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Titel

Untersuchungen zum Potenzial von Flächen- und Maßnahmenpools für die naturschutzrechtliche Eingriffsregelung beim Stromnetzausbau

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Bundesamt für Naturschutz (BfN)
Konstantinstraße 110
53179 Bonn

Ausführungsort

DE-53179 Bonn

Frist

02.06.2020

Beschreibung

1. a) Bundesamt für Naturschutz

Konstantinstr. 110

53179 Bonn

E-Mail: naturschutzvorhaben(at)bfn.de

Internet: www.bfn.de

b) Zuschlag erteilende Stelle Wie Hauptauftraggeber siehe a).

2. Angaben zum Verfahren

a) Verfahrensart Öffentliche Ausschreibung nach UVgO

b) Vertragsart Liefer- / Dienstleistungsauftrag

c) Geschäftszeichen 3520 86 1200 - Ru.

3. Angaben zu Angeboten

a) Form der Angebote elektronisch ohne elektronische Signatur (Textform) mit fortgeschrittener elektronischer Signatur / fortgeschrittenem elektronischen Siegel mit qualifizierter elektronischer Signatur / qualifiziertem elektronischen Siegel

b) Fristen Ablauf der Angebotsfrist 02.06.2020 - 12:00 Uhr Ablauf der Bindefrist 30.06.2020

c) Sprache deutsch.

4. Angaben zu Vergabeunterlagen

a) Vertraulichkeit Die Vergabeunterlagen stehen für einen uneingeschränkten und vollständigen direkten Zugang gebührenfrei zur Verfügung unter Internet: www.evergabe-online.de/tenderdetails.html

b) Zugriff auf die Vergabeunterlagen Vergabeunterlagen werden nur elektronisch zur Verfügung gestellt

c) Zuständige Stelle Hauptauftraggeber siehe 1.a)

d) Anforderungsfrist 02.06.2020 - 12:00 Uhr.

5. Angaben zur Leistung

a) Art und Umfang der Leistung Ziel des F+E-Vorhabens ist es, die Chancen von Flächen- und Maßnahmenpools bzw. von Ökokonten im Hinblick auf den Netzausbau systematisch zu untersuchen und darzustellen. Dabei soll auch ermittelt werden, in welchem Umfang die Stromleitungstrassen selbst ein Flächenreservoire für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen bieten. Als Voraussetzung sind zahlreiche fachliche und rechtliche Anforderungen zu berücksichtigen, u. a. aus der Art der Eingriffe, der Betroffenheit der verschiedenen Schutzgüter und Funktionen des Naturhaushalts sowie aus den Vorgaben zur naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung, zu Natura 2000, Artenschutz, Biotopschutz oder dem forstrechtlichen Aus-gleich. Ein Fokus liegt deshalb auf der Multifunktionalität von Kompensationsmaßnahmen, um der eingeschränkten Flächenverfügbarkeit auch im Hinblick auf ggf. erforderliche CEF-Maßnahmen bzw. Kohärenzsicherungsmaßnahmen zu begegnen. Dafür sollen die bestehenden rechtlichen und fachlichen Anforderungen insbesondere im Hinblick auf Freileitungs- und Erdkabelvorhaben konkretisiert und innovativ fortentwickelt werden. In Bezug auf die Flächenbereitstellung ist auf das spezielle Eigentumsverhältnis bei Stromtrassen einzugehen. Der Flächeneigentümer ist in der Regel nicht der Netzbetreiber, dessen Stromleitungen aber die Bedingungen für mögliche Maßnahmen definieren. Es bedarf also einer Klärung, in welchem Verhältnis der Betreiber des Flächenpools bzw. Ökokontos zum Flächeneigentümer und zum Netzbetreiber stehen muss, um eine dauerhafte Wirksamkeit der Maßnahmen zu gewährleisten. Eingriffe finden vor allem statt, wenn Wälder gequert werden, weil die Sicherheit der Stromversorgung verlangt, dass Gehölze die Freileitungen oder Erdkabel nicht beschädigen oder gefährden dürfen. Maßnahmen in der Stromtrasse, die z. B. die zerschneidende Wirkung von Waldschneisen reduzieren oder aufheben, also Vermeidungsmaßnahmen, sind mit erster Priorität umzusetzen. Wenn weitere Flächen in der Stromtrasse zur Verfügung stehen, können Maßnahmen, die sich am Konzept der halboffenen Korridore orientieren, auch über den unmittelbaren Bedarf eines Vorhabens hinaus in der Trasse realisiert werden. Der „Trassenraum“ weist in Abhängigkeit von der Ausführungsart und Spannungsebene unterschiedliche Restriktionen auf, die z. B. in einer Gefährdung der Leitung durch Wurzeln oder die Flächennutzung resultieren. Deshalb ist herauszuarbeiten, welche Maßnahmentypen grundsätzlich unter Freileitungen und über Erdkabeln umgesetzt, erhalten und gesichert werden können. Weiter ist dazustellen, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen auch naturschutzfachlich in Sinne ihrer Wirksamkeit und ihres räumlich-funktionalen Zusammenhangs zielführend sind. Dabei ist auch im Blick zu behalten, dass Netzbetreiber für die Wartung und in Havariefällen Zugang zu ihren Leitungen brauchen. Maßnahmen müssen also so ausgewählt sein, dass diese Erfordernisse den Erfolg nicht dauerhaft in Frage stellen. Im Offenland nehmen Freileitungen nur durch die Fundamente an den Maststandorten Flächen unmittelbar und dauerhaft in Anspruch. Dadurch ausgelöster Bedarf an Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen kann in einer für den Naturschutz zielführenden Art besser in den waldquerenden Abschnitten gesammelt umgesetzt werden. Wenn die Gestaltung der Trasse mit dem Ziel eines halboffenen Korridors geschieht, kann auch Bedarf aus dem Offenland plausibel gedeckt werden. Zu beachten ist, dass die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Anspruch, was den Nutzen für den Naturschutz betrifft, und auch im Aufwand deutlich über das hinausgehen soll, was als ökologisches Trassenmanagement durchgeführt wird, da letzteres einen Kompromiss zwischen Kosteneinsparung für den Netzbetreiber und Verbesserung für die Natur darstellt. Weiter sind in dem Vorhaben positive Praxisbeispiele zu Poolkonzepten aus verschiedenen Bundesländern zusammenzustellen und auf ihre konkrete Nutzbarkeit für den Netzausbau zu untersuchen und zu bewerten. Als Ergebnis werden konkrete Hinweise erwartet, wie Flächen- und Maßnahmenpools auf Stromtrassen genutzt werden können, um die Abarbeitung der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zu optimieren und somit einen Beitrag zur Erleichterung und Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren speziell beim Netzausbau zu leisten. Die detaillierte Leistungsbeschreibung ist Teil der Vergabeunterlagen.

