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Titel

Erstellung, vertiefenden Prüfung und Darstellung einer genehmigungsvorbereitenden Planung

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Mainzer Straße 80
65189 Wiesbaden

Ausführungsort

DE-65189 Wiesbaden

Frist

27.12.2017

Beschreibung

1. Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Mainzer Straße 80

65189 Wiesbaden

Telefon:+49 611815-1377

Fax:+49 611327181947

E-Mail: klimastadt(at)umwelt.hessen.de

Internet: www.umwelt.hessen.de

2. Art der Leistung : Dienstleistung.

3. Bezeichnung des Auftrags durch den Auftraggeber: Erstellung, vertiefenden Prüfung und Darstellung einer genehmigungsvorbereitenden Planung sowie einer realisierbaren Konzeption für das Pilotprojekt Optimiertes Aufspiegelungszentrum im FFH-Gebiet 62317-308 Jägersburger / Gernsheimer Wald, Hessen.

4. Form des Verfahrens: formloses Bewerbungsverfahren vor freihändiger Vergabe.

5. Frist, bis zu der die Interessenbekundung eingegangen sein muss: Bewerbungsfrist: 27.12.2017 12:00 Uhr.

6. Leistungsbeschreibung

Art und Umfang des Auftragsgegenstandes : Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) will in Abstimmung mit den Fachbehörden die Umsetzung einer Empfehlung des Rundes Tischs vertiefend prüfen lassen. Dazu sollen Leistungen zur genehmigungsvorbereitenden Planung des Pilotprojekts Optimiertes Aufspiegelungszentrum im FFH-Gebiet 6217-308 Jägersburger und Gernsheimer Wald, Hessisches Ried, im Anhalt an die jeweiligen Erhaltungsziele für die Lebensraumtypen (LRT) 9130 und 9160 ausgeschrieben werden. Die Planung soll ein einzelnes und in der Schutzgebietskulisse optimal platziertes Aufspiegelungszentrum konkretisieren. Der Auftragnehmer soll aktualisierte Kosten ermitteln. Hierzu gehören die Investitionskosten, die Betriebskosten und ggf. anfallende indirekte Kosten. Durch das Gutachten soll eine optimale Lösung für ein einzelnes Aufspiegelungszentrum auf der Basis unterschiedlicher Szenarien (hydrologisch, naturschutzfachlich, forstfachlich, klimatisch usw.) identifiziert werden. Dazu sind (Fein-) Daten von Wasserversorgern, Fachbehörden, des Landesbetriebs Hessen-Forst und von Verbänden zu recherchieren und einzubinden. Hierzu gilt es die Potentialbetrachtung des Berichts zu ergänzenden Vorarbeiten für die Erstellung des FFH-Bewirtschaftsplans für das FFH-Gebiet 6217-308 (Stand: 14.09.2017) zu beachten. Die Planung soll eine durch die Aufspiegelung maximal erreichbare Flächenkulisse identifizieren, in der LRT 9130 und LRT 9160 vorkommen bzw. die als Potentialfläche für diese Lebensraumtypen zu sehen sind. Dabei sind die unten genannten Aspekte und Kriterien zu beachten und ggf. verschiedene Varianten zu vergleichen. Die Konzeption soll den Bedarf an flankierenden Schutzmaßnahmen gegen die möglichen Nebenfolgen einer Aufspiegelung minimieren. Dennoch erforderliche Sicherungsmaßnahmen für Siedlungsflächen, Infrastruktureinrichtungen und landwirtschaftliche Nutzflächen sind zu projektieren. Die Planung soll im Variantenvergleich die durch die Aufspiegelungen auf das wasserwirtschaftliche System des Hessischen Riedes zu erwartenden Auswirkungen und die erforderlichen Maßnahmen für eine sichere Entwässerung des Riedes zum Rhein technisch und kostenseitig beschreiben. Sofern Maßnahmen am Entwässerungsregime des Hessischen Riedes erforderlich werden, sind die Vorgaben des Bewirtschaftungsplans und des Maßnahmenprogramms zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie in Hessen zu beachten. Alle Leistungen erfolgen in enger Abstimmung mit dem Lenkungsausschuss Hessisches Ried, HMKULV. Der Auftragnehmer soll dem Auftraggeber alle wesentlichen Zwischenergebnisse präsentieren. Für die zeitlich parallel erfolgende Bearbeitung eines Rechtsgutachtens soll der Auftragnehmer relevante Informationen bereitstellen. Aufgaben und erwartete Ergebnisse: Kooperation - Auftragnehmer, Gutachter, Experten und Behörden Der Arbeitsauftrag sieht vor, dass die relevanten Rahmenbedingungen und fachlichen Anforderungen sowohl mit dem Regierungspräsidium Darmstadt (RPDA, hier: Dezernate (Grund-) Wasser, Forsten, Naturschutz), als auch in Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG, hier: Abteilung N und W) abgestimmt und in das abzugebende Gutachten übernommen werden sollen. Darüber hinaus sind vom Landesbetrieb Hessen-Forst das für das FFH-Gebiet zuständige Forstamt Groß-Gerau und das Forstamt Lampertheim sowie die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt einzubinden. Wesentliche Zwischenergebnisse der einzelnen Projektphasen sind dem Auftraggeber zu präsentieren (z.B. identifizierte Kulisse im FFH-Gebiet).

