3. a) Art und Umfang der Leistung Der Auftraggeber plant die Durchführung und Umsetzung einer drittmittelgeförderten Forschungsstudie mit dem Titel „Verbundprojekt SPACES2: Südafrika Landdegradationsmonitor (SALDi) – Teilprojekt 1: Koordination, Bodenerosions-, Radar- und Sozialökonomische Analyse“. Der wissenschaftlichtechnische Handlungsbedarf und das Ziel der Forschungsstudie werden im Folgenden kurz dargestellt. Das Problem der Landdegradation ist in Südafrika seit Mitte des 20. Jhd. vor allem mit den Begriffen Boden- und Velddegradation verbunden und durch zahlreiche entsprechende Maßnahmen adressiert worden. Die erste nationale Bestandsaufnahme haben wurde 1999 basierend auf Experteninterviews räumlich auf Distriktebene aufgelöst vorgelegt. Weitere Meilensteine sind u.a. die nationalen GLADA Berichte, die landesweite RUSLE-basierte Abschätzung der Bodenerosion durch Wasser und die fernerkundungsbasierte Analyse zum Wandel der Landbedeckung zwischen 1995 und 2005. Jüngst hat das südafrikanische Agricultural Research Council (ARC) eine Abschätzung zur Veränderung der Landdegradation im Zeitraum 2009 bis 2013 vorgelegt. Demnach ist Südafrika auf Grund der hohen Variabilität der klimatischen Bedingungen und dem starken Bevölkerungswachstum insgesamt stark von Landdegradation betroffen, wobei die räumliche Variation des LDI einen Zusammenhang mit den klimatischen Verhältnissen, der Verteilung der Biome und der Landnutzung erkennen lässt. Vor diesem Hintergrund ist es das übergeordnete Ziel des SPACES2 Verbundvorhabens SALDi, das von den Universitäten Jena, Augsburg und Tübingen, sowie dem DFD am DLR getragen wird, innovative und nachhaltige Werkzeuge zur Beurteilung der Landdegradation in mannigfaltig genutzten Landschaften in Südafrika zu entwickeln und zu implementieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung bestehender Ansätze durch die ausdrückliche Berücksichtigung der jährlichen und jahreszeitlichen Zyklizität in einem räumlich expliziten, hochaufgelösten Ansatz sowie den sozialökonomischen Randbedingungen und Implikationen. Um hierbei die ökologische und sozioökonomisch-kulturelle Vielfalt Südafrikas zu berücksichtigen wurden sechs Arbeitsgebiete ausgewählt in denen auch Naturschutzgebiete lokalisiert sind. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über den DLR Projektträger im Rahmen der erneuerten Forschungspartnerschaften zur Anpassung komplexer Prozesse im System Erde in der Region südliches Afrika“ (Science Partnerships for the Assessment of Complex Earth System Processes SPACES) gefördert. Es unterliegt in seiner Evaluation folglich den vom BMBF in seiner Ausschreibung vom 28. Februar 2017 (Zweite Bekanntmachung der Richtlinie zur Förderung von "SPACES – Forschungspartnerschaften zur Anpassung komplexer Prozesse im System Erde in der Region Südliches Afrika" im BMBFRahmenprogramm "Forschung für nachhaltige Entwicklung" (FONA). Bundesanzeiger vom 30.03.2017 ) veröffentlichten Indikatoren der Zielerreichung der Projekte. Die Foschungsstudie verfolgt die folgenden wissenschaftlichen Zielsetzungen: Die wissenschaftliche Zielstellung des Verbundvorhabens SALDi ist die Implementierung innovativer, adaptiver und nachhaltiger Werkzeuge zur Beurteilung der Landdegradation in mannigfaltig genutzten Landschaften in Südafrika. Hauptziele sind: 1) Die Entwicklung eines raum-zeitlich hoch aufgelösten Dauerbeobachtungssystems (Monitors) für Ökosystemveränderungen und –degradation unter Verwendung synergistischer Fernerkundungsdaten. 