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Titel

Langzeitspeicherung digitaler Geodaten

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Freie und Hansestadt Hamburg
Landes-betrieb Geoinformation und Vermessung
Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg

Ausführungsort

DE-21109 Hamburg

Frist

24.06.2016

Beschreibung

a) Freie und Hansestadt Hamburg

Landes-betrieb Geoinformation und Vermessung

Neuenfelder Straße 19

21109 Hamburg

b) Art der Leistung: Langzeitspeicherung digitaler Geodaten

c) Vergabeverfahren: Öffentlicher Teilnahmewettbewerb. ÖT-LGV-01/16

d) 1. Projektbeschreibung: Der Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung (LGV) beabsichtigt, für die Verwaltung statischer, digitaler Geodaten eine Anwendung erstellen zu lassen, die als - Langzeitspeicherung- (LZS) eine Speicherdauer von mind. 50 Jahren im Fokus hat. Sie soll Funktionen vorhalten, um Geodaten zu registrieren und zu indizieren, zu recherchieren, umzuformatieren, über http(s)-Schnittstellen Portalen bereitzustellen und an das Staatsarchiv abzugeben, sowie nach Ablauf der festgelegten Speicherzeit zu löschen. Die Inbetriebnahme der Anwendung soll mit digitalen Grenznachweis-daten starten. In weiteren Phasen kommen andere Geodatenklassen, wie z.B. digitale Orthofotos, hinzu. Die mögliche Erweiterung um andere, neue Geodatenklassen ist in Anbetracht des Anwendungszieles zwingend notwendig. Insbesondere für die Geodatenklasse -Digitaler Grenznachweis-, die bisher digital in dem Verfahren MAiK-autark geführt wird, ist eine Schnittstelle zur ALKISO-Auskunftskomponente 3A Web ARCHIV von AED SICAD bereitzustellen. Im Zusammenhang mit der Bereitstellung / Abgabe digitaler Geodaten an das Staatsarchiv ist eine Schnittstelle zur dortigen Datenverwaltung zu bedienen. Wegen der Bedeutung der Geodaten werden hohe Anforderungen an den Zugriffs- und Datenschutz gestellt, alle Aktionen müssen langfristig nachvollziehbar sein. Der sehr hohe Schutzbedarf vor Veränderung einzelner Daten, wie z.B. für Gerichtsakten, wird jedoch bei den Geodatenklassen nicht gesehen. Nach dem aktuellen Stand der Technik sind Anwendungen zur Speicherung großer Datenmengen mindestens in einer Drei-Schichten-Technologie konzipiert (Verwaltungskomponente/Archivierungskompo-nente/Storage). Die in diesem Vergabeverfahren zu entwickelnde Verwaltungskomponente mit allen Funktionen und einer Benutzungsoberfläche muss zum Test auf eine durch den Anbieter bereitzustellende geeignete Betriebsumgebung (Archivierungskomponente/Storage) zugreifen können. Diese könnte sowohl bei Dataport, dem zentralen IT-Dienstleister der Freien und Hansestadt Hamburg, betrieben werden, als auch im Pilotierungsverfahren beim Anbieter selber. Die digitalen Geodaten enthalten auch als sensibel eingestufte Daten nach den Datenschutzvor-schriften, wie z.B. Eigentümerangaben in den ALKIS®-Daten. Vorschriften des HmbDSG und des HmbVermG zur Speicherung personenbezogener Daten sind in jeder Phase der Entwicklung und in der Produktion einzuhalten. Zertifizierungen nach dem BDSG belegen zusätzlich die Eignung der Anbieter beim Umgang mit sensiblen Daten. Die Langzeitspeicherung digitaler Geodaten ist eine Aufgabe der Landesvermessungsverwaltungen. Vor dem Hintergrund diverser Kooperationen ist nicht auszuschließen, dass zu einem späteren Zeitpunkt andere öffentliche Institutionen (Vermessungsverwaltungen der Länder bzw. Kommunen oder andere Ämter und Einrichtungen der Verwaltung) Interesse an dem Einsatz der entwickelten Lösung zeigen werden.