Kernziel des Gutachtens Im Sinne der Empfehlung des Runden Tischs soll ein optimiertes, einzelnes Aufspiegelungszentrum zur Verbesserung der Grundwassersituation unter allen Belangen abgewogen bzw. nach Variantenbetrachtungen geprüft werden. Das Gutachten soll eine Empfehlung zur konkreten Umsetzung formulieren. Im Gutachten sollen die aktualisierten Kosten für die optimierte Variante ermittelt werden. Hierzu gehören die Investitionskosten, die Betriebskosten und ggf. anfallende indirekte Kosten. Die im Gutachten dargelegten Maßnahmen sind als dauerhafte Maßnahmen zu planen. Dies hat zur Folge, dass sowohl die Einrichtungen für die Infiltration, die Zuleitungen, die Aufbereitungskapazitäten sowie die Schutzmaßnahmen in Bezug auf die technischen Erneuerungszyklen bewertet und beschrieben werden müssen. Die Ergebnisse sollen als Grundlage für das weitere Antrags- und Genehmigungsverfahren geeignet sein.

Im Gutachten zu berücksichtigende Aspekte und Kriterien: Naturschutzfachliche Aspekte: - Optimierter Standort für ein Einzel-Aufspiegelungszentrum im FFH-Gebiet Jägersburger und Gernsheimer Wald; vorrangig unter Abwägung der naturschutzfachlichen Belange - Belastbare Abgrenzung der Wirkfläche (alle positiven und negativen Auswirkungen) einer Aufspiegelung; einschließlich etwaiger Puffer-, Kompensations- und Kohärenzflächen - Berücksichtigung der vorhandenen LRT-Flächen des LRT 9130 und LRT 9160 (Erhalt) sowie der Potentialflächen für die Entwicklung von LRT 9130 und LRT 9160 (Waldumbau) Wasserfachliche Aspekte: - Beachtung des geltenden Grundwasserbewirtschaftungsplans; aber: Prüfung der Rahmenbedingungen bei naturschutzfachlichem Bedarf und Aufzeigen etwaiger Änderungsbedarfe - Vollumfängliche Prüfung aller vorhandenen Anlagen hinsichtlich ihrer technischen Kapazitäten; die Konzeption berücksichtigt die Analyseergebnisse und schlägt etwaig erforderliche Neuanlagen vor - Erstellung von Grundwasserdifferenzplänen; periodische Flurabstandsschwankung; Nass-, Normal- und Trockenjahre; mit / ohne Aufspiegelung - Untersuchung der Flächenwirkung: Entwicklung der Flurabstände im Rahmen einer Aufspiegelung (Mittel-Zielwert 150 cm*); für die großräumige Abgrenzung positiver und negativer Auswirkungen; Staffelung: 50, 150, 250 und > 250 cm (quasi Grundwassergleichen*) - Prüfung und Darstellung der Grundwasserbewegungen im Detail; insbesondere Zustrom (Neubildung), Abfluss, lokale Verhältnisse um Brunnen- (ggfs. Umkehrstrom) und Versickerungsorgane; in ihrer flächigen Verteilung; mit und ohne Betrieb der technischen Anlagen - Konzeption für naturschutzfachlich optimierte Grundwasserricht- und grenzwerte sowie für Abschaltwerte der Infiltrationsorgane - Prüfung möglicher negativer Auswirkungen der Aufspiegelung auf die bekannten großen Infrastrukturmaßnahmen (ICE, BAB), die Acker- und Siedlungsflächen; Konzeption einer Vermeidung; einerseits naturschutzfachliche Ziele erreichen, anderseits notwendige flankierende Schutzmaßnahmen möglichst klein halten - Neuberechnung der Wasserbedarfe für die fokussierte Aufspiegelung; Konzeption für die Projektierung mit zeitlich gestaffelter Erhöhung und witterungsabhängiger