Braunkohlesanierung im Plan
Die Braunkohlesanierung bleibt auf Erfolgskurs hin zu Neuen Ufern“
, betonte der Vorsitzende der Geschäftsführung der LMBV, Mahmut Kuyumcu, am 19. Mai 2005 im Hafen des Cospudener Sees. „Dieses sanierte und geflutete Restloch eines Braunkohlentagebaues verdeutlicht am konkreten Beispiel, dass die Regionen in Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen durch das kontinuierliche Wirken der Sanierungsbergleute weiter an Attraktivität gewonnen haben.“ Die Ergebnisse der auf¬wendigen Bergbausanierung werden für die Menschen im Südraum von Leipzig und rund um Bitterfeld von Jahr zu Jahr noch greifbarer und nutzbarer. Auch die zum Teil erst später aus¬gekohlten und stillgelegten Tagebaue in der Lausitz werden im Wesentlichen bis zur Mitte des nächsten Jahrzehnts gesichert und geflutet sein.
Die Braunkohlesanierung war auch im Jahr 2004 nicht eines Mannes Werk: zahlreiche Partner in den Sanierungsfirmen, Ingenieurbüros, Arbeits-, Berg– und Um¬weltämtern, Behörden, dem Steuerungs– und Budget– sowie den Braunkohleausschüssen haben zu einem erfolgreichen Etappenziel 2004 beigetragen. Insgesamt rund 7,5 Mrd. Euro Bundes– und Landesmittel sind seit 1990 zielgerichtet für die Braunkohlesanierung eingesetzt worden. Davon wurden von der LMBV rund 7,1 Mrd. für die Sicherung der stillgelegten Tage¬baue und weiterer notwendiger Arbeiten zur Wiedernutzbarmachung aufgewandt. Allein im Jahr 2004 wurden 375 Mio. Euro für die Braunkohlesanierung bereitgestellt, davon rund 329 Mio. Euro für die Grundsanierung im Rahmen der bergrechtlichen Verpflichtungen der LMBV. Für die Gefahrenabwehr im Zusammenhang mit dem Wiederanstieg des Grundwassers wur¬den rund 30 Mio. Euro eingesetzt. Schließlich wurden im Auftrag der Braunkohleländer mit mehr als 15 Mio. Euro diverse Maßnahmen zur Erhöhung der Attraktivität der sanierten Landschaften realisiert.
Seen und Kanäle für die Zukunft: Ein Großteil aller Arbeiten, insbesondere die Böschungssi¬cherung und Kippenverdichtung, die Abraummassentransporte und -anschüttungen sowie der Abriss von nicht mehr benötigten Brikettfabriken und Kraftwerken sind bereits erledigt. Bei den Abbruch– und Demontagearbeiten sind nur noch vier Prozent zu erledigen. Ähnlich groß ist das Verhältnis bei den Massenbewegungen – nur noch sieben Prozent der gesamten Leistun¬gen sind hier zu erbringen. Bei den Verdichtungsarbeiten sind schon 84 Prozent der Arbeiten geleistet worden. Bei der reinen Rekultivierung, die ja in der Regel am Ende der Sanierung steht, sind rund zwei Drittel erreicht. In der Altlastensanierung sind bis jetzt ebenfalls zwei Drittel der Projekte abgearbeitet.
Was sind aus Sicht der LMBV interessante Kenziffern des Jahres 2004?
• Rund 65 Millionen Kubikmeter Abraummassen wurden in 2004 bewegt.
• Etwa 47 Millionen Kubikmeter Kippen wurden verdichtet und damit gesichert.
• 222 Millionen Kubikmeter Wasser wurden gehoben und gereinigt.
• Auf ca. 300 Hektar wurden Bäume wurden gepflanzt, davon zwei Drittel Laubbäume.
• 1,66 Mrd. Kubikmeter Wasser wurden 2004 zur Flutung herangezogen.
• Das Grundwasserdefizit von 1990, 12,7 Mrd. wurde auf 6,86 Mrd. Kubikmeter verringert.
• An 28 von 46 größeren Bergbaufolgeseen wurde bisher die Flutung begonnen, an 9 Seen der Endwasserstand erreicht. Dazu flossen bisher 5,83 Mrd. Kubikmeter Wasser.
• 618 Hektar Flächen wurden zur Nachnutzung für Land– und Forstwirtschaft vorbereitet.
• Über 6.000 Hektar wurden durch Veräußerung einer neuen Nutzung zugeführt.
• Ca. 1.000.000 Tonnen Abfälle wurden im Jahr 2004 beseitigt bzw. verwertet.
„Das Jahr 2004 markierte einen Wendepunkt in der Entwicklung der Braunkohlesanierung. Die Flutung unserer Seen rückte in den Mittelpunkt. Flusswasser in möglichst großen Mengen heranzuziehen und für eine langfristig gute Wasserqualität zu sorgen, dies hat den bergmänni¬schen Sicherungsarbeiten inzwischen den ersten Rang abgelaufen“, unterstrich Kuyumcu.
(Quelle: LMBV, 19.05.2005)
Geonet News vom 23.05.2005