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Titel

Masterplan Ems 2050 - Uferumgestaltung

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG)
Am Mainzer Tor 1
56068 Koblenz

Ausführungsort

DE-56068 Koblenz

Frist

04.02.2020

Beschreibung

1. Bundesanstalt für Gewässerkunde

Am Mainzer Tor 1

56068 Koblenz

E-Mail: vergabe(at)bafg.de

b) Zuschlag erteilende Stelle Wie Hauptauftraggeber siehe a).

2. Angaben zum Verfahren

a) Verfahrensart Verhandlungsvergabe mit TW nach UVgO

b) Vertragsart Liefer- / Dienstleistungsauftrag

c) Geschäftszeichen U3/Z1/162.02/019/111.

3. Angaben zu Teilnahmeanträgen / Angeboten

a) Form der Teilnahmeanträge / Angebote elektronisch ohne elektronische Signatur (Textform)

b) Fristen Ablauf der Teilnahmefrist 04.02.2020 - 12:00 Uhr.

4. Angaben zu Vergabeunterlagen

a) Vertraulichkeit Die Vergabeunterlagen stehen für einen uneingeschränkten und vollständigen direkten Zugang gebührenfrei zur Verfügung unter Internet: www.evergabe-online.de/tenderdetails.html

b) Zugriff auf die Vergabeunterlagen Vergabeunterlagen werden nur elektronisch zur Verfügung gestellt

c) Zuständige Stelle Hauptauftraggeber siehe 1.a)

d) Anforderungsfrist 04.02.2020 - 12:00 Uhr.

