbeseitigung aufgerichtet. Um so mehr freue ich mich, dass die seit 1999 für den Bergwerksstandort Sondershausen laufenden umfassenden Prüfungs– und Genehmigungsverfahren sehr günstige Bedingungen für die Einrichtung und den Betrieb einer Untertagedeponie festgestellt haben und auf dieser Grundlage die Genehmigung erteilt werden konnte. Das ist ein weiterer Baustein zur Sicherung der Arbeitsplätze und zur Entwicklung der Region, zeigt aber auch die Innovationskraft und den Optimismus der am Vorhaben beteiligten Mitarbeiter, Unternehmen und Behörden“, so der Minister.
Das hierzu erforderliche Raumordnungsverfahren und das folgende abfallrechtliche Planfeststellungsverfahren konnten zügig abgeschlossen und die Genehmigung mit zahlreichen Nebenbestimmungen versehen werden. Hervorzuheben ist die Akzeptanz des Vorhabens in der Bevölkerung, denn in der öffentlichen Anhörung wurde nur ein Einwand zum Betrieb der Untertagedeponie vorgetragen, dem abgeholfen werden konnte.
Wichtigste Voraussetzung für die Zulassung des Betriebes einer Untertagedeponie ist der zu erbringende Langzeitsicherheitsnachweis. Es wurde geprüft und festgestellt, dass die unter Tage beseitigten Abfälle dauerhaft und sicher von der Biosphäre abgeschlossen werden können. Darüber hinaus musste die GSES vor der Inbetriebnahme der Untertagedeponie alle Anforderungen erfüllen, die mit der ordnungsgemäßen Beseitigung der Abfallstoffe verbunden sind.
Die für die Untertagedeponie nutzbaren Hohlräume der Grubenfelder liegen im Salzgestein in einer Tiefe von 550 bis 660 Metern und können 1,6 Millionen Kubikmeter Sonderabfälle aufnehmen. Insgesamt sind dafür rund 300 Abfallarten genehmigt.
„Solange bei industriellen Prozessen Abfälle entstehen, sind wir gezwungen, diese einer gemeinwohlverträglichen Abfallbeseitigung zuzuführen. Wenn eine ordnungsgemäße und schadlose Verwertung der Abfälle nicht möglich ist, sehe ich in der untertägigen Ablagerung von Abfällen im Salinargestein, in dem ein vollständiger Abschluss von der Biosphäre gewährleistet werden kann, die langfristig sicherste Lösung für das Gemeinwohl. Die Untertagedeponie in der Grube Sondershausen ist Bestandteil einer Konzeption zur Sicherstellung einer gemeinwohlverträglichen Entsorgung von besonders überwachungsbedürftigen Abfällen im Freistaat Thüringen“; erklärte Sklenar.
(Quelle: Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt,
Geonet News vom 16.01.2006