Nachsteuerung; zur praxisorientierte Ermittlung bedarfsgerechter Schutzmaßnahmen; Vorgaben für Staffelung und Nachsteuerung zur Überbrückung von Realisierungsphasen - Identifizierung verfügbarer und gegebenenfalls notwendiger zusätzlicher Infiltrationskapazitäten für den projektierten Wasserbedarf - Belastbare Aussage zum Zeitbedarf (Start der Aufspiegelung bis Erreichen der geplanten Zielgrundwasserstände) - Aufzeigen etwaig günstiger Auswirkungen der Aufspiegelung in den umliegenden Entnahmebrunnen (Quantität, Qualität) - Prüfung und Dokumentation etwaiger Betriebsbeeinträchtigungen, Synergieeffekte und zusätzlicher Steuerungsaufwendungen bei den Wasserversorgern

* Der Mittel-Zielwert sollte der naturschutzfachlichen Anforderung für LRT 9160 entsprechen. Die sich daraus ergebenden flächigen Flurabstände sollen in der angegebenen Staffelung grafisch dargestellt werden. Gemeinsames Vokabular für öffentliche Aufträge (CPV)

Hauptgegenstand: 71300000 Dienstleistungen von Ingenieurbüros Ergänzende Gegenstände: 71350000 Wissenschaftliche und technische Dienstleistungen im Ingenieurwesen

Ort der Ausführung / Erbringung der Leistung : NUTS-Code : DE715 Bergstraße; DE717 Groß-Gerau

Zeitraum der Ausführung : Beginn schnellstmöglich; Laufzeit: nicht festgelegt.

7. Bewerbungsbedingungen: Die Aufgabenstellung setzt aufgrund ihres Charakters hohe Erfahrung und Leistungsfähigkeit in der Beurteilung der hochkomplexen Grundwassersituation und der wasserwirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Hessischen Ried voraus. Der zu beauftragende Auftragnehmer hat seine Erfahrungen und technischen Kenntnisse als Grundlage für die spätere wasserrechtliche Genehmigungsfähigkeit seiner Konzeption nachzuweisen. Es sind Referenzen zu folgenden Themen vorzulegen: - Darstellung der fachlichen Kompetenz im Bereich Grundwasserbewirtschaftung - Darstellung der Fachkenntnisse im Bereich stationärer und instationärer Grundwassermodellberechnungen - Darstellung der Kompetenz im Bereich Realisierungsprognosen (Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten) - Kenntnisse und Erfahrungen mit den kommunalen und landesspezifischen Verwaltungsstrukturen, insbesondere Ergebnisse Runder Tisch Hessisches Ried (die Ergebnisse können bei der unter 1. genannten Adresse erfragt werden) - Kenntnisse und Erfahrungen in Fragen des Hochwasserschutzes und der Entwässerungsplanung Des Weiteren sind folgende Unterlagen beizufügen: - eine umfassende Selbstdarstellung des Unternehmens, die unter anderem zu den folgenden Themen Angaben macht: - Darstellung der Leistungsfähigkeit der vorhandenen technischen Infrastruktur zur Berechnung von Grundwassermodellen (Dauer von Rechenläufen) - Darlegung der personellen Ressourcen - Eigenerklärung über das Nichtvorliegen einer Vergabesperre, das entsprechende Formular ist dieser Bekanntmachung beigefügt Geforderte Eignungsnachweise (gem. § 6 Abs. 3, 4 VOL/A, § 13 Abs. 1, 2 HVTG), die in Form anerkannter Präqualifikationsnachweise (u.a.HPQR) vorliegen, werden zugelassen und anerkannt, wenn die Präqualifikationsnachweise in Form und Inhalt den geforderten Eignungsnachweisen entsprechen.

