Eine der aufwändigsten Altlastensanierungen in Deutschland offiziell beendet

Seit meinem Amtsantritt habe ich Wert darauf gelegt, dass die Altlasten in Hessen so schnell wie möglich saniert werden“, betonte der Hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel heute in Mühlheim am Main.

Deshalb freut es mich, dass ich nach Beendigung der Pintsch-Sanierung' in Hanau im Jahr 2000 heute das zweite große Altlastensanierungsprojekt in Hessen offiziell für beendet erklären kann“, zeigte sich Dietzel anlässlich der Besichtigung der Altlast „Pionierpark“ in Mühlheim am Main zufrieden.

„Wir haben den Willen und die Bereitschaft, schädliche Bodenbelastungen bzw. Bodenveränderungen und kontaminiertes Grundwasser so schnell wie möglich zu sanieren“, hob der Umweltminister hervor. „Der Haushaltsentwurf für 2002 sieht daher konsequenterweise eine Erhöhung der Mittel für Altlastensanierungen auf 39,8 Millionen Euro vor (2001: 33,2 Millionen Euro)“, erläuterte Dietzel.

Zur Sanierung

Bei der in zweieinhalb Jahren durchgeführten und vertraglich zugesicherten Bodensanierung des ehemaligen Pionierparkgeländes wurden insgesamt rund 290.000 t Boden ausgehoben. Vor Beginn der Arbeiten war man lediglich von rund 250.000 t Aushub ausgegangen. Der Mehraushub von 40.000 t wurde erforderlich, da sich die Bodenkontamination deutlich stärker erwies als ursprünglich geschätzt. Darüber hinaus wurden über 160 Tonnen Arsen aus dem Boden entfernt. Die seit 1997 in Betrieb befindliche Wasseraufbereitungsanlage hat bei einer derzeitigen Gesamtfördermenge von etwa 550.000 m³ Grundwasser bis heute über 1 Tonne Arsen aus dem Grundwasser abgereinigt. Die gesamte Sanierung erfolgte unter ständiger Kontrolle durch die örtliche Bau– und die Behördenüberwachung. Baubegleitende Qualitätskontrollen belegen, dass alle geforderten Sanierungsziele und Qualitätsanforderungen sicher eingehalten wurden.

Mit Abschluss der Sanierung wurden rund 27.000 m² hochwertiges Bauland für über 50 Baugrundstücke geschaffen. Der Großteil dieser Fläche ist für eine Wohnbebauung vorgesehen.

Die Gesamtkosten der Bodensanierung (Bauleistungen, Entsorgungskosten, Ingenieurleistungen, Laborarbeiten der begleitenden Kampfmittelüberwachung -u.a. wurden zwei Fliegerbomben vorgefunden– ) betragen rund 51 Mio. DM. Hinzu kommen die Kosten der Sanierung des Grundwasssers. Ab 1997 entstanden hierfür Kosten in Höhe von 10.5 Mio. DM. „Insgesamt hat das Land Hessen bislang für die Sanierung der Altlast „Pionierpark Mühlheim 62 Mio. DM aufgebracht“, unterstrich Minister Dietzel.

Nach Beendigung der Bodensanierung wird bis zum Erreichen der behördlich vorgegebenen Sanierungszielwerte die Wasseraufbereitungsanlage weiter betrieben. Mit dem Abschalten der Anlage ist aus heutiger Sicht nicht vor dem Jahre 2005 zu rechnen. Für die Grundwassersanierung sind weitere Mittel in Höhe von rund drei Millionen Euro vorgesehen. Hinzu kommen die Kosten für den Rückbau der Anlage und für sog. „Nachsorgekosten“.

(Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft und Forsten, 21. November 2001)

Geonet News vom 23.11.2001