2,2 Millionen Euro für die Umweltforschung
Glaubt man den Meinungsumfragen, hat das Thema Umwelt in der öffentlichen Wahrnehmung schon längst keine besondere Konjunktur mehr.
Spätestens seit „Bio“ weniger mit gesunder Kost, sondern mehr mit einem ko-chenden Talkmaster und krank machenden Waffen assoziiert wird, scheint es an der Zeit, dem Thema gerade aus wissenschaftlicher Sicht wieder mehr Gewicht zu verleihen. Mit ihrem Programm zur Nachwuchsförderung in der fächerübergreifenden Umweltforschung zielt die VolkswagenStiftung vor allem darauf ab, Defizite auf eben diesem Gebiet abzubauen – dabei fokussiert auf junge Forscher und vor allem in der Kooperation unterschiedlicher Wissenschaftsbereiche. Gerade dieser interdisziplinäre Ansatz kennzeichnet jene vier Projekte, die sich jetzt von den 17 bei der Stiftung für dieses Programm eingereichten Anträgen durchsetzen konnten: In allen Fällen handelt es sich um zwei kooperierende junge Wissenschaftler, die teilweise auch an verschiedenen Hochschulen forschen.
Gefördert wird zum Beispiel das Projekt „Realexperimente – Strategien für eine verlässlichere und sozial robuste Umweltforschung“. Unter einem „Realexperiment“ verstehen die Wissenschaftler Umweltschutzmaßnahmen – etwa Sanierungen oder Renaturierungen -, die wie vorgesehen umgesetzt wurden und deren zum Teil unerwartete Auswirkungen Korrekturen notwendig machen. Mit knapp 520.000 Euro ausgestattet, planen die beiden Nachwuchsforscher vom Institut für Wissenschafts– und Technikforschung der Universität Bielefeld hierzu mehrere Fallstudien. So untersuchen sie eine Prärie-Restaurierung im Mittleren Westen der USA, die Anlage von Abfalldeponien in Deutschland, die Sanierung des Sempachersees in der Schweiz, die ökologische Gestaltung einer Halbinsel aus Abfall und Bauschutt im Michigan See, die Schafwirtschaft im englischen Lake District vor dem Hintergrund von Fernwirkungen des „Tschernobyl-Fallouts“, „adaptives Küstenmanagement“ in Kalifornien – und in Kombination von Feldbeobachtung, Labor– und Feldexperimenten die Entwicklung einer nachhaltigen Landwirtschaft am Schweizer Greifensee.
Kontakt: Dr. Matthias Groß, Dr. Holger Hoffmann-Riem, Institut für Wissenschafts– und Technikforschung, Universität Bielefeld, Telefon: 0521/1063954, Fax: 0521/1066418
Kontakt VolkswagenStiftung, Presse– und Öffentlichkeitsarbeit, Christian Jung, Telefon: 0511/8381-380, Fax: 0511/8381-344, e-mail: jung@volkswagenstiftung.de
(Quelle: Idw, VolkswagenStiftung, 27.11.2001)
Geonet News vom 30.11.2001