b) Art und Umfang der Leistung Das Landesamt für Umwelt Brandenburg (LfU) beabsichtigt die Vergabe eines Auftrages zur Vorplanung der Vernässung der Vehne.

1. Einführung Im Norden der DBU-Liegenschaft Weißhaus befinden sich die vermoorten Rinnen der Großen Vehne (südliche Rinne) und der Kleinen Vehne (nördliche Rinne). Neben Moorkomplexen sind hier auch grundwasserbeeinflusste Waldbereiche zu finden. Da das Waldgebiet Weißhaus von trockenen Kiefernforsten und nur vereinzelten Laubholzbeständen geprägt ist, kommt diesen Biotopen eine besondere Bedeutung für die Biodiversität auf lokaler Ebene zu. Die Renaturierung der Kleinen und der Großen Vehne ist im Entwurf des Naturerbe-Entwicklungsplans für die DBU-Liegenschaft Weißhaus als Maßnahme des Feuchtgebietsmanagement vorgesehen. Der Plan wird nach seiner Verabschiedung einem FFH- Managementplan für das FFH-Gebiet Hohe Warte gleichgestellt werden. Die Maßnahmen zielen auf die Verbesserung des Erhaltungszustands von Flächen der LRTs 4010 und 7140 von C auf B und tragen daher zur Erfüllung der sich aus der FFH- Richtlinie ergebenden Verpflichtungen des Landes Brandenburg bei. Lebensraum für FFH- und SPA-Arten (z.B. Moosjungfer) würde ebenfalls aufgewertet werden. Die ehemalige Ausdehnung der Moorkörper umfasst nach heutiger Kenntnis etwa 40 ha (Gemarkung Doberlug-Kirchhain, Flur 20, Flurstücke 15, 118, 120, 121, 123; Flur 22, Flurstücke 111 und 112). Es sind nur wenige Hauptgräben vorhanden, die aber stark geneigt und tief in den mineralischen Untergrund eingeschnitten sind. Einige einfache, nicht regulierbare Staue wurden vor 10 bis 15 Jahren in die Hauptgräben eingesetzt.

Eine positive Stellungnahme der Unteren Naturschutzbehörde Elbe-Elster wurde zugesagt, eine FFH-Verträglichkeitsprüfung ist aufgrund der Gleichwertigkeit des DBU-Naturerbe-Entwicklungsplans mit einem FFH-Managementplan nicht notwendig. Spezielle Artenschutzbeiträge müssen nach Auskunft der UNB nicht erstellt werden, da eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensstätten gefährdeter Arten sehr unwahrscheinlich ist. Da alle relevanten Flurstücke zum selben Eigentümer gehören und auf demselben Grundbuchblatt stehen, ist eine wasserrechtliche Beantragung/Genehmigung nach Auskunft der Unteren Wasserbehörde nicht notwendig. Das Ausstrahlen der Vernässung auf das Flächeneigentum Dritter kann ausgeschlossen werden.

2. Zielstellung Alle Moorflächen und Flächen mit organischen Böden (Antorf, Moorgley,...), die sich im Bereich der Großen Vehne und der Kleinen Vehne in der DBU-Liegenschaft Weißhaus befinden, sollen gemäß dem Entwurf des Naturerbe-Entwicklungsplans für die DBU- Liegenschaft Weißhaus möglichst vollständig wiedervernässt werden. Gräben mit einer Neigung von > 2 % werden vollständig mit anstehendem Material verfüllt. Bei der Verfüllung sollen auch einzelne Tonplomben (externes Material) eingesetzt werden. Gräben mit geringerer Neigung werden ggf. gekammert. Die Maßnahme soll in Abstimmung mit verschiedenen zu beteiligten Akteuren (DBU Naturerbe GmbH, Naturparkverwaltung, UNB Elbe-Elster, UWB Elbe-Elster, Oberförsterei Herzberg, GUV Kleine Elster-Pulsnitz) bis zur HOAI-Leistungsphase 2 (Vorplanung) beschrieben und eine Kostenschätzung durchgeführt werden. Die Planungsergebnisse und die zugrundeliegenden Daten sollen dem Auftraggeber bis Anfang Dezember 2018 analog und digital übergeben werden.

3. Durch den Auftraggeber bereitgestellte Daten und Unterlagen - Auszug Entwurf Naturerbeentwicklungsplan Weißhaus - Digitale Topographische Karte (DTK 10) - Digitale Orthophotos (DOP40 Graustufen) - Digitales Geländemodell (DGM 5) - Verwaltungsgrenzen aus Flurübersichtskarte (Kreise, Gemeinden, Gemarkungen, Flure, Flurstücke) - Referenzierte Moorkarte des Landes Brandenburg - Forstgrundkarte - FFH-Gebietsgrenze - Kontaktdaten der zu beteiligenden Akteure

c) Ausführungsfristen Zeitraum der Leistungserbringung Geplanter Ausführungszeitraum: Oktober - Dezember 2018.

d) Die Planungsergebnisse und die zugrundeliegenden Daten sollen dem Auftraggeber bis Anfang Dezember 2018 analog und digital übergeben werden.

e) Zusätzliche Angaben Bei Interesse am Vergabeverfahren bitten wird um Nachweis folgender Eignung gebeten:

I. Erfahrung in der Durchführung vergleichbarer Projekte: Der Bieter hat in den letzten 5 Jahren mindestens 1 vergleichbares Referenzprojekt mit einem Umfang von mehr als 8.000 EUR abgeschlossen. Vergleichbare Referenzprojekte sind insbesondere Vorplanungen, Entwurfsplanungen, Genehmigungsplanungen und Ausführungsplanungen, die sich auf die naturschutzfachliche Optimierung des Gewässerhaushaltes und/oder der Gewässerstruktur von Mooren, Feuchtwiesen, Stand- oder Fließgewässern beziehen. Die Nachweis erfolgt anhand einer formlosen, durch den Bieter zum Angebot hinzuzufügenden Referenzliste.

II. Qualifikation der einzusetzenden Mitarbeiter Mindestens 1 Mitarbeiter des Bieters weist Abschlüsse oder einschlägige Qualifikationen in einer der folgenden Studienrichtungen auf: Hydrologie, Geoökologie, Umweltwissenschaften, Landschaftsplanung, Wasserbau, Ingenieurwesen oder vergleichbare Studienrichtungen mit wasserbaulichen / ingenieurtechnisch/ landschaftsplanerischen Schwerpunkt und hat bereits praktische Erfahrungen bei der Durchführung vergleichbarer Referenzprojekte gesammelt.

f) Der Nachweis erfolgt anhand einer formlosen, durch den Bieter zum Angebot hinzuzufügenden Auflistung der für das Projekt hinzuziehbaren Mitarbeiter, ihrer Studienabschlüsse und einer beispielhaften Nennung einschlägiger Projekte, an denen diese Mitarbeiter beteiligt waren.

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Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 25729 vom 14.09.2018