c) Sehr geehrte Damen und Herren, in Folge eines Erdfalls entstand in Bad Salzungen, Ortsteil Frauensee der „Große See“. Er verfügt über keinen natürlichen Zu- oder Ablauf. Im Jahr 1774 wurde ein Ablaufstollen zur Absenkung der Gewässeroberfläche auf das heutige Niveau errichtet. Seitdem ist der See in einen „Großen See“ und einen „Kleinen See“ geteilt. In den kleinen See wird das Regen- und Oberflächenwasser aus Teilen der Ortslage entwässert. 2008 bis 2009 wurde durch den Wasser- und Abwasserverband Bad Salzungen eine unterirdische Verbindung beider Seen hergestellt. Der See weist seit langem eine starke Eutrophierung auf, die sich im noch laufenden Jahr 2020 durch massiv auftretende Grün- und Blaualgen und einer starken Grünfärbung zeigte. Außerdem kam es vermehrt zum Fischsterben.

Wir bitten Sie um Abgabe eines Angebotes zur Erstellung eines Sachstandsgutachtens für den Großen See in Frauensee bis Freitag, den 22.01.2021, 08:00 Uhr.

Ziel der Erstellung eines solchen Gutachtens soll es sein, die Risikofaktoren die zur Verschmutzung bzw. Veralgung des Großen Sees führen, zu erfassen und zu bewerten und auf dieser Grundlage Maßnahmen zu entwickeln, die - unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit und Verhältnismäßigkeit – zur Verbesserung der Wasserqualität des Sees führen. Des Weiteren soll eine energetische Nutzung des Großen Sees aus hydrologischer Sicht geprüft werden.

Folgende Inhalte und Fragestellung sollen dabei berücksichtigt werden: 1. Betrachtung der Lage als Subrosionsgebiet - Errichtung von Setzungsmesspunkten 2. Ermittlung der Schichtung des Großen Sees - Befahrung mit Georadar - Ermittlung der Leitfähigkeit - Ermittlung der Temperatur - Ermittlung des Sauerstoffgehaltes 3. Einträge aus oberirdischen Einzugsgebiet prüfen 4. Auswirkungen des Eintrages aus dem kleinen See, der Art des Überlaufbeckens als Durchlass, des Regenrückhaltebeckens und des sonstigen eingeleiteten Wassers auf den Großen See 5. Welcher Handlungsbedarf entsteht zukünftig im Rahmen des zu erwartenden Klimawandels für den Großen See? (z.B. durch Temperaturanstieg See) 6. Kann der See zukünftig als Badegewässer genutzt werden und welche Maßnahmen sind aus hydrologischer Sicht dann notwendig, um längerfristig die erforderliche Wasserqualität sicherzustellen? 7. Kann das Seewasser für den Betrieb einer Wärmepumpe im offenen (Schluckbrunnen) oder geschlossenen System (Soleleitung) grundsätzlich aus hydrologischer Sicht in Frage kommen und welche Auswirkungen könnte eine Abkühlung des Seewassers (z.B. am Seegrund) auf das Ökosystem haben?

d) Die Auftragserteilung erfolgt stufenweise. Die Kalkulation hat so zu erfolgen, dass nach jeder Stufe abgebrochen werden kann. Bei Fragen steht Ihnen Frau Bub, SB Straßen- und Tiefbau, Tel.: 03695/671-171, E-Mail: tiefbau2badsalzungen.de, gerne zur Verfügung.

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Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 35421 vom 11.01.2021