5. Angaben zur Leistung

a) Art und Umfang der Leistung Die Unterems (UE) und der Dortmund-Ems-Kanal (DEK) sind durch die intensive Nutzung als Bundeswasserstraße von hoher nationaler und internationaler wirtschaftlicher Bedeutung. Der verkehrliche Ausbau zur Bundeswasserstraße und die damit einhergehende Intensivierung der Schifffahrt in den vergangenen Jahrzehnten führten jedoch aus ökologischer Sicht zu einem hohen Verlust an flusstypischen Lebensräumen im Gewässer und entlang der Ufer von Unterems und DEK. jedoch vielfach defizitär hinsichtlich Struktur und Natürlichkeit. Die EUKommission forderte daher das Land Niedersachsen auf, den ökologischen Zustand der Ems und des DEK zu verbessern und damit die Ziele der vorhandenen EURichtlinien aktiv zu erreichen (Wasserrahmenrichtlinie, Vogelschutzrichtlinie, FFHRichtlinie, Meerestrategie-Rahmenrichtlinie). Daher verständigten sich verschiedene Akteure an Ems und DEK verbindlich darauf, den Masterplan Ems 2050 zu unterzeichnen und einen Beitrag zur Erreichung des vereinbarten übergeordneten Zieles zu leisten, Ökonomie und Ökologie an Unterems und DEK in Einklang zu bringen. Unter den konkret zu erreichenden Zielen stehen neben der Verringerung der Schlickfracht und der Verbesserung der Gewässergüte weiterhin die Schaffung und Aufwertung ästuartypischer Lebensräume, die Verbesserung der Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere sowie der Schutz der Vögel und ihrer Lebensräume. Zur Erreichung jener Ziele, die sich räumlich auf die Uferlebensräume konzentrieren, ist die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) im Auftrag der für die Bundeswasserstraßen zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter (WSÄ) Emden und Meppen beauftragt, das Potenzial zur ökologischen Aufwertung der Ufer zu prüfen und die WSÄ bei der Uferumgestaltung aus ökologischer Sicht zu beraten. Mögliche Varianten zur Uferumgestaltung sind beispielsweise der Rückbau bestehender Schüttsteindeckwerke und das Zulassen einer dynamischen Uferentwicklung mit Sukzession oder der Rückbau bestehender Schüttsteindeckwerke und die alternative Ufersicherung mittels ingenieurbiologischer Uferbefestigungen. Durch eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe von WSV, BAW und BfG wurden, unter Rücksprache mit Dritten (Landkreise, Deichverbände), Uferbereiche identifiziert, die sich zu einer potenziellen Uferumgestaltung eignen würden. Die ausgewählten Pilotstrecken sowie vergleichbare Referenzbereiche an DEK und UE sollen im Zuge einer ISTZustandserfassung aus ökologischer Sicht untersucht werden. Die Erkenntnisse aus der IST-Zustandserfassung stellen die Basis für die zukünftige Planung und Umsetzung der Pilotstrecken dar. Darüber hinaus erweitern die geplanten Erhebungen den Datenbestand der BfG zu den Uferlebensräumen an UE und DEK sowie an tidebeeinflussten Gewässern im Allgemeinen. Damit werden Synergien zu anderen BfG-Projekten im Rahmen der Beratung der Wasserstraßenund Schifffahrtsverwaltung (WSV) und der BfG-Forschung geschaffen, welche künftig die naturnähere Gestaltung von Uferstrukturen auch in den Ästuaren von Weser und Elbe in den Fokus rücken. Um den Anforderungen aus dem Auftrag durch die WSÄ Meppen und Emden gerecht zu werden, ist es erforderlich, klassische biotische Parameter, wie beispielsweise die Besiedelung unterschiedlicher ufertypischer Organismengruppen zu erheben. Im aquatischen Bereich umfasst dies vor allem die Gruppen des Makrozoobenthos (MZB) und der Fische. Beiden Gruppen ist dabei besonderes Augenmerk zu schenken, da sie als biologische Qualitätskomponenten nach Wasserrahmenrichtlinie zur Bewertung der Wasserkörper herangezogen werden. Die Vergabe soll in zwei Losen erfolgen, einerseits Los I: Charakterisierung des ufernahen Makrozoobenthos und andererseits Los II: Charakterisierung der ufernahen Fischfauna. Die identifizierten Uferbereiche befinden sich einerseits zwischen der Schleuse Herbrum und Papenburg (DEK) und andererseits zwischen Leer und dem Emssperrwerk Gandersum (UE). Es wurden vier Pilotstrecken (UE: Nendorp, Nüttermoor; DEK: Brahe und Aschendorf) und vier dazugehörige Referenzstrecken ausgewählt. In Nüttermoor, Brahe und Aschendorf sollen möglichst drei abgestufte Maßnahmenkombinationen getestet werden, so dass die geplanten Pilotstrecken in jeweils drei Teilstrecken mit einer Uferlänge von 300 m unterteilt wurden. Jede dieser Teilstrecken soll dabei sowohl oberstromig als auch unterstromig von einem 25 m langen Pufferstreifen flankiert werden, so dass innerhalb eines 50 m Puffers zwischen den Teilstrecken bzw. 25 m am Beginn und am Ende der Pilotstrecken keine Untersuchungen durchgeführt werden, um mögliche Strahlwirkungseffekte zu minimieren. Um im Rahmen der IST-Zustandserfassung einen methodisch und statistisch validen Datensatz zu erhalten, auf den in der geplanten Monitoringphase Bezug genommen werden kann, soll dieses Untersuchungsdesign bereits in den aktuell geplanten Erfassungen angewendet werden. Daher beträgt die Gesamtlänge dieser drei Pilotstrecken 1.050 m. Die Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Leistungsbeschreibung

c) Ort der Leistungserbringung Unterems/Dortmund-Ems-Kanal/Koblenz.

