d) Ausführungsort: Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung Klima, Luft, Lärm, Strahlen, Referat 52, Söbrigener Straße 3 a, 01326 Dresden, Art und Umfang der Leistung:

Stoffausbreitung in urbanen Strukturen;

1.) Zielstellung: Art. 12 der Seveso-II-Richtlinie bzw. Art. 13 der Seveso III-Richtlinie fordert von Betrieben, die unter diese Richtlinie fallen, schwere Unfälle zu verhüten und ihre Folgen für die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu begrenzen. Dieses Schutzziel wird im deutschen Recht im Wesentlichen durch § 50 Satz 1 BImSchG umgesetzt. Demnach sollen die durch schwere Unfälle im Sinne des Art. 12 der Seveso-II-Richtlinie in Betriebsbereichen hervorgerufenen Auswirkungen auf schutzbedürftige Gebiete so weit wie möglich vermieden bzw. deren Auswirkungen durch entsprechende Maßnahmen so gering wie möglich gehalten werden. Für Betriebsbereiche mit erweiterten Pflichten muss gemäß § 9 der 12. BImSchV ein Sicher-heitsbericht erarbeitet werden, in dem auch vernünftigerweise auszuschließende sog. Dennoch -Störfälle und deren potenzielle Auswirkungen auf benachbarte Bereiche zu betrachten sind. Hierbei geht man von äußerst konservativen Annahmen hinsichtlich der freigesetzten Menge an Gefahrstoffen und deren Ausbreitung und Einwirkung auf benachbarte Bereiche (hier insbesondere Wohngebiete) aus. Derzeit wird im LfULG hierfür ein Programm genutzt, dass lediglich für die Ausbreitung im ebenen Gelände geeignet ist. Im Rahmen dieses Projekts soll daher untersucht werden, ob es neuere Entwicklungen gibt, die über bessere Möglichkeiten zur Berechnung von Schadstoffkonzentrationen in urbanen Strukturen bei einer störfallbedingten Freisetzung von Gefahrstoffen aus einem benachbarten Betriebsbereich verfügen. 2.) Aktueller Kenntnisstand und Forschungsbedarf: Im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie wird seit mehreren Jahren das Programm DISMA (disaster management) eingesetzt. Dieses Programm kann lediglich eine Stoffausbreitung im freien und ebenen Gelände, also insbesondere ohne Berücksichtigung von benachbarten Gebäudestrukturen, berechnen und darstellen. Mit diesem Projekt soll darum genauer untersucht werden, ob auf dem Markt Programme verfügbar sind, die eine Stoffausbreitung im Störfall, d.h. bei einer kurzzeitigen Einwirkung, unter Berücksichtigung individueller örtlicher Gelände- und Gebäudestrukturen in beliebig verlaufenden Straßenzügen, Hinterhöfen oder Räumen mit geöffneten Fenstern mit vertretbarem Aufwand und hinreichend genau berechnen können. Die zeitlich und räumlich aufgelösten Konzentrationsverläufe sollen dargestellt und mit den üblichen Störfallbeurteilungswerten wie AEGL- und ERPG-Werte sowie Geruchsschwellen verglichen werden. 3.)Teilaufgaben/Ausschreibungsgegenstand: Zu berechnen und darzustellen ist die Stoffausbreitung und Stoffkonzentration in einem Um-kreis von bis zu einem Kilometer zu einem Ereignisort in einer angrenzenden besiedelten Struktur. Die Berechnung soll dabei einen Vollkreis umfassen, gegebenenfalls unterteilt in Segmenten von jeweils 10 Grad. Vorgegeben werden sämtliche ausbreitungsrelevanten Randbedingungen wie Quellterm, Bebauung sowie Metereologie. Die Leistungsfähigkeit des Programms soll beispielhaft an je einem Störfallszenarium in zwei auf sächsischem Gebiet liegenden Betriebsbereichen dargestellt werden. Optional ist die Darstellung der Stoffkonzentration in Räumen mit offenen Fenstern. Eine vergleichende Bewertung mit den vom Auftraggeber bereitgestellten Daten aus dem Programm DISMA ist Teil der Aufgabe. Für eine eventuelle spätere behördliche Nutzung des Programms sind die IT-Voraussetzungen einschließlich der Kosten für Beschaffung, Pflege und Aufwand beim Nutzer mit darzustellen. Alternativ sind die Voraussetzungen bzw. Bedingungen und voraussichtlichen Kosten im Falle einer einzelfallbezogenen Beauftragung mit vorgegeben Randbedingungen darzustellen. Die fachliche Eignung des Bieters ist darzustellen, dabei sind Referenzobjekte sowie die Qualifikation der an dem Projekt im Wesentlichen beteiligten Mitarbeiter darz stellen.

h) Die Vergabeunterlagen sind bestellbar unter Internet: www.evergabe.de. Auskünfte zur Bestellung erteilt SDV Vergabe GmbH, 0351 4203-1444.

i) Angebotsfrist: 26.11.2015 Bindefrist: 18.12.2015

l) Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit:

- vollständig ausgefülltes Formular Angebot Fachliche und technische Leistungsfähigkeit:

- Allgemeine Vorstellung des Bieters,

- Referenzprojekte zu dem Aufgabengebiet dieses Projektes

- Anzahl und Qualifikation der am Projekt beteiligten Mitarbeiter

- Beginn der Tätigkeit im ausgeschriebenen Aufgabenfeld

m) Papierform der Vergabeunterlagen: 7,70 EUR zzgl. 19% MwSt. (Bestellnummer 011275A00, Vergabe-Nr. B 780/15). Bestellung nur im Internet unter Internet: www.evergabe.de/vu. Das Entgelt wird nicht erstattet. Die Bezahlung erfolgt durch SEPA-Lastschriftmandat, Kreditkarte (VISA, MasterCard) oder auf Rechnung. Leistungsverzeichnisse ggf. auf CD-ROM. Elektronische Form der Vergabeunterlagen: 0,00 EUR; abrufbar mit kostenpflichtigem Zugang unter www.evergabe.de.

n) Preis Qualität (Aussagekraft, Verständlichkeit und Nachvollziehbarkeit des Angebotes) Zeitplan (Sicherstellung der Ausführungsfrist)

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Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 13910 vom 04.11.2015