2. Art und Umfang der Leistung: Die LZS-Anwendung wird als Clientanwendung durch Dataport betrieben werden. Beim Betrieb der Archivierungskomponente soll im Bereich des Storage flexibel auf die Marktlage reagiert werden können. Dazu ist ein standardisiertes Datenaustauschformat und verfahren (NAS, OAIS) zu bedienen, ebenso für die WebServices (WSDL) zwischen den Schichten oder zu anderen Anwendungen. Digitale Geodaten sind heterogen und einer ständigen Anpassung an neuste Techniken unterworfen, liegen in einer Reihe unterschiedlicher Formate vor und befinden sich nicht mehr in der Bearbeitungsphase. Die Zeiträume einer Langzeitspeicherung mit 50 Jahren und mehr erfordern daher die Beachtung nachhaltiger Standards. Je nach Inhalt sind differenzierte Zugriffsgeschwindigkeiten und Datenschutzmaßnahmen erforderlich. Die Datenmenge kann derzeit nur grob abgeschätzt werden. Grundsätzlich ist zu vermuten, dass der Datenbestand in den nächsten Jahren kontinuierlich anwachsen wird, obwohl auch Löschungen möglich sein müssen. Eine grobe Abschätzung der LZS-Datenmenge für die nächsten 10 Jahre ist folgender Tabelle zu entnehmen: Produktionsjahr; Datenzuwachs; Datenvolumen gesamt: 2016; 1 TB (überwiegend Grenznachweis); 1 TB. 2017; 4 TB; 5 TB. 2018-2020; 18 TB (für 3 Jahre); 23 TB. 2021-2026; 18 TB (für 6 Jahre); ca. 40 TB. Um einen effektiven Umgang mit den Geädaten zu ermöglichen, kommt dem Registrierungsvorgang eine enorme Bedeutung zu. Damit sind neben einer Datenbeschreibung u.a. Vorgaben für die Speicherdauer, die Archivwürdigkeit, die Zugehörigkeit zu Auskunftsverfahren, die Datenverantwortung und den vorliegenden Formaten zu machen. Die Recherche und der anschließende Download der Geodaten gehören zum Umfang der Anwendung. Die Daten des Grenznachweises müssen in jedem Fall auch über die aktuelle 3A- Auskunftskomponente (seit 2009 3A Web von AED SICAD) recherchierbar sein. Die Kommunikation zwischen den Anwendungen hat über eine offengelegte und dokumentierte http(s)-Schnittstelle, entweder mittels SOAP 1.1- oder REST-Protokoll zu erfolgen. Die Schnittstellenbeschreibung wird seitens des Auftraggebers gestellt. Digitale Geodatenbestände, die z.B. auch in der GDI oder dem Transparenzportal Hamburg präsentiert werden, müssen von der LZS bereitgestellt werden können. Archivwürdige Geodaten sind dem Staatsarchiv über die dafür vorgesehene Schnittstelle anzubieten. Für die Abgabe ist die Erzeugung von SIPs (Datencontainer) nötig. Die Datensicherung der digitalen Geodaten gehört zum Funktionsumfang der Anwendung. Ein konfigurierbares Rollen- und Nutzerkonzept hat alle Anforderungen des Daten- und Zugriffsschutzes zu berücksichtigen. Klassisch sind bei Anwendungen dieser Größe die Administration in die Bereiche System- und Fachadministration aufgeteilt. Für den Fall des durch Länderkooperationen erweiterten Nutzerkreises ist der Betrieb einzelner Instanzen notwendig.

3. Angaben des Wettbewerbsteilnehmers. Damit sich der Auftraggeber für die nachfolgende freihändige Vergabe ein umfassendes Bild der potentiellen Auftragnehmer machen kann, ist die fachliche und quantitative Leistungsfähigkeit jedes Wettbewerbers festzustellen. Daher werden von jedem Wettbewerbsteilnehmer die folgenden Angaben gefordert. 3.1. Arbeitsabläufe und Organisation.,

a) Es ist ein Firmenprofil des Wettbewerbsteilnehmers vorzulegen. Hierbei sollen Angaben zu der Rechtsform, den Standorten, der Anzahl der Mitarbeiter (pro Standort) sowie dem Umsatz der vergangenen 3 Jahre berücksichtigt werden.

b) Die Qualitätssicherung für den Produktionsprozess im Unternehmen des Wettbewerbers ist in Art und Weise zu beschreiben.

c) Die Möglichkeiten einer zeitweiligen Projektbetreuung vor Ort beim Auftraggeber sind aufzuzeigen. 3.2. Fachlicher Hintergrund:

a) Es sind Nachweise diesem Vergabethema ähnlicher Refe-renzprojekte aus Deutschland der letzten 5 Jahre beizufügen. Dabei sind Vorgaben, Rahmenbedingungen und zeitlicher Umfang zu benennen. Eine Möglichkeit zur Nachfrage bei den Auftraggebern dieser Referenzprojekte ist dem LGV zu ermöglichen.

b) Die Zahl der vorgesehenen Projektmitarbeiter/innen, deren fachlicher Hintergrund und die beruflich für dieses Thema relevante Erfahrung sind aufzuführen.

4. Fristen: Die Anträge zur Teilnahme müssen bis zum 24.06.201612:00h unter folgender Adresse vorliegen: Freie und Hansestadt Hamburg, Landes-betrieb Geoinformation und Vermessung, Neuenfelder Straße 19, 21109 Hamburg.

5. Sonstige Bedingungen: Alle Kosten für die Teilnahme am Wettbewerb trägt jeder Bewerber selbst.

6. Ansprechpartner: Herr Heiko Schmidt, Tel.: +49 (0) 40 42826 5555, E-Mail: heiko.schmidt(at)gv.hamburg.de.

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 15165 vom 13.05.2016