Bayern setzt neue Standards im Altlastenbereich

Als erstes Bundesland hat der Freistaat ein neues Gütesiegel für Bodensachverständige und Untersuchungsstellen eingeführt, wie es das Bodenschutzrecht vorsieht. Das Landesamt hat heute in München weiteren Gutachtern die Zulassung erteilt. Ab dem kommenden Jahr wollen der Freistaat und die Kommunen bei öffentlichen Aufträgen nur noch die anerkannten Experten einschalten.

Nach den Worten Beckers sind Erfahrung und ein hoher Qualitätsstandard gerade im Altlastenbereich entscheidend, damit Fehlinvestitionen vermieden werden: „Die neuen Gutachter geben Sicherheit für alle Beteiligten, von der ersten Erkundung bis zur Sanierung einer Altlast“. In Bayern gibt es rund 14.000 Verdachtsflächen. Bis 2020 soll der Altlastverdacht bei sämtlichen Flächen geklärt sein. Bei den Sanierungen stellt der Freistaat verbilligte Darlehen oder Fördermittel zur Verfügung, wenn der Verursacher der Altlast nicht mehr greifbar oder zahlungsunfähig ist.

Mit dem neuen Gütesiegel sind bisher 15 Gutachter und 11 Untersuchungsstellen aus ganz Bayern ausgezeichnet und zugelassen worden. Erfahrene Altlastenexperten aus Rosenheim, Starnberg, Augsburg, Rottenburg, Nürnberg, Fürth, Neunkirchen, Lauf, Regensburg und Bayreuth haben als erste das Zulassungsverfahren am Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft erfolgreich abgeschlossen. An der Prüfung und Zulassung ist auch die Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern (GAB) beteiligt, die vom Freistaat gemeinsam mit der bayerischen Wirtschaft eingerichtet wurde. Rund 30 weitere Anträge für die sechs Arbeitsbereiche der Bodensachverständigen laufen derzeit.

Andere Bundesländer wollen nun nachziehen und ebenfalls Bodensachverständige und Untersuchungsstellen zulassen. Ein Fachmann aus Baden-Württemberg wollte nicht bis dahin warten und hat bereits das bayerische Gütesiegel erworben. „Wir brauchen anerkannte Experten im Bodenschutz mit bundesweit einheitlichem Qualitätsstandard“, sagte Becker.

(Quelle: Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft, 05.09.2003)

Geonet News vom 06.09.2003