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Titel

Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Bereitstellung einer integrierten Grundwasserressourcenbewirtschaftung

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Rheingaustraße 186
65203 Wiesbaden

Ausführungsort

DE-65203 Wiesbaden

Frist

05.12.2019

Beschreibung

1. Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie

Rheingaustraße 186

65203 Wiesbaden

Telefon: 0611/6939517

Fax: 0611/6939406

E-Mail: simone.stein(at)hlnug.hessen.de

Internet: hlnug.de

2. Art der Leistung: Dienstleistung.

3. Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber: Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Bereitstellung eines hessenweiten DV-Instruments (Integriertes Wasserressourcen-Management [IWRM]-Datenmanagementsystem) für eine integrierte Grundwasserressourcenbewirtschaftung im Sinne des Leitbildes IWRM.

4. Form des Verfahrens: formloses Bewerbungsverfahren vor beschränkter Ausschreibung.

5. Frist, bis zu der die Interessenbekundung eingegangen sein muss: Bewerbungsfrist: 05.12.2019 12:00 Uhr.

6. Leistungsbeschreibung

Art und Umfang des Auftragsgegenstandes: Vorbemerkungen Ziel des Vorhabens ist die Bereitstellung eines hessenweiten DV-Instruments (IWRM-Datenmanagementsystem) für eine integrierte Grundwasserressourcenbewirtschaftung im Sinne des Leitbildes IWRM. Ein aktives Wasserressourcen-Management seitens der Landesdienststellen setzt voraus, dass Daten über die umweltverträgliche Nutzbarkeit, die tatsächliche Nutzung sowie eine Prognose der zukünftigen Entwicklung dieser Parameter in den kommenden Jahrzehnten, in einem System fortlaufend dokumentiert, ausgelesen, ausgewertet und weiterverarbeitet werden können. Die Daten sollen (auszugsweise) auch für Kommunen als Träger der Wasserversorgung, Wasserversorger und -verbände sowie als Information für die Öffentlichkeit verfügbar sein. In einem ersten Schritt sind die benötigten Parameter sowie die potentiellen Datenquellen zu identifizieren. Da voraussichtlich nicht alle Parameter auf einmal in ein System integriert werden können, ist eine Priorisierung im Sinne der Zielsetzung des Systems erforderlich. In den weiteren Ausbauschritten kann dann je nach Datenverfügbarkeit die Genauigkeit erhöht bzw. die Prognosefähigkeit ausgebaut werden. Neben der reinen Datenintegration ist auch die Zielgruppenintegration zu beachten. So steht zunächst neben dem HLNUG der wasserrechtliche Vollzug bei den RP´en im Fokus. In den weiteren Ausbaustufen soll für ausgewiesene Datenbereiche die Informationsbereitstellung für Dritte realisiert werden. Kernziele des IWRM-Datenmanagementsystems - Zentrale Verfügbarkeit bzw. Vernetzung der für das IWRM wichtigen Daten zu Grundwassernutzungen sowie der quantitativen und qualitativen Beschaffenheit der Ressource Grundwasser. - Bereitstellung und Aktualisierung von Informationen zur Grundwasserneubildung und zum nutzbaren Grundwasserdargebot (Grundwasserbilanzen). - Angepasste Datenhaltung und -auswertung auf Bewirtschaftungseinheiten im Sinne des IWRM (lokal, regional, überregional). Technische Basisinformationen zur Infrastruktur müssen hinterlegt werden.

Zielgruppe: Wasserbehörden, Fachbehörde, Wasserversorger.

Dazu müssen die Daten eindeutig und einheitlich abgelegt werden. - Neben hydrogeologischen und wasserwirtschaftlichen Kenngrößen (u.a. Grundwasserneubildung, Grenzgrundwasserstände, Grundwasserstände) sind auch die Informationen aus den Wasserrechtsbescheiden (öffentliche und private) und ökonomische Kennzahlen im Sinne der Vorgaben der WRRL eindeutig und einheitlich zu integrieren.

Die Machbarkeitsstudie baut auf den Inhalten der Ausarbeitungen zum Leitbild IWRM Rhein-Main, insbesondere auf dem Bericht Anforderungsanalyse und Grobkonzept für ein IWRM Hessen (HMUKLV 2018) auf.

Leistungsbeschreibung der Machbarkeitsstudie.

