Sie sehen Ausschreibungen der letzten 100 Tage, deren Frist abgelaufen ist. Bestellen Sie einen kostenlosen Demozugang.

Drucken

Titel

Erstelllen einer Wirksamkeitsanalyse von unterschiedlichen Vogelschutzmarkern

Vergabeverfahren

Öffentliche Ausschreibung
Dienstleistungsauftrag (VOL/VOF)

Auftraggeber

Bundesamt für Naturschutz (BfN) ZENTRALE
Konstantinstr. 110
53179 Bonn

Ausführungsort

DE-53179 Bonn

Frist

30.09.2016

Beschreibung

Vergabenummer: 3516 83 0700.

1. Bundesamt für Naturschutz

Referat Z 1.3

Konstantinstraße 110

53179 Bonn

Fax: 0228/8491-1189

E-Mail: kirschbaumc(at)bfn.de

(nur im Vertretungsfall: „E-Mail: steinbergs(at)bfn.de“).

2. Art der Vergabe

Öffentliche Ausschreibung.

3. Art und Umfang der Leistung, sowie Ort der Leistung

a. Art und Umfang der Leistung:

Seit Dezember 2014 gibt es seitens des VDE/FNN die Empfehlung zur Anwendung von Vogelschutzmarkern in Abhängigkeit von bestimmten Artenvorkommen. Darin werden insbesondere Schwarz-Weiß-Marker zur Verringerung des Kollisionsrisikos empfohlen. Allerdings ist die Wirksamkeit dieser Schwarz-Weiß-Lamellen für bestimmte Arten bzw. Artengruppen teilweise noch unbekannt bzw. nicht ausreichend erforscht. Dasselbe gilt für die ebenfalls häufig angewandten sog. „Spiralmarker“. Außerdem bestehen inzwischen Prototypen von sog. fluoreszierenden Markern, die eine höhere Wirksamkeit zum Kollisionsschutz nachtaktiver bzw. nachts ziehender Arten aufweisen sollen. Aufgrund des im Rahmen der Energiewende notwendigen Strom-Netzausbaus wird es auch zukünftig immer wieder zu Konflikten zwischen den Belangen der Energieversorgung, der Netzsicherheit und dem Arten- und Gebietsschutz kommen. Da nicht in allen Fällen die Umgehung von sensiblen Gebieten oder die Ausführung der Stromversorgungsleitung als Erdkabel möglich sein wird, bieten Vogelschutzmarker grundsätzlich eine Möglichkeit zur Minimierung dieses Konfliktes. Hierfür sind allerdings belastbare und standardisierte Bewertungskriterien zur Wirksamkeit der Marker erforderlich. Dieses Forschungs- und Entwicklungsvorhaben soll hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Dazu sind

· das Wirkungswissen umfassend zu analysieren,

· die örtlichen populationsbezogenen Randbedingungen zu erheben und in die Bewertung mit einzubeziehen sowie

· Empfehlungen und Standards zu entwickeln.

Die Aufgabenstellung besteht aus einem theoretisch-schriftlichen und einem praktischen Teil. Im theoretischen Teil ist zu Projektbeginn die internationale Literatur zum Thema Vogelkollision/Vogelschutzmarker zu analysieren. Dabei ist herauszuarbeiten, welche Arten/Artengruppen, mit welchem Markertyp unter welchen Rahmenbedingungen und mit welcher Methode untersucht wurden. Ebenso sind die ermittelten Reduktionsminderungen zu erfassen und zu bewerten. Dabei sind insbesondere Hinweise zu einer artspezifischen bzw. artgruppenspezifischen Wirksamkeit von Vogelschutzmarkern zu sammeln und gegenüberzustellen. Ebenso sind die Studien auf ihre Validität zu prüfen und die Übertragbarkeit der Ergebnisse einzuschätzen. Im Ergebnis sind anhand dieser Literaturauswertung und der Freilanduntersuchungen zum Ende des Vorhabens die Wirksamkeit der verschiedenen Vogelschutzmarker (s. u.) in fünf Wirkungsklassen einzuteilen. Im praktischen Teil ist die artspezifische Wirksamkeit unterschiedlicher Vogelschutzmarker zu untersuchen. Dabei sind deren jeweilige Vor- und Nachteile herauszuarbeiten. Die Untersuchung erfolgt an bisher unmarkierten Höchstspannungs-Freileitungstrassen. Hierzu sind Gebiete mit Vorkommen der gegenüber Kollision an Freileitungen hoch empfindlichen Artengruppen und Arten auszuwählen. Von den mind. drei zu untersuchenden Gebieten hat sich jeweils eines im Küstenraum, eins in einer Flussniederung und eins in einem extensiv genutzten Grünlandgebiet zu befinden, die hohe Dichten der entsprechenden Arten bzw. Artengruppen aufweisen. Die zu untersuchende Trassenlänge hat nach Möglichkeit mind. 4-5 km zu betragen und beschränkt auf die absuchbaren Bereiche an Land. Bei der Gebietsauswahl ist darauf zu achten, dass das Umfeld der zu untersuchenden Trasse möglichst homogen gestaltet ist (in Rücksprache mit dem BfN ist auch die Untersuchung kürzerer Leitungsabschnitte und deren Zusammenfassung bei den Auswertungen möglich). Die Untersuchung ist nach einem sog. BACI-Design (Before-After- Control-Impact) durchzuführen, wobei die jeweilige Übertragungsleitung ein Jahr ohne Marker und dann über mind. eine Vegetationsperiode mit abschnittsweiser Anbringung der jeweiligen, unterschiedlichen Markertypen und unmarkierten Leitungsabschnitten, zu untersuchen ist. Die detaillierte Leistungsbeschreibung ist Teil der Vergabeunterlagen.

b. Ort der Leistung: Bundesamt für Naturschutz Konstantinstraße 110 53179 Bonn.

