c) Form, in der Angebote einzureichen sind Die Angebote sind in elektronischer Form über das E-Vergabesystem der GMSH (Internet: www.e-vergabe-sh.de) einzureichen. Für die elektronische Angebotsabgabe müssen Sie zur Abforderung der Vergabeunterlagen registriert sein.

d) Art und Umfang und Ort der Leistung

1. Einführung und Thematik Die Schlei ist eines der am stärksten durch Nährstoffe belastetes Küstengewässer in Schleswig-Holstein, wie sich deutlich in der Bewertung des ökologischen Zustands zur EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zeigt. Diese Problematik reicht Jahrzehnte in die Vergangenheit und begründet sich in den stark überhöhten Nährstoffeinträgen aus den örtlichen Kläranlagen, den Einträgen aus einer ehemaligen Zuckerfabrik bei Schleswig sowie den hohen Nährstofffrachten aus den einmündenden Fließgewässern des Einzugsgebiets. Zudem sorgen die morphologischen und hydrodynamischen Randbedingungen für einen geringen Wasseraustausch mit der Ostsee. Die hohen Nährstoffkonzentrationen in der Schlei verursachen ein ausgeprägtes Planktonwachstum, wodurch das Wasser derart getrübt wird, so dass mehrjährige, lichtbedürftige Makroalgen im Gewässer fehlen. Das abgestorbene Plankton sedimentiert am Gewässergrund, wo es zu biogeochemischen Prozessen kommt, bei denen die in der organischen Substanz gebunden Nährstoffe (insb. Phosphor) wieder freigesetzt werden. Diese als interne Düngung bezeichneter Prozess fördert wiederrum das Planktonwachstum. Somit ist neben den Einträgen aus externen Quellen, die Freisetzung von Nährstoffen aus den Organikreichen Sedimenten (in der Öffentlichkeit häufig als "Faulschlamm" bezeichnet), eine Ursache für den schlechten Gewässerzustand. Auch wenn die externen Nährstoffquellen vorrangig durch geeignete Maßnahmen einzudämmen sind, muss auch über Modifikationen im Gewässer selbst nachgedacht werden sowie die Auswirkungen der landseitigen Anstrengungen betrachtet werden. Die Schlei ist mit rund 52 km2 ein relativ großes Gewässer und umfasst derzeit 3 WRRL-Wasserkörper, welche Teil des FFHGebiets „Schleimünde und vorgelagerter Flachgrund“ (1423-394) und des Vogelschutzgebiete „Schlei“ (1423-491) sind. Zudem ist die Region bekannt für seinen Naherholungswert. Trotz des schlecht bewerteten Gewässerzustands, sollte daher bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen im Gewässer mit größter fachlicher Absicherung und Expertise vorgegangen werden, um die bestehenden Lebensräume und Ökosysteme der Schlei nicht nachhaltig zu gefährden. Hierbei bieten numerische Modelle die Möglichkeit gezielt Eingriffe in das (Öko-)System zu simulieren und somit die Auswirkungen besser abschätzen zu können. Im Rahmen dieses Auftrags liegen die Augenmerke insbesondere auf Maßnahmen zur Reduzierung der Nährstoffeinträge (extern), Maßnahmen zur physischen oder chemischen „Behandlung“ der Organikreichen Schlicksedimente am Gewässergrund, sowie auf Gewässeranpassungen zur Verbesserung der Austauschprozesse mit der Ostsee. Daher bedarf es geeigneter Modellrechnungen hinsichtlich des Nährstoffhaushalts (inkl. deren Auswirkung auf die Ökologie), der Hydrodynamik, sowie der Sediment- bzw. Schwebstoffdynamik in der gesamten Schlei.