1. Teilnahme an Vor-, Zwischen- und Abschlussbesprechungen mit dem Auftraggeber und ggf. weiteren Beteiligten.

2. Grundlagenermittlung - Priorisierung der erforderlichen Daten zur umfassenden Beschreibung der Grundwassernutzungen sowie der quantitativen und qualitativen Beschaffenheit der Grundwasserressourcen - Nach Zielgruppen differenzierte Anforderungen an das Datenmanagementsystem (u.a. Nutzergruppen, Zugriffsrechte, Ziele, Umfang, Funktionen, zeitlicher und räumlicher Maßstab, Auswerteroutinen, Entscheidungsmodelle) - Zusammenstellung der relevanten, bestehenden Systeme zur elektronischen Erfassung wasserwirtschaftlicher Daten in Hessen (aufbauend auf Zusammenstellung in HMUKLV 2018, siehe Anhang) - Ermittlung der Verfügbarkeit von Daten aus Datenbanken Dritter (wie z.B. Wasserversorgungsunternehmen) sowie der Datenqualität - Definition der Datenhoheit und Verantwortlichkeiten - Ermittlung der erfassungs- und datentechnischen Voraussetzungen der quantitativen Grundwasserdaten (Wasserrechte, Entnahmemengen, Grundwasserstände) im Hinblick auf Auswertungen zur WRRL sowie landesweite und gebietsbezogene Auswertungen (z.B. Grundwasserkörper). - Untersuchung der Vor- und Nachteile der Varianten: - Datenherkunft FIS GW - Daten direkt von den Datenbanken der Wasserversorgungsunternehmen - Ermittlung und Zusammenstellung des Zuständigkeitsgefüges zwischen den wasserwirtschaftlichen Akteuren (u.a. Wasserwirtschaftsverwaltung, Wasserversorgungsunternehmen) - Definition von Meldewegen im Rahmen von Prozessanalysen - Definition der Meldewege von Daten zwischen den Institutionen (WVU, RP, UWB, HLNUG) - Zusammenstellung der bestehenden, relevanten Rechtsgrundlagen (auch hinsichtlich des Datenschutzes und der IT-Sicherheit).

3. Defizitanalyse insbesondere im Hinblick auf - Verfügbarkeit der erforderlichen Daten (Umwelt- und Ressourcendaten, Nutzungsdaten, ökonomische Kennzahlen) - Bestehende Systeme zur elektronischen Erfassung wasserwirtschaftlicher Daten in Hessen (v.a. FIS GW) - Mögliche Hürden hinsichtlich der Vernetzbarkeit der bestehenden Systeme (u.a. einheitliche Datenhaltung, Datenformate, Zugriffsrechte) - Organisatorische und verwaltungstechnische Rahmenbedingungen - Rechtsrahmen - Auswahl eines informationstechnologischen Rahmens unter Beachtung der Schnittstellen und Kompatibilität mit bestehenden wasserwirtschaftlichen Datenbanken (möglichst offene Schnittstellen und Standards) - Hardwareanforderungen - Klärung der technischen und rechtlichen Randbedingungen von dynamischen oder zeitnahen Zugriffsmöglichkeiten des neuen Systems auf bestehende Fachinformationssysteme (Definition differenzierter Zugriffsrechte) - Auswertungs- und Visualisierungsmöglichkeiten.

4. Prüfung, ob in anderen Bundesländern bereits vergleichbare Systeme vorhanden sind und ob eine Kooperation möglich erscheint.

5. Variantenuntersuchung einschließlich Kostenschätzung (Investitions- und Betriebskosten). Die Dokumentation der einzelnen Varianten soll konkrete Ausarbeitungen zu allen im Rahmen der Grundlagenermittlung und Defizitanalyse behandelten Punkten enthalten. Mindestens die folgenden beiden Varianten sollen untersucht werden: - unabhängige Neuentwicklung eines Systems - neues System auf Grundlage der bestehenden Systeme.

6. Auswertung der Variantenuntersuchung mit Empfehlungen zur Umsetzungsfähigkeit sowie des (stufenweise) Umsetzungszeitrahmens. Gemeinsames Vokabular für öffentliche Aufträge (CPV)

Hauptgegenstand: 71241000 Durchführbarkeitsstudie, Beratung, Analyse

Ort der Ausführung / Erbringung der Leistung: Rheingaustraße 186, 65203 Wiesbaden NUTS-Code: DE7 HESSEN

Zeitraum der Ausführung: vom 02.01.2020 bis 01.08.2020.

