4,4 Milliarden Jahre alter Zirkonkristall entdeckt
Australische Geologen der Curtin Universität Perth haben den ältesten Stein, der bisher auf der Erde entdeckt wurde, gefunden.
Der winzige Zirkonkristall war eingeschlossen in einen Block jüngeren Gesteins und konnte auf ein Alter von rund 4,4 Milliarden Jahre datiert werden. Der Fund wird ausführlich in der heutigen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Nature beschrieben.
Der sehr widerstandsfähige Kristall hat sich damit nur rund 150 Millionen Jahre nach der Entstehung der Erde gebildet. Bisher gingen die Wissenschaftler weltweit davon aus, dass es über 250 Millionen Jahre gedauert haben musste, bis sich auf dem damals glühenden Klumpen Erde feste Kristalle bilden konnten. Zudem zeigt die chemische Analyse, dass sich der kleine Zirkon in der Nähe von Wasser verfestigt hatte. „Die Hinweise auf Wasser sind überaus überraschend und lassen unsere bisherige Vorstellung von der frühen Erde bezweifeln“, beurteilt Simon A. Wilde den Fund.
Für die Datierung nutzten die Forscher das Uran-Blei-Verhältnis und die Zusammensetzung der verschiedenen Sauerstoffisotope in dem Kristall. Die Hinweise auf Wasser könnten auch die gängige Theorie über die Entstehung des Lebens auf unserem Planeten neu aufrollen. Die ältesten Spuren des Lebens sind derzeit 3,85 Milliarden Jahre alt. Mit dem aktuellen Fund zeigt sich, dass schon 150 Millionen Jahre länger als vermutet eine grundlegende Voraussetzung für Leben existierte.
(Quelle: Nature, 12.01.2001)
Geonet News vom 12.01.2001