2) Die Modellierung der Wechselwirkungen von Oberflächenänderungen, Witterung und Klima unter Verwendung regionaler Erdsystemmodelle, sowie 3) die Verbesserung der Verfahren zur Bewertung von Bodendegradierung, insb. der Bodenerosion. Dazu sind die Evidenz und mittelfristigen Trends zur Bodenerosion aufzuklären und unter Berücksichtigung der Boddenneubildungsraten zu bewerten und ein physikalisch basiertes Modell in Südafrika einzuführen. Insgesamt liegt der Schwerpunkt in der Weiterentwicklung bestehender Ansätze durch die Berücksichtigung der jährlichen und jahreszeitlichen Zyklizität in einem räumlich hochaufgelösten Ansatz sowie der Berücksichtigung der sozialökonomischen Randbedingungen und Implikationen. Die Einbindung sozialwissenschaftlicher und sozialökonomischer Analysen soll von Beginn an erfolgen damit entsprechende Erkenntnisse bei der Bewertung von Landdegradation und ihren Auswirkungen in SALDi unmittelbar berücksichtigt werden können und der Transfer der Ergebnisse zu den lokalen Akteursgruppen sichergestellt und deren Nutzen für die lokalen Akteursgruppen evaluiert werden kann. Adressaten und Publikation der Begleitstudie: Die sozial-ökonomische Begleitstudie adressiert lokale und regionale von Landdegradation betroffene Akteure in zwei Untersuchungsgebieten in Südafrika. Sie bietet einen Überblick über deren Wahrnehmung, dem indigenem und lokalem Wissen zur Landdegradation sowie den sozio-ökonomischen Auswirkungen der Landdegradation. Weiterhin soll die Studie die Akzeptanz der von SALDi entwickelten Instrumente zur Beobachtung der Landdegradation auf lokaler und regionaler Ebene evaluieren. Dazu sind explizit auch basis-orientierte Untersuchungsansätze zu entwickeln. Der Auftraggeber, seine Verbundprojektpartner, der Zuwendungsgeber sowie der Auftragnehmer erhalten eine Version der kompletten Studie. Nach Freigabe durch den DLR Projektträger sind die Ergebnisse im Rahmen des Verbundschlussberichts in einer elektronischen Fassung bei der Technischen Informationsbibliothek (TIB) in Hannover einzureichen. Zudem wird erwartet, dass die zentralen Ergebnisse der Studie im Rahmen von nationalen und internationalen Tagungen präsentiert und in begutachteten Zeitschriften zeitnah barrierefrei veröffentlicht werden. Ausschreibungsgegenständliche Arbeitspakete der Ausschreibung: Im Rahmen der Umsetzung des beschriebenen Projektes plant der Auftraggeber Projektaufgaben zu den sozio-ökonomischen Auswirkungen und Dimensionen von Landdegradation an einen fachlich-geeigneten externen Dienstleister mit sozialwissenschaftlicher Expertise zu vergeben. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um die folgenden Arbeitspakete: (AP1) Ausarbeitung eines Befragungskonzepts (beteiligte Akteure) und eines qualitativ-quantitativen Interviewleitfadens in Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber zur Wahrnehmung von Landdegradation, Bodendegradation und - erosion auf lokaler und regionaler Ebene in Südafrika. Dabei sollen neben dem generellen Wissen und Einstellungen (ILK) auch rezente Beobachtungen zur Landdegradation erhoben werden sowie die sozio-ökonomischen und kulturellen Faktoren zur Landdegradation beitragen sowie die sozio-ökonomischen Implikationen der Landdegradation erfasst werden (Ausführung: 04/2019 - 09/2019). (AP2) Durchführung der im Arbeitspaket AP1 konzipierten Befragungen in zwei SALDi Untersuchungsgebieten in Südafrika, nämlich in Mpumalanga und in Free State, mit einem basis-orientierten sozialwissenschaftlichen Ansatz (Ausführung: 09 /2019 - 09/2020). (AP3) Detaillierte Auswertung der in Arbeitspakt AP2 durchgeführten Erhebungen unter Einbindung von betreuten Qualifizierungsarbeiten für lokale NachwuchswissenschaftlerInnen, Anfertigung entsprechender Berichte sowie Manuskripten für Publikationen (Ausführung: 01/2020 - 12/2020). (AP4) Evaluation der Anwendbarkeit und des Nutzens der SALDi Produkte auf lokaler und regionaler Ebene im Rahmen von basis-orientierten sozialwissenschaftlichen Untersuchungen vor Ort in zwei SALDi Untersuchungsgebieten in Südafrika, nämlich in Mpumalanga und in Free State. Zudem sollen in diesem Zeitraum die bisher erreichten Ergebnisse auf lokalen und internationalen Tagungen präsentiert werden (Ausführung: 01/2021 - 10/2021).

