Altlastensanierung in Bayern langfristig lösbar
Die Altlastensanierung ist zum Schutz von Mensch und Umwelt eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben“, hob Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf beim 4. Altlastensymposium der Gesellschaft zur Altlastensanierung (GAB) in Bayern hervor. Der Schutz der Lebensressource Boden ist für uns, aber auch für kommende Generationen eine stete Herausforderung.
Ziel ist es, die rund 14 000 Altlastverdachtsflächen bis 2010 zur Hälfte und bis 2020 ganz abzuklären. Altlasten müssen Zug um Zug untersucht und saniert werden. „Die Altlastenbewältigung in Bayern ist schwierig und teuer, aber langfristig lösbar“, so Schnappauf.
In Bayern sind die Weichen für die Altlastensanierung gestellt. Intensiv hat sich Bayern bei der Erarbeitung des Bundesbodenschutzgesetzes und den zugehörigen Verordnungen beteiligt. Der Freistaat hat als eines der ersten Länder ein eigenes Bayerisches Bodenschutzgesetz erlassen. Als bisher einziges Bundesland ist Bayern in der Lage, Zulassungen an Sachverständige und Untersuchungsstellen zu erteilen, die strenge Qualitäts– und Leistungskriterien erfüllen.
Umweltminister Schnappauf hob besonders die Leistungen der GAB als gelungenes Kooperationsmodell von Staat und Wirtschaft zur Finanzierung von gewerblichen Altlasten hervor. Rund 35 Millionen Euro haben Staat und Wirtschaft zu gleichen Anteilen bisher der GAB für ihre Aufgaben zur Verfügung gestellt. Eine weitere Säule für die Finanzierung der Altlastensanierung ist das Bayerische Altlastenkreditprogramm aus dem Altlastenfonds der Offensive Zukunft Bayern mit einem Kapitalstock von 50 Millionen Euro. Die finanziell stärkste Hilfe für die Kommunen ist jedoch die staatliche Kostenerstattung nach dem Finanzausgleichsgesetz. Danach erhält ein Landkreis Altlastensanierungskosten von mehr als 2 Euro pro Jahr und Einwohner erstattet, soweit kein Verursacher belangt werden kann. Schnappauf nannte als Paradebeispiele für gelungene Altlastensanierungen das Gelände der ehemaligen Bayerischen Zellstoff GmbH in Kelheim, das Legoland bei Günzburg und das Gelände der Landesgartenschau in Kronach. Alle diese Flächen wurden für eine zukunftsträchtige Nutzung saniert.
Bei der Altlastensanierung setzt Bayern nach der Klärung technischer und rechtlicher Fragen mit innovativen Forschungsprogrammen Akzente für kostengünstige und praxisorientierte Sanierungstechnologien. So hat das bayerische Umweltministerium für den interdisziplinär angelegten Forschungsverbund „Natürliches Reinigungsvermögen“ mit der Beteiligung von neun Hochschulinstituten, Planungsbüros und Fachbehörden 2,25 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Eine weitere Million Euro wird für die Sickerwasserforschung kontaminierter Böden in der Versuchsanlage Wielenbach/Obb. investiert.
(Quelle: Umweltministerium Bayern, 15.07.2002)
Geonet News vom 22.07.2002