6. Angaben zu Losen

a) Anzahl, Größe und Art der Lose

Los I: Charakterisierung des ufernahen Makrozoobenthos Kurzbeschreibung und Anforderungen an die zu erbringende Leistung Im Rahmen einer zweijährigen IST-Zustandserfassung (2020 bis 2021) erfolgt jeweils eine repräsentative Beprobung der ufernahen Makrozoobenthos-Gesellschaften im Frühjahr (Mitte bis Ende Mai) und Herbst (September bis Anfang Oktober), um nach Maßnahmenumsetzung die Entwicklung der Pilotstrecken mit denen der dazu gehörigen Referenzstrecken vergleichend betrachten und darstellen zu können. Die Methodik ist dabei so zu wählen, dass: (1) sie an den jeweiligen Charakter des Gewässers angepasst ist, (2) ein direkter Bezug zur Uferstruktur zu erwarten ist, (3) die eu- und sublitorale Zone gleichermaßen repräsentativ für den zu beprobenden Abschnitt erfasst werden, (4) der Beprobungsaufwand zwischen den einzelnen Pilot(teil-)strecken und der jeweiligen Referenzfläche gleich groß ist, sinnvoll gewählt ist und statistische Mindestanforderungen erfüllt, (5) alle relevanten Organismengruppen (auch Chironomidae und Oligochaeta) möglichst auf Artniveau identifiziert werden können und (6) möglichst ein Bezug zu den im Rahmen des Monitorings nach WRRL erhobenen Daten hergestellt werden kann. Die Auswertung erfolgt anhand der gewonnenen Artenlisten und Abundanzdaten vergleichend zwischen den Untersuchungs- und Referenzflächen sowie zwischen den Untersuchungsjahren unter ökologischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten. Die Lage der Probestellen ist mittels GPS zu verorten. Die entsprechenden Substrattypen werden qualitativ und zumindest näherungsweise Quantitativ erfasst. Physikalisch-chemische Umweltparameter, wie Wassertemperatur, Sauerstoffsättigung/-konzentration, elektrische Leitfähigkeit, Salinität und Trübung werden pro Untersuchungsabschnitt im Vorfeld der Beprobungen ermittelt. Besteht die Möglichkeit, automatisierte kontinuierliche Messungen dieser Parameter über einen mehrtägigen Zeitraum (eine Woche um den Beprobungstermin) vorzunehmen, ist dies einer Stichpunktartigen Messung vorzuziehen. Die im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs ausgewählten Bewerber erstellen zunächst ein Konzept für Probenahme und Auswertung, welches im Rahmen eines individuellen Verhandlungstermins beim AG vorgestellt und diskutiert wird. Auf Basis der Verhandlungsergebnisse erfolgt ggf. eine Aktualisierung dieser Leistungsbeschreibung und im Anschluss eine Aufforderung zur Angebotsabgabe.

Los II: Charakterisierung der ufernahen Fischfauna Kurzbeschreibung und Anforderungen an die zu erbringende Leistung Im Rahmen einer zweijährigen IST-Zustandserfassung (2020 bis 2021) erfolgt jeweils eine repräsentative Beprobung der ufernahen Fischfauna im Frühjahr (Mitte bis Ende Mai) und Herbst (September bis Anfang Oktober), um nach Maßnahmenumsetzung die Entwicklung der Pilotstrecken mit denen der dazu gehörigen Referenzstrecken vergleichend betrachten und darstellen zu können. Die Methodik ist dabei so zu wählen, dass: (1) sie an den jeweiligen Charakter des Gewässers angepasst ist, (2) ein direkter Bezug zur Uferstruktur zu erwarten ist, (3) die eu- und sublitorale Zone gleichermaßen repräsentativ für den zu beprobenden Abschnitt erfasst werden, (4) der Beprobungsaufwand zwischen den einzelnen Pilot(teil-)strecken und der jeweiligen Referenzfläche gleich groß ist, sinnvoll gewählt ist und statistische Mindestanforderungen erfüllt, (5) die Fangmethode ein möglichst schonendes Zurücksetzen der Fische ermöglicht und (6) möglichst ein Bezug zu den im Rahmen des Monitorings nach WRRL erhobenen Daten hergestellt werden kann. Die Auswertung erfolgt anhand der gewonnenen Artenlisten und Abundanzdaten vergleichend zwischen den Untersuchungs- und Referenzflächen sowie zwischen den Untersuchungsjahren unter ökologischen und naturschutzfachlichen Gesichtspunkten. Die Lage der Probestellen ist mittels GPS zu verorten. Physikalisch-chemische Umweltparameter, wie Wassertemperatur, Sauerstoffsättigung/-konzentration, elektrische Leitfähigkeit, Salinität und Trübung werden pro Untersuchungsabschnitt im Vorfeld der Beprobungen ermittelt. Besteht die Möglichkeit, automatisierte kontinuierliche Messungen dieser Parameter über einen mehrtägigen Zeitraum (eine Woche um die Beprobungstermine) vorzunehmen, ist dies einer stichpunktartigen Messung vorzuziehen.

b) Angebote für Lose Angebote sind möglich für maximale Anzahl an Losen: 2

c) Vergabe von Losen Maximale Anzahl an Losen, die an einen Bieter vergeben werden können: 2.