b) CPV-Nr. Hauptteil: Sozialforschung (79315000-5)

c) Unterteilung in Lose keine Aufteilung in Mengen- oder Fachlose

d) Lieferort 07743 Jena.

4. a) Teilnahmeanträge sind zu stellen Wie Hauptauftraggeber siehe 1.

b) Frist zur Abgabe der Teilnahmeanträge 18.02.2019 - 14:00 Uhr

c) Sprache Deutsch und/oder Englisch (gilt auch für Rückfragen und Schriftverkehr).

5. Mit dem Teilnahmewettbewerb vorzulegende Unterlagen, die vom Auftraggeber für die Beurteilung der Eignung des Bewerbers verlangt werden

a) --> kurze Darstellung des interessierten Bieterunternehmens. --> Unterschriebene Eigenerklärung, dass das interessierte Bieterunternehmen über eine lokale Niederlassung in Südafrika verfügt (siehe Anlage 1). --> Nachweis von mindestens 3 vergleichbaren Referenzprojekten aus den letzten 5 Kalenderjahren (2014-2018), unter Angabe des Referenzgebers (inkl. Ansprechpartner), Beschreibung der ausgeführten (Dienst-)Leistungen sowie dem Zeitraum der Leistungserbringung im Referenzprojekt. --> Unterschriebene Eigenerklärung, dass das interessierte Bieterunternehmen auf mindestens einen (1) Mitarbeiter zurückgreifen kann, der 1. ein einschlägiges Hochschulstudium aufweisen kann, und 2. Mitglied in der Berufsvereinigung South African Council for Social Service Professionals (SACSSP) - oder vergleichbar - ist (siehe Anlage 2).

b) --> Unterschriebene Eigenerklärung gemäß § 6 Abs. 5 VOL/A (siehe Anlage 3). --> Unterschriebene Eigenerklärung zur Tariftreue und Entgleichheit gemäß §§ 10, 12 Abs. 2 ThürVgG (siehe Anlage 4) Anm.: Anlage 4 ist nur von Bieterunternehmen mit einer Niederlassung in Deutschland vorzulegen. --> Unterschriebene Eigenerklärung zur Beachtung der ILO-Kernarbeitsnormen gemäß §§ 11, 12 Abs. 2 ThürVgG (siehe Anlage 5).

7. Aufforderung zur Angebotsabgabe Alle interessierten und zugleich fachlich geeigneten Unternehmen werden zur nachgelagerten Angebotsphase zugelassen. Der Bieter fordert die Bieterunternehmen zeitnah nach Abschluss der Prüfung der Teilnahmeanträge schriftlich zur Angebotsabgabe auf.

8. Sonstige Angaben Es handelt sich bei dieser Ausschreibung um ein Freihändiges Vergabeverfahren MIT vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Mit der vorliegenden öffentlichen Bekanntmachung (= Teilnahmewettbewerb) sucht der Auftraggeber nach fachlich geeigneten Unternehmen, welche Interesse an einer projektspezifischen Zusammenarbeit mit dem Auftraggeber haben. Sämtliche Informationen/Unterlagen zum öffentlichen Teilnahmewettbewerb sind auf der e-Vergabeplattform öffentlich hinterlegt, d.h. der Auftraggeber stellt keine zusätzlichen Unterlagen in diesem Kontext bereit. Interessierte Bieterunternehmen können Ihre Teilnahmeanträge bis spätestens 18.02.2019 (14:00 Uhr) entweder über die e-Vergabeplattform (Internet: www.evergabeonline. de/auth/auth.html?4) oder aber per E-Mail (E-Mail: Vergabestelleuni-jena.de) einreichen. Die vorliegende Ausschreibung unterliegt dem Thüringer Vergabegesetz. Auf die entsprechenden Bieterrechte gemäß § 19 ThürVgG wird entsprechend hingewiesen (siehe auch Dokument zur Informationspflicht anbei).

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Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 27751 vom 10.02.2019