Chip sorgt für TNT-Nachweis in Umweltproben

Wissenschaftler vom Institut für Mikrotechnik Mainz (IMM) haben ein miniaturisiertes Analyse-System zum TNT-Nachweis in Umweltproben entwickelt, dass jetzt zum Patent angemeldet worden ist.

Mit dem vom BMBF geförderten Projekt soll die schnelle Vor-Ort-Analytik von TNT (2,4,6-Trinitrotoluol), seinen Abbauprodukten und Pestiziden in Gewässern und Böden ermöglicht werden. Mit der Patenteinreichung wurde nun ein entscheidender Schritt zur Vermarktung des Systems in die Wege geleitet.

Miniaturisiertes Fließinjektionssystem

Um Umweltproben in Zukunft schneller analysieren zu können, haben die Mainzer Wissenschaftler ein miniaturisiertes Fließinjektionssystem auf immunochemischer Basis konstruiert. Zusammengesetzt ist das mobile „Labor“ aus einer Systemplatte und einem Einwegchip. Die Systemplatte enthält die zur Auswertung notwendigen Mikropumpen, Detektoren und eine Temperiereinheit. Der mikrostrukturierte Einwegchip ist in seiner Funktion als Sensor mit Antikörpern beschichtet und enthält Reservoirs für die Umweltprobe und Analysechemikalien. Eine hohe Lagerstabilität des Einwegchips und die Entwicklung des Gesamtsystems in Hinblick auf die Produktion großer Stückzahlen bieten wichtige Voraussetzungen für die kommerzielle Nutzung und Alltagstauglichkeit.

TNT

TNT ist nicht nur ein hochexplosives Gemisch, sondern auch ein schwerwiegendes Umweltgift. Die wasserlöslichen Abbauprodukte von TNT sind in Gewässern oder Böden von ehemaligen Truppenübungsplätzen, Schießständen und Munitionsfabriken zu finden und stellen eine große Gefahr für die menschliche Nahrungskette dar. Das miniaturisierte Analysesystem des IMM kann zur Risikominderung für Mensch und Umwelt beitragen: Es wird ab 2003 unter realen Umweltbedingungen getestet und ist für den späteren Einsatz als Monitor in groß angelegten „Feldscreenings“ vorgesehen.

(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft – idw – – Pressemitteilung Institut für Mikrotechnik Mainz GmbH, 19.11.2002)

Geonet News vom 22.11.2002