Brandenburg: Sanierung der Deponie Treuenbrietzen abgeschlossen

Treuenbrietzen - Erstmals ist in Brandenburg im Rahmen des landesweiten Deponieschließungsprogramms der komplette Rückbau einer größeren Deponie abgeschlossen worden.

Der Rückbau war nur durch Einsatz von Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) möglich. Die Vorbereitung und Durchführung der Sanierungsarbeiten erfolgte ausschließlich durch Unternehmen der Region.

Im September 2002 hatte Brandenburgs Umweltstaatssekretär Friedhelm Schmitz-Jersch in Treuenbrietzen (Potsdam-Mittelmark) den Startschuss für das bislang umfangreichste Deponiestilllegungsprogramm des Landes Brandenburg gegeben. Aus diesem Anlass übergab er Landrat Lothar Koch einen Förderscheck über 4,2 Mio. Euro. Nach erfolgreichem Abschluss der Sanierung erfolgte am 29. Januar 2004 die feierliche Abnahme. Das Stilllegungsprogramm läuft inzwischen auf vollen Touren. Planmäßig wurden bisher 20 Mio. Euro EU-Mittel an kommunale Deponiebetreiber ausgereicht. Die Vergabe der verbleibenden Fördermittel wird zur Zeit vorbereitet.

Im Land Brandenburg muss wegen verschärfter EU-Auflagen bis 2005 die überwiegende Anzahl der Deponien geschlossen werden. Der geordnete Abschluss und die Rekultivierung werden durch das Agrar– und Umweltministerium über ein Deponieschließungsprogramm unterstützt. Dem Land Brandenburg war es gelungen, hierfür auch EU-Fördermittel zur Verfügung zu stellen.

Neben dem ökologischen Nutzen werden dadurch auch erhebliche Bauinvestitionen für die regionale Bauwirtschaft ausgelöst. Bei bisher acht Deponien werden mit Hilfe dieser Mittel Sanierungsarbeiten durchgeführt.

Neben der Deponie Selchow im Landkreis Oder-Spree konnten nunmehr auch die Arbeiten am Standort Treuenbrietzen-Krähenberg abgeschlossen werden. Die in einer ehemaligen Sandgrube liegende Deponie war bis zu ihrer Schließung im Jahre 1998 Siedlungsabfalldeponie und wurde durch den Landkreis Potsdam-Mittelmark bewirtschaftet. Abgelagert wurden Siedlungsabfälle sowie Abfälle aus Betrieben der Umgebung. Im Rahmen einer intensiven Fachdiskussion zur Abschlussplanung der Deponie wurde in Abstimmung mit dem Landesumweltamt entschieden, die gesamte Deponie zu beräumen.

Dies war das erste Mal, dass im Land Brandenburg eine Deponie dieser Größenordnung komplett zurückgebaut wurde. Daher stellte das Projekt für den Landkreis fachlich eine große Herausforderung dar. Insgesamt wurden im Bauzeitraum von Ende März bis Mitte Dezember 2003 300.000 Tonnen Altmüll auf die Deponien Vorketzin und Schöneiche umgelagert. Grundlage für die zügige Abwicklung des Projekts war die enge Abstimmung zwischen dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises, dem Landesumweltamt und den beteiligten Bauunternehmen und Umweltbüros, die im Übrigen alle in der Region ansässig sind.

(Quelle: Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung Brandenburg, 05.02.2004)

Geonet News vom 09.02.2004