Bayern will neues Geothermievorkommen untersuchen
Das Land Bayern wird ab 2001 das Energiepotential der bayerischen Geothermievorkommen systematisch untersuchen lassen.
Dazu werden dem Geologischen Landesamt Mittel in Höhe von 1,6 Mio. DM zur Verfügung gestellt. Bei der Untersuchung geht es vor allem um eine Auswertung aller vorhandenen Tiefbohrungen, im Wesentlichen aus der Erdöl– und Erdgasprospektion. Darüber hinaus sollen aber auch neue Forschungsbohrungen abgeteuft werden, von denen der Freistaat weitere Erkenntnisse zu den Möglichkeiten der bayerischen Tiefenwässer erwartet. In diesem Zusammenhang verwies Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu auf die in Bayern seit langem bestehende Förderung geothermischer Anlagen. „Bayern ist mittlerweile mit ca. 40 MW installierter Wärmeleistung bei der Geothermienutzung absoluter Spitzenreiter". Man wolle die Spitzenstellung des Freistaates bei der Forschung und Entwicklung der Geothermie weiter ausbauen, so Wiesheu.
Eine bereits in diesem Jahr in Altdorf bei Landshut niedergebrachte Forschungsbohrung hatte zur Überraschung der Geologen bereits in relativ geringer Tiefe von rund 500 Metern eine Wassertemperatur von ca. 70 °C erbracht. Im Land geht man daher davon aus, das bisherige Modellvorstellungen zu den Temperaturverhältnissen im bayerischen Untergrund auf Basis dieses Ergebnisses neu bearbeitet werden müssen. Die gewonnenen Daten sollen die Grundlage für einen bayerischen Geothermieatlas liefern, der all wesentlichen geologischen und technischen Parameter enthält, die für eine Risikobewertung und für Investitionsentscheidungen von Bedeutung sind.
(Quelle: Informationsdienst Wissenschaft (idw) – Pressemitteilung Geothermische Vereinigung e.V., 27.11.2000)
Geonet News vom 01.12.2000