Bodensanierung der ehemaligen Chemischen Reinigung Nitzl
Heute beginnt die Bodensanierung der ehemaligen Chemischen Reinigung Nitzl.
Im Mai 2005 wird diese Maßnahme abgeschlossen sein“, kündigte Staatssekretär Karl-Winfried Seif vom Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz am 18. März 2005 in Limburg an.
„Die Sanierungskosten für den Boden wurden mit 420.000 Euro veranschlagt. Hessenweit stehen für das laufende Jahr rund 32 Millionen Euro für die Sanierung von Gewerblichen– und Rüstungsaltlasten zur Verfügung. Das zeigt den Willen und die Bereitschaft der Landesregierung Altlasten so schnell wie möglich zu sanieren. Wie im Regierungsprogramm versprochen, setzen wir damit auch in einer Zeit großen finanziellen Drucks Prioritäten für die Gesundheit der Menschen“, betonte Staatssekretär Seif.
2.000 Tonnen belasteter Grund wird ausgetauscht
Mit der nunmehr beginnenden Bodensanierung in Limburg sollen 2.000 Tonnen belasteter Grund ausgetauscht werden. Mit einem Großbohrverfahren wird sechs Meter tief, mit einem Durchmesser von etwas mehr als einem Meter in den Boden gebohrt und die Erde so ausgehoben. Anschließend wird die Fläche mit unbelastetem Boden wieder gefüllt. Für die Dauer der Arbeiten wird, in Abstimmung mit der Stadt Limburg, der Fußgängerweg im Bereich der Sanierungsmaßnahme gesperrt. Die Fußgänger werden durch entsprechende Markierungen auf der gegenüberliegenden Straßenseite bzw. über den Rathausplatz zurück auf den Fußgängerweg an der Baustelle vorbeigeleitet.
„Zum Schutz von Anwohnern, Passanten und Arbeitern werden die Schadstoffgehalte in der Luft im Umfeld der Baumaßnahme während der Bauausführung kontinuierlich messtechnisch überwacht“, erläuterte Staatssekretär Seif abschließend.
Mit der Durchführung der Maßnahmen wurde die HIM-GmbH Wiesbaden, Bereich Altlastensanierung beauftragt.
Belastungen des Untergrundes und des Grundwassers
Auf dem Standort der ehemaligen chemischen Reinigung Nitzl in Limburg ist es während der Nutzungsphase von 1950 bis 1988 zu Belastungen des Untergrundes und des Grundwassers mit leicht flüchtigen halogenierten Kohlenwasserstoffen (LHKW) gekommen, die eine Sanierung des Grundstückes zur Gefahrenabwehr für Mensch und Grundwasser erforderlich machen. Im Jahr 1999 wurden massive LHKWs in Boden und Grundwasser festgestellt.
Im 2. Quartal 2003 wurden das Gebäude abgerissen und mehrere mit hoch kontaminierten Rückständen gefüllte Absetzgruben ausgehoben und entsprechend der Belastung entsorgt. Bei der Erkundung des Grundstückes wurden in der Bodenluft bis zu 2800 mg/m3 LHKWs, im Boden 16.000 mg/kg und im Grundwasser bis zu zwölf mg/l LHKWs festgestellt. Damit sind die Grenzwerte um ein vielfaches überschritten. Zur Vorbereitung des bevorstehenden Sanierungsschritts wurde bis Ende 2004 eine Bodenluftsanierung betrieben, um dem Boden die leicht verfügbaren Schadstoffanteile zu entziehen. Insgesamt wurden seitdem 19 kg an LHKWs ausgetragen.
Bisher wurde für die Maßnahmen Gebäudeabriss, Bodenluftentgasung und Planungsleistungen vom Land Hessen rund 155.000 Euro zur Verfügung gestellt. Die bisherigen Sanierungstätigkeiten erfolgten in enger und guter Zusammenarbeit mit der Stadt Limburg.
(Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, 18.03.2005)
Geonet News vom 21.03.2005