4. Form der Einreichung der Angebote

Die Angebote sind schriftlich in zweifacher Ausfertigung in einem verschlossenen und mit folgendem Vermerk gekennzeichneten Umschlag einzureichen: Ungeöffnet Referat Z 1.3 zuzuleiten Die Abgabe des Angebotes in elektronischer Form ist nicht möglich. Sprache: Deutsch (gilt auch für Rückfragen und Schriftverkehr).

5. Bestimmungen über die Ausführungsfrist

Mit der Ausführung der Leistung ist umgehend nach Erteilung des Zuschlags zu beginnen. Die Leistung ist bis zum 31.10.2019 zu erbringen.

6. Bezeichnung der Stelle, bei der die Vergabeunterlagen eingesehen werden können: s. Nr. 1.

7. Fristen

Ablauf der Angebotsfrist: 30.09.2016, 12.00 Uhr Bindefrist: 11.11.2016 Falls bis zum Ablauf der Bindefrist kein Auftrag erteilt ist, können die Bieter davon ausgehen, dass ihr Angebot nicht berücksichtigt wurde.

8. Die wesentlichen Zahlungsbedingungen oder Angabe der Unterlagen, in denen sie enthalten sind: Allgemeine Bedingungen für Forschungs- und Entwicklungsverträge des BMUB (ABFE-BMUB), Stand Januar 2015.

9. Eignungsnachweise

Zur Beurteilung der Eignung (Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit) sind mit dem Angebot folgende Unterlagen vorzulegen:

I. Unternehmensdarstellung: Standort und Struktur des Unternehmens, Unternehmensschwerpunkte, Dienstleistungs- und Forschungsspektrum, Unternehmensgröße (Personalbestand über 5-Jahreszeitraum), Referenzen zu Forschungstätigkeiten im Themenfeld „Naturschutz/erneuerbare Energien“; einschlägige Vorerfahrungen in der Vorbereitung und Durchführung von Fachveranstaltungen, Anzahl und Qualifikation der Mitarbeiter/innen sowie Art des Beschäftigungsverhältnisses (fest angestellt, freiberuflich), die zur Leistungserbringung eingesetzt werden.

II. Projektspezifische Anforderungen: Fundierte und umfassende Kompetenzen im Themenbereich Naturschutz und Freileitungen, wissenschaftliche Expertise vor allem im Bereich kollisionsgefährdete Arten an Freileitungen oder Windenergieanlagen sowie naturschutzfachlichen Erhebungen/Artenschutzprüfungen und Erfahrung in der Methodenentwicklung.

III. Referenzprojekte: Die vorgenannten projektspezifischen Anforderungen an den Auftragnehmer sind mit konkreten Projekten, Referenzen (max. der vergangenen 5 Jahre) zu belegen. Zu den Referenzprojekten sind vorzulegen: Organisation/Auftraggeber, Ansprechpartner, Projektdauer (Initialisierung - Projektabschluss), Inhaltliche Bezüge zum Thema Naturschutz/Erneuerbare Energien, Besonderheiten (innovative Lösungsansätze, etc.), ggf. Link/Internet/Mediale Referenz und Qualifikationen der jeweiligen Schlüsselpersonen, auch jener für die Feldarbeiten, sind gesondert nachzuweisen. IV. Sonstige Erfahrungen Sonstige Erfahrungen/Kompetenzen, die zur Bewältigung des Projektes notwendig sein könnten, sind vorzulegen. Das Angebot ist auf Grundlage der Leistungsbeschreibung zu erstellen und wird unter Bezugnahme auf die hier vorgegebene Struktur erwartet.

10. Angabe der Zuschlagskriterien

Das Angebot muss eine nachvollziehbare Darstellung der Vorgehensweise zur Erfüllung der Leistungen enthalten. Wirtschaftlichkeit des Angebots unter Berücksichtigung der in der Leistungsbeschreibung genannten Leistungskriterien. Die Konkretisierung ergibt sich aus den Vergabeunterlagen.

11. Sonstige Informationen

Es gilt deutsches Recht. Fragen und Auskunftsersuchen sind schriftlich, per E-Mail oder Fax ausschließlich an die Vergabestelle zu richten. Eine direkte Kontaktaufnahme mit anderen Stellen im BfN ist nicht gestattet. Eventuelle Fragen sowie deren Beantwortung und ggf. ergänzende Dokumente werden allen potentiellen Bietern zur Verfügung gestellt und sind bei der Erstellung des Angebotes zu beachten. Für die Erstellung der Angebote werden keine Kosten erstattet.

12. Nebenangebote: Nebenangebote sind zugelassen.

Veröffentlichung

Geonet Ausschreibung 16115 vom 16.08.2016