c) Ort der Leistungserbringung Leipzig.

6. Angaben zu Losen

a) Anzahl, Größe und Art der Lose Die Gesamtleistung bildet ein Los.

b) Angebote für Lose Angebote sind möglich für nur ein Los.

7. Zulassung von Nebenangeboten Ja.

8. Bestimmungen über die Ausführungsfrist Die Gesamtleistung ist bis zum30.06.2022 zu erbringen.

10. Wesentliche Zahlungsbedingungen ABFE BMU (Stand: März 2018) VOL/B.

11. Unterlagen zur Beurteilung der Eignung des Bieters und des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen Zur Beurteilung der Eignung (Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit) sind mit dem Angebot folgende Unterlagen vorzulegen: Projektspezifische Anforderungen: • fundierte Erfahrungen im Bereich der natur- und umweltrechtlichen Instrumente der Umweltfolgenprüfung, • fundierte und umfassende Kompetenzen im Bereich rechtliche und fachliche Anforderungen an Poollösungen und Ökokonten bezüglich Freileitungs- und Erdkabelvorhaben, • sehr gute Qualifikation im Bereich der planungsmethodischen Grundlagen und der Eingriffsregelung, • fundierte und umfassende Kompetenzen im Bereich Arten- und Gebietsschutz insbesondere in Bezug auf die Vorhabentypen Freileitung und Erdkabel, • breite Wissensbasis zu den möglichen Auswirkungen des Stromnetzausbaus auf Natur und Landschaft, • hohe Kompetenz im Hinblick auf die Durchführung von Forschungsprojekten und Erfahrung mit der Erarbeitung von Fachpublikationen und Arbeitshilfen. Referenzprojekte: Die oben genannten Anforderungen an den Auftragnehmer sind mit konkreten Projekten, Referenzen (max. der vergangenen 5 Jahre) zu belegen. Zu den Referenzprojekten sind vorzulegen: • Organisation/Auftraggeber, Ansprechpartner • Projektdauer (Initialisierung - Projektabschluss) • Inhaltliche Bezüge zum Thema Naturschutz und Planung zum Stromnetzausbau • Besonderheiten (innovative Lösungsansätze, etc.) • Ggf. Link/ Internet/ Mediale Referenz Die Qualifikationen der jeweiligen Schlüsselpersonen sind gesondert nachzuweisen. Sonstige Erfahrungen: Sonstige Erfahrungen/ Kompetenzen, die zur Bewältigung des Projektes notwendig sein könnten, sind vorzulegen.

12. Zuschlagskriterien

a) Qualität des Angebots Bei der Prüfung der Angebote werden folgende Kriterien zugrunde gelegt: • Dokumentiertes Fachwissen, Erfahrung, Qualifikation der gemäß Angebot mit der Auftragsdurchführung betrauten Person (30 Punkte) • Umfang und Qualität der angebotenen Leistung (55 Punkte) • Vollständigkeit und Kohärenz des Angebotes inklusive realistischer Planung der Leistungsdurchführung (Leistungsmeilensteine) (15 Punkte)

b) Preis Wertung des Angebots: Maximal können 100 Punkte erreicht werden. Das Ergebnis des Quotienten aus dem Angebotspreis und der Anzahl der erreichten Punkte (Angebotspreis dividiert durch die erreichten Punkte) ist die Grundlage für die Zuschlagserteilung. Das Angebot mit dem niedrigsten Wert dieses Quotienten erhält den Zuschlag.

14. Sonstige Angaben Da es sich bei der ausgeschriebenen Leistung um eine Forschungsdienstleistung im Sinne des § 116 Absatz 1 Nummer 2 des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen handelt, ist die Vergabe vom Anwendungsbereich der UVgO ausgenommen. Das Verfahren orientiert sich jedoch an den wesentlichen Verfahrensschritten der UVgO.

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 32059 vom 07.05.2020