8. Zuschlagskriterien Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet auf der Grundlage von Preis/Kosten und den nachstehenden Kriterien (Preis/Kosten und Zuschlagskriterien sollten nach Ihrer Gewichtung oder in absteigender Reihenfolge ihrer Bedeutung angegeben werden, wenn eine Gewichtung nachweislich nicht möglich ist) Kriterium Gewichtung 1 Preis 30 2 Qualität eines mit dem Angebot einzureichenden Konzepts, das u.a. einen qualifizierten Zeitplan enthält, mit dem Ziel das Gutachten in allen angeforderten Belangen fertigzustellen 40 3 Organisation, Qualifikation und Erfahrung des mit der Auftragsausführung betrauten Personals 30.

9. Beschränkung der Wirtschaftsteilnehmer, die zur Teilnahme aufgefordert werden sollen: mindestens (soweit geeignet) :3 / ,höchstens 5 Anzahl gesetzte Bieter 1.

10. Auskünfte erteilt: siehe unter 1.

11. Bewerbungsunterlagen sind anzufordern bei: siehe unter 1.

12. Sonstige Angaben: Die Interessenbekundung ist bis zum 27.12.2017, 12.00 Uhr, unter Beifügung der in Ziffer 8 Bewerbungsbedingungen verlangten Nachweise und Unterlagen zur Eignung in Textform (auch per Fax oder E-Mail möglich) an die in Ziffer 1 benannte Stelle zu richten. Ein Anspruch zur Aufforderung zur Angebotsabgabe besteht aufgrund der Interessenbekundung nicht! Die Auswahl der für die Aufforderung zur Angebotsabgabe vorgesehenen Bewerber erfolgt nach pflichtgemäßem Ermessen unter Zugrundelegung der verlangten Nachweise und Unterlagen sowie eigener Erfahrungen des Auftraggebers. Nach Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens werden die ausgewählten Bewerber zur Angebotsabgabe aufgefordert. Mit dem Angebot ist ein Konzept einzureichen, das die Vorgehensweise bezüglich der Erstellung des Gutachtens mit dem in diesem Zusammenhang durchzuführenden Beteiligungsprozess detailliert, schlüssig und nachvollziehbar darstellt. Es wird darauf hingewiesen, dass die Bieter sowie deren Nachunternehmen und Verleihunternehmen, soweit diese bereits bei Angebotsabgabe bekannt sind, die erforderlichen Verpflichtungserklärungen (diese werden mit den Vergabeunterlagen zur Verfügung gestellt) zur Tariftreue und zum Mindestentgelt mit dem Angebot abzugeben haben. Die Verpflichtungserklärung bezieht sich nicht auf Beschäftigte, die bei einem Bieter, Nachunternehmer und Verleihunternehmen im EU-Ausland beschäftigt sind und die Leistung im EU-Ausland erbringen. Für jeden schuldhaften Verstoß gegen eine sich aus der Verpflichtungserklärung zu Tariftreue und Mindestentgelt ergebende Verpflichtung ist eine Vertragsstrafe in Höhe von einem Prozent der Nettoauftragssumme vom Auftragnehmer zu zahlen.

Für die Interessenbekundung werden folgende Unterlagen auf Anforderung zur Verfügung gestellt: - Eigenerklärung Vergabesperre

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 20892 vom 14.12.2017