2. Auftragsgegenstand Ziel des Auftrags ist es ein Modell für die Schlei zu entwickeln, welches die naturräumlichen hydrodynamischen und hydromorphologischen Bedingungen sowie die ökologischen Zusammenhänge so naturnah wie möglich abbildet. Das Modell soll bei guter Validierung zusätzlich als Bewertungstool und bei der Maßnahmenplanung für die WRRL, MSRL und FFH-RL oder auch bei Bauvorhaben oder sonstigen Eingriffen als Entscheidungshilfe genutzt werden. Zur Erledigung der im Folgenden beschriebenen Aufgaben wird von dem Auftragnehmer erwartet, dass er sehr gute Referenzen im Bereich der Entwicklung numerischer Modelle hat, im Bereich der Modellentwicklung auf dem aktuellen Stand der Forschung/Technik arbeitet, die nötige Infrastruktur zum Aufbau und Betrieb des Modells vorhalten kann, sehr gute Kenntnisse der hydrodynamischen und hydro- und geomorphologischen und ökologischen Bedingungen und Prozesse in flachen Küstengewässern der Ostsee hat und die Modelle und Modellergebnisse in einer Form bereitstellen kann, dass diese ggf. im Rahmen zukünftiger Modellierungsvorhaben durch den Auftraggeber weiter verwendet werden können.

e) ggf. Anzahl, Größe und Art der einzelnen Lose Die Vergabe nach Losen wird vorbehalten nein

f) ggf. die Zulassung von Nebenangeboten Nebenangebote sind nicht zugelassen.

g) Ausführungsfristen Beginn: nach Zuschlagserteilung Ende: 04. Dezember 2019

h) Bezeichnung und Anschrift der Stelle, die die Vergabeunterlagen abgibt Gebäudemanagement Schleswig-Holstein, AöR, (GMSH) Gartenstr. 6, 24103 Kiel, Telefon 0431/599-1490, Telefax 0431/599-1465

i) Teilnahme- oder Angebots und Bindefrist Angebotsschlusstermin Freitag, 11. Oktober 2019, 7:30 Uhr Bindefrist des Angebotes Mittwoch, 13. November 2019

j) Höhe etwa geforderter Sicherheitsleistungen Entfällt

k) wesentlichen Zahlungsbedingungen oder Angabe der Unterlagen, in denen sie enthalten sind Sind den Vergabeunterlagen zu entnehmen.

l) die mit dem Angebot oder Teilnahmeantrag vorzulegenden Unterlagen, die die Auftraggeber für die Beurteilung der Eignung des Bewerbers oder Bieters verlangen Der Bieter hat zum Nachweis seiner Fachkunde, Leistungsfähigkeit Angaben zu machen die mit dem Angebot vorzulegen sind: 1) Unterschriebenes Angebotsschreiben (Formblatt); 2) Aussagekräftige Unternehmensdarstellung inkl. Leistungsportfolio (Name, Anschrift, Rechtsform, Eigentümerstruktur, Organisatorischer Aufbau, Unternehmensgröße, Personal, Standorte, Gründungsdatum, Historie, Telefon und Telefaxnummer, E-Mail-Adresse, Umsatzsteueridentifikationsnummer und der Bankverbindung); 3) Eigenerklärung (Formblatt), ob im Falle eines Auftrages, der Auftragnehmer Unteraufträge zu vergeben beabsichtigt. Das Formblatt ist ausgefüllt dem Angebot beizufügen, auch wenn zum Zeitpunkt der Auftragsvergabe keine Inanspruchnahme von Unterauftragnehmern vorgesehen ist; 4) Preisblatt; 5) Formblatt zur Einhaltung der Zahlung des gesetzlichen Mindestlohnes; 6) Eigenerklärung/Nachweis darüber, das für die Auftragsabwicklung folgende Softwarelösungen zur Verfügung stehen und im Auftragsfall verwendet werden: Delft3D oder MIKE; 7) Referenzen darüber, das Erfahrungen/Kenntnisse in dem Bereich Entwicklung numerischer Modelle vorhanden sind; 8) Nachweis darüber, dass Kenntnisse der hydrodynamischen und hydro- sowie geomorphologischen Bedingungen und Prozesse in flachen Küstengewässern der Ostsee vorhanden sind; 9) Nachweis darüber, dass Kenntnisse über die biologischen und ökologischen Bedingungen und Prozesse in flachen Küstengewässern der Ostsee vorhanden sind. Wichtige Hinweise für die Vorlage der einzureichenden Unterlagen: Die o.a. Erklärungen sind dem Angebot in der o.a. Reihenfolge auf einem jeweils gesonderten Blatt unter Verwendung der o.a. Nummerierung beizufügen (bitte keine Klarsichtfolien, bzw. Spiral- oder sonstige Heftungen, Trennblätter usw. verwenden). Die oben genannten Nachweise und Erklärungen sind auch für alle Parteien einer Bietergemeinschaft vorzulegen. Alle Partner einer Bietergemeinschaft müssen das Angebot mit den dazugehörigen Vergabeunterlagen unterzeichnet einreichen sowie einen Konsortialführer benennen. Fehlen beim Einreichen des Angebots vorzulegende Unterlagen (Nachweise/Erklärungen u. ä.) können diese von der Vergabestelle fristbewehrt nachgefordert werden. Präqualifikation § 35 Abs. 6 UVgO: Zum Nachweis der unternehmensbezogenen Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit kann die Bescheinigung der Eintragung in die PQ-VOL-Datenbank (Internet: www.pq-vol.de) vorgelegt werden. Gewerbezentralregisterauszug: Ab einem Auftragswert von 25.000 Euro wird vor der Zuschlagserteilung ein Auszug aus dem Gewerbezentralregister beim Bundesministerium der Justiz angefordert.