7. Bewerbungsbedingungen: Die Anbieter haben mit der Interessenbekundung den Nachweis der fachlichen und sachlichen Eignung (Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit, Fachkunde, Referenzprojekte) zwingend zu führen. Es soll dargestellt werden, ob bereits vergleichbare Projekte durchgeführt worden sind. Art, fachlicher Bezug und Zeitraum der Projekte sollen beschrieben werden. Zudem wird eine kurze Darstellung des Unternehmens- bzw. Firmenprofils gefordert. Für die Interessenbekundung können Bewerbergemeinschaften aus mehreren Büros/Agenturen (bzw. Bietergemeinschaften) gebildet werden. In diesem Fall sind die jeweiligen Qualifikationen der beteiligten Büros/Agenturen entsprechend Ziffer 7 nachzuweisen. Das für den weiteren Verfahrensverlauf (hier: Angebotsaufforderung) maßgebliche Mitglied (bevollmächtigte Vertreter) der Bewerbergemeinschaft ist in der Interessenbekundung zu benennen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Bietergemeinschaft mit ihrem Angebot eine von allen Mitgliedern unterzeichnete Erklärung abzugeben hat, in der die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft im Auftragsfalle erklärt ist, in der alle Mitglieder aufgeführt sind und der für die Durchführung des Vertrags bevollmächtigte Vertreter bezeichnet ist, dass der bevollmächtigte Vertreter die Mitglieder gegenüber dem Auftraggeber rechtsverbindlich vertritt, dass alle Mitglieder als Gesamtschuldner haften. Es ist zu beachten, dass Angebote von Bietergemeinschaften, die sich erst nach der Aufforderung zur Angebotsabgabe aus aufgeforderten Unternehmen gebildet haben, nicht zugelassen werden. Im Rahmen der Angebotsabgabe ist u.a. die Hereingabe eines Konzepts zur Erbringung der Leistung erforderlich. Das beigefügte Formular Eigenerklärung Ausschluss Bewerber / Bieter ist auszufüllen. Das entsprechende Formular finden Sie als Download bei den Vergabeunterlagen.

8. Zuschlagskriterien Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet auf der Grundlage von Preis/Kosten und den nachstehenden Kriterien (Preis/Kosten und Zuschlagskriterien sollten nach Ihrer Gewichtung oder in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung angegeben werden, wenn eine Gewichtung nachweislich nicht möglich ist)

Kriterium Gewichtung 1 Preis 70 2 Plausibilität und Nachvollziehbarkeit des Konzepts 30.

9. Beschränkung der Wirtschaftsteilnehmer, die zur Teilnahme aufgefordert werden sollen: mindestens (soweit geeignet): 3, höchstens 5 Anzahl gesetzte Bieter 1.

10. Auskünfte erteilt: siehe unter 1.

11. Bewerbungsunterlagen sind anzufordern bei: siehe unter 1. Kostenfreier Download der Unterlagen auf: Referenzsuche in der Onlinedatenbank der HAD (Anmeldung mit Benutzername und Passwort).

12. Sonstige Angaben: Die Interessenbekundung ist unter Beifügung der unter Ziffer 7 genannten Nachweise / Unterlagen schriftlich an die Adresse oder textlich an die E-Mail-Adresse unter Ziffer 1 zu richten. Ein Anspruch zur Aufforderung einer Angebotsabgabe besteht aufgrund der Interessenbekundung nicht. Die Auswahl der für die Aufforderung zur Angebotsabgabe vorgesehenen Bewerber erfolgt entsprechend der verlangten Nachweise sowie eigener Erfahrungen des Auftraggebers. Nach Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens werden die ausgewählten Bewerber gebeten, ein Angebot zu übersenden. Mit diesem Angebot ist ein Konzept einzureichen, das die Strategien und Herangehensweisen detailliert, schlüssig und nachvollziehbar darstellt. Hierbei sind die Arbeitsschritte aufzuzeigen, die notwendig sind, um das Ziel zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Bereitstellung eines hessenweiten DV-Instruments im Rahmen des IWRM-Datenmanagementsystem zu erreichen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Bieter sowie deren Nachunternehmen und Verleihunternehmen, die erforderlichen Verpflichtungserklärungen (diese wird mit den Vergabeunterlagen zur Verfügung gestellt) zur Tariftreue und zum Mindestentgelt mit dem Angebot abzugeben haben. Die Verpflichtungserklärung bezieht sich nicht auf Beschäftigte, die bei einem Bieter, Nachunternehmer und Verleihunternehmen im EU-Ausland beschäftigt sind und die Leistung im EU-Ausland erbringen. Für jeden schuldhaften Verstoß gegen eine sich aus der Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindestentgelt ergebende Verpflichtung ist eine Vertragsstrafe in Höhe von einem Prozent der Nettoauftragssumme vom Auftragnehmer zu zahlen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass für die obige Aufgabenstellung ein maximaler Finanzrahmen von 95.000,00 Euro (Brutto) vorhanden ist, der nicht überschritten werden darf.

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 30478 vom 25.11.2019