7. Zulassung von Nebenangeboten Nein.

10. Wesentliche Zahlungsbedingungen Abschlags- und Schlusszahlungen im Rahmen der Vergabe- und Vertragsordnung für Leistungen Teil B (VOL/B).

11. Unterlagen zur Beurteilung der Eignung des Bewerbers und des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen Allgemein: - Auskunft über Namen und berufliche Qualifikation der Personen, die die Leistung tatsächlich erbringen - Erklärung über das Nichtvorliegen von Ausschlussgründen gemäß §§ 123, 124 GWB - Erklärung, dass eine Berufshaftpflichtversicherung / eine Betriebshaftpflichtversicherung in Höhe von jeweils mindestens 1.500.000,00 € für Personen und sonstige Schäden nachgewiesen bzw. im Auftragsfall vor Zuschlagserteilung abgeschlossen wird. - Erklärung über den Gesamtumsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren - Erklärung über den Gesamtumsatz in den letzten drei abgeschlossenen Geschäftsjahren über den konkreten, in der Bekanntmachung definierten Tätigkeitsbereich des Auftrags - Nachweise über die berufliche Befähigung des Bewerbers - Angabe von Beschäftigtenzahlen - Angaben zur Eintragung in das Berufsregister - Erklärung, dass sich das Unternehmen bei der Berufsgenossenschaft angemeldet hat

Los I: - Referenzprojekte zur Erfassung, Bestimmung und naturschutzfachlichen Bewertung des ufernahen Makrozoobenthos in Ästuaren (Um einen ausreichenden Wettbewerb sicherzustellen, werden auch einschlägige Dienstleistungen berücksichtigt, die mehr als drei Jahre zurückliegen; z.B. Teilnahme an Ringversuchen) - Erfahrung des Unternehmens im Projektmanagement vergleichbarer Projekte von ähnlicher Größenordnung wie das geplante Vorhaben in Ästuaren (mehrjährig, große Flächenausdehnung) - Anzahl qualifiziertes Personal zur Erfassung des ufernahen Makrozoobenthos in Ästuaren (schriftlicher Nachweis zu Ausbildung bzw. Studium der Biologie /Meeresbiologie mit Schwerpunkt im Bereich aquatische Wirbellose oder langjähriger Berufserfahrung mit Schwerpunkt im Bereich aquatische Wirbellose)

Los II: - Referenzprojekte zur Erfassung und Bestimmung der ufernahen Fischfauna in Ästuaren - Anzahl qualifiziertes Personal zur Erfassung der ufernahen Fischfauna in Ästuaren (schriftlicher Nachweis zu Ausbildung bzw. Studium der Biologie mit Schwerpunkt im Bereich Fischereibiologie oder Meeresbiologie oder langjähriger Berufserfahrung mit Schwerpunkt im Bereich Fischereibiologie oder Meeresbiologie) - Erfahrung des Unternehmes im Projektmanagement vergleichbarer Projekte von ähnlicher Größenordnung in Ästuaren (mehrjährig, große Flächenausdehnung) Mindestanforderungen: Das Unternehmen muss entsprechendes Equipment zur Erfassung der ufernahen Fischfauna bereitstellen: (Boot, Netze/Reusen, Elektrofischereigeräte oder vergleichbare Technik zur Erfassung der Fischfauna im salinen Bereich) Hierzu ist dem Teilnahmeantrag eine entsprechende Zusammenstellung beizufügen. Das Fehlen der Zusammenstellung führt zum Ausschluss. Soweit in einem Kriterium zu den Losen I und II im Ergebnis die Punkzahl 0 erreicht wird, führt dies ebenfalls zum Ausschluss.

14. Sonstige Angaben Die im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs ausgewählten Bewerber erstellen zunächst ein Konzept für Probenahme und Auswertung, welches im Rahmen eines individuellen Verhandlungstermins beim AG vorgestellt und diskutiert wird. Auf Basis der Verhandlungsergebnisse erfolgt ggf. eine Aktualisierung der Leistungsbeschreibung / des Vertrages und im Anschluss eine Aufforderung zur Angebotsabgabe.

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 30836 vom 19.01.2020