m) Zuschlagskriterien Preis: 100 %

n) Fragen Alle Anfragen zum Angebot sind über das e-Vergabesystem oder ausschließlich in schriftlicher Form per Mail oder Fax zu stellen. Anfragen sind bis spätestens 01. Oktober 2019 zu stellen. Anfragen in schriftlicher Form per Mail oder Fax sind an die folgende E-Mail-Adresse/Faxnummer der GMSH zu richten: E-Mail: christian.speckgmsh.de, 0431-599-1465

o) Bietergemeinschaften Bietergemeinschaften sind zugelassen. Die unter Buchstabe l) genannten Eigenerklärung sind auch für alle Parteien einer Bietergemeinschaft vorzulegen. Alle Partner einer Bietergemeinschaft müssen das Angebot mit den dazugehörigen Vergabeunterlagen unterzeichnet einreichen sowie einen Konsortialführer benennen. Hierbei sind Hauptauftragnehmer und Unterauftragnehmer mit den jeweiligen Teilaufträgen zu benennen. Bietergemeinschaften haben gesondert zu erklären, dass sie gesamtschuldnerisch haften.

p) Hinweis zur e-Vergabe Die EU-Richtlinie 24/2014 fordert die barrierefreie Bereitstellung der Vergabeunterlagen (Ausschreibungsunterlagen, Fragen- und Antwortenkataloge, Änderungspakete) für Sie als Wirtschaftsteilnehmer. Wir stellen Ihnen diese Vergabeunterlagen unter www.evergabe- sh.de zur Verfügung. Die Recherche liegt allein in Ihrer Verantwortung. Wir empfehlen Ihnen daher dringend die kostenlose Registrierung auf unserer Vergabeplattform Internet: www.e-vergabe-sh.de, um zu vermeiden, dass Sie aufgrund fehlender Informationen vom weiteren Verlauf des Vergabeverfahrens ausgeschlossen werden müssen.

Sofern Sie noch nicht registriert sind, müssen Sie sich laufend selbständig über Änderungen oder Ergänzungen zum Vergabeverfahren unter Internet: www.e-vergabe-sh.de informieren. Für bereits registrierte Wirtschaftsteilnehmer ändert sich der Prozessablauf nicht.

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Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 30